Lewis Hamilton nach drittem Monaco-Sieg: "Härtestes Rennen" aller Zeiten
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton betont nach seinem 77. Sieg, wie sehr er um den Triumph im Fürstentum kämpfen musste - Erinnerungen an 2015 wurden wach
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton brauchte laut eigenen Aussagen ein "Wunder", um den Grand Prix von Monaco auf dem Medium-Reifen beenden zu können. War das diesjährige Rennen im Fürstentum tatsächlich so schwierig, wie seine Aussagen am Teamfunk andeuteten?
"Wie viele Rennen bin ich jetzt gefahren? 250 oder 280, oder wie viele es waren, ich erinnere mich nicht an jedes einzelne", begann der Brite nach dem Klassiker eine Analyse. Konkret steht der fünffache Weltmeister aktuell bei 235 Rennteilnahmen.
"Oftmals waren die Regenrennen die schwierigsten, aber von über 200 Rennen gibt es wohl fünf bis zehn wirklich solide Rennen ganz vorn. Dieses Rennen gehört wohl in die Top 5 der härtesten Rennen", reiht er den Monaco-Sieg 2019 sehr weit vorn ein.
"Ich habe kein gutes Gedächtnis, aber ich glaube, dass es das härteste Rennen war, das ich je gefahren bin", setzt er nach. Ein taktischer Fehler hat zu Hamiltons misslicher Lage geführt: Während seine Konkurrenten im zweiten Stint allesamt auf dem Hard unterwegs waren, schraubte die Mercedes-Mannschaft beim Briten den Medium an.
"Ich kann es ehrlich gesagt immer noch nicht glauben, dass ich es geschafft habe. Ich weiß nicht, wie ich das heute gemacht habe." 67 Runden musste er die gelb markierten Reifen durch die Häuserschluchten tragen, immer dicht gefolgt von Red-Bull-Pilot Max Verstappen.
"Es gab so viele Möglichkeiten, einen Fehler zu machen, um aufzugeben und eine Ausrede zu finden. Es war einfach der falsche Reifen." Chefstratege James Vowles bekam nach dem Rennen für seine gewagte Entscheidung eine Abrechnung von Hamilton präsentiert.
Fotostrecke: Monaco: Fahrernoten der Redaktion
Antonio Giovinazzi (5): Es ist nicht so, dass einem so ein Patzer wie in der Rascasse gegen Kubica nicht mal passieren kann. Das Problem ist: Giovinazzi passieren solche Dinge und er ist gleichzeitig zu langsam. Ferrari, hören wir, möchte ihn als Simulatorfahrer zurück. Das wäre ein sicherer Job. Das Zeug zum Weltmeister hat er eh nicht. Fotostrecke
Am Ende trug er die in Mitleidenschaft gezogenen Pneus über die Ziellinie und sicherte sich seinen 77. Karriereerfolg. Zum dritten Mal gewann er in seiner Wahlheimat, nach 2008 und 2016. "Es scheint einfach immer irgendetwas zu passieren in diesem Rennen."
"Manchmal ist es okay, aber meistens gibt es irgendeinen Zwischenfall. Es scheint fast so, als wäre es mein Schicksal, hier nicht zu oft zu gewinnen." Besonders bitter war das Rennen 2015, als Hamilton souverän in Führung liegend noch einen zweiten Boxenstopp absolvierte - und damit den Sieg an Nico Rosberg verschenkte.
2019 kam er trotz flehender Worte am Teamfunk mit einem Boxenstopp sicher im Ziel an. Pirelli bestätigt, dass keine Gefahr bestand. "Heute dachte ich: 'Ich werde das Ding jetzt sicher nicht loslassen!' Ich habe daran verzweifelt festgehalten."