Gasly ärgert sich trotz bestem Qualifying: P3 war erreichbar
Pierre Gasly erreichte sein bestes Formel-1-Qualifying-Ergebnis, musste sich dabei aber sogar Renault geschlagen geben - Dementsprechend gemischt ist das Fazit
(Motorsport-Total.com) - Das Positive vorweg: Mit Rang fünf holte Pierre Gasly beim Qualifying in Kanada die beste Startposition seiner Formel-1-Karriere und landete stolze sechs Plätze vor Teamkollege Max Verstappen - so viel zu den nackten Fakten (Formel 1 2019 live im Ticker). Nicht unerwähnt bleiben darf jedoch auch, dass der Red-Bull-Pilot trotzdem hinter einem Renault landete, was wiederum gegen ein erfolgreiches Qualifying spricht.
Gasly selbst hält Platz fünf für "ordentlich" und sagt, dass er damit durchaus zufrieden sein kann, auch wenn Platz drei mit rund eineinhalb Zehntelsekunden in greifbarer Nähe gewesen wäre. "Für mich geht es hauptsächlich darum, wie ich mich im Auto fühle. Und ich denke, dass es besser und besser wird", sagt der Franzose. "Es ist nicht perfekt, aber es geht in die richtige Richtung."
Dass er Platz drei nicht erreichen konnte, macht er auch an der Tatsache fest, dass er im entscheidenden Versuch keinen Windschatten von einem anderen Fahrzeug bekommen hat. "Ich konnte in den Delta-Rundenzeiten sehen, dass ich ohne Windschatten rund drei Zehntelsekunden verloren habe", meint er. "Wir hatten das Potenzial, dort zu kämpfen, aber daher können wir auch mit Platz fünf zufrieden sein."
Zumal es Gasly im Gegensatz zu Teamkollege Max Verstappen überhaupt in die Top 10 geschafft hat. Der Niederländer war in Q2 zunächst mit Medium-Reifen gefahren, konnte aber keine ausreichende Zeit setzen und schied aus, weil er durch die rote Flagge von Kevin Magnussen keine Chance auf Verbesserung bekam.
Auch bei Gasly hatte man überlegt, ihn in Q2 zunächst auf den Medium-Reifen herausfahren zu lassen, entschied sich aber dagegen: "Wir haben nach Q1 gesehen, dass es für uns nicht einfach ist, das Risiko zu gehen", sagt er. "Wir hätten in der gleichen Position wie Max sein können, dachten aber, dass es wert sei, uns nur auf uns zu fokussieren und sicherzustellen, dass wir in Q3 kommen", so Gasly. "Es war die richtige Entscheidung."
Von Rang fünf hat er morgen eine ordentliche Ausgangsposition. Er kündigt an: "Wir werden so hart pushen, wie wir können." Zwar werde der erste Stint auf den Soft-Reifen eine große Herausforderung, "aber in Kanada kann viel passieren, wie wir in den vergangenen Jahren gesehen haben. Ich weiß noch nicht, welche Position wir anvisieren sollen, aber wir werden Vollgas geben und vermutlich gute Punkte holen."
Dass die Mercedes und die Ferraris auf dem Medium-Reifen schwierig zu besiegen sein werden, ist Gasly dabei bewusst, doch der erste Gegner heißt ohnehin Daniel Ricciardo, den er gerne schon am Start überholen würde. "Aber das große Ziel ist, ihn überhaupt zu besiegen. Wir versuchen, ihn schon am Start zu überholen, aber das Rennen hat 70 Runden. Es wird einfach wichtig sein, smart zu sein."