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Gegner aufgehalten: Norris spielt Bremsklotz für Teamkollege Sainz
Lando Norris spielte in Monaco das Teamspiel und ließ seine Gegner hinter ihm verzweifeln: Er hielt alle absichtlich auf, um Carlos Sainz zu helfen
(Motorsport-Total.com) - Für Lando Norris gab es bei seinem ersten Formel-1-Auftritt in Monaco als Elfter keine Zähler, dennoch hat der Brite dafür gesorgt, dass sein Team McLaren am Sonntag mit einer Menge Punkte nach Hause fahren konnte. Denn Norris hielt seine Gegner mit einer langatmigen Reifenstrategie absichtlich auf, um Teamkollege Carlos Sainz einen ausreichenden Vorsprung für dessen Boxenstopp zu verschaffen.
Der Rookie war auf den Medium-Reifen gestartet, bekam aber schnell Probleme mit Graining und konnte die Pace anderer Piloten nicht mitgehen. "Wir hatten das ganze Rennen über nicht die beste Pace, um ehrlich zu sein. Und das Graining hat uns enorm eingeschränkt", sagt er. "Als ich irgendwann wusste, dass ich nichts Besonderes mehr erreichen könnte, wurde es dann zu einem Teamspiel."
McLaren entschied sich dafür, Norris als Unterstützung für Sainz einzusetzen. "Ich musste Carlos für ein besseres Resultat helfen, anstatt mich auf mein eigenes Rennen zu fokussieren. Das hat es etwas komplizierter gemacht", so Norris. Der Engländer blieb während der Safety-Car-Phase draußen und kam so vor die Mittelfeld-Piloten, die an der Box waren - etwa Daniel Ricciardo oder Kevin Magnussen.
"Das Team hat mir dann gesagt, auf welche Rundenzeit ich mich fokussieren soll, und natürlich habe ich auch auf die Reifen aufgepasst, was mich etwas an Pace gekostet hat", erzählt er. Während die Piloten hinter Norris aufgehalten wurden, konnte Sainz davor seinen Boxenstopp ableisten und vor seinem Teamkollegen wieder auf die Strecke kommen - genau wie die beiden Toro Rossos.
Also war Norris im Grunde eine rollende Schikane? "Effektiv ja", gibt er zu. "Aber ich musste trotzdem auf mein eigenes Rennen schauen. Es ist nicht so, dass sie mich einfach geopfert hätten. Ich musste trotzdem ein gutes Rennen fahren und hätte noch in die Top 10 kommen können", sagt er. Doch dafür reichte die Pace am Ende nicht.
Für den Youngster war es in Monaco daher mehr ein Rumrollen um die Strecke. Angreifen wollte er nicht unbedingt. Zwar hatte er auf den Monitoren gesehen, dass es Fahrer probiert haben, "aber die sind entweder ausgeschieden oder hinter mir gelandet", meint er. "Heute habe ich mich für die sichere Variante entschieden, was sich vielleicht nicht ausgezahlt hat, aber ich denke auch nicht, dass sich mehr Risiko ausgezahlt hätte."
Fotostrecke: Monaco: Fahrernoten der Redaktion
Antonio Giovinazzi (5): Es ist nicht so, dass einem so ein Patzer wie in der Rascasse gegen Kubica nicht mal passieren kann. Das Problem ist: Giovinazzi passieren solche Dinge und er ist gleichzeitig zu langsam. Ferrari, hören wir, möchte ihn als Simulatorfahrer zurück. Das wäre ein sicherer Job. Das Zeug zum Weltmeister hat er eh nicht. Fotostrecke
"Ich habe das Auto in einem Stück ins Ziel gebracht, und das war das Beste heute." Zudem hat Norris die Vorgabe seines Teams erfüllt und McLaren in der WM Platz vier weiter abgesichert. "Wir haben unsere Hausaufgaben vor dem Rennen gemacht. Wir wussten, dass so etwas passieren kann und waren dementsprechend gut vorbereitet. Das hat uns glücklicherweise gute Punkte gebracht."
Ihm selbst jedoch nicht. "Ja, ich bin über ein paar Fehler am Wochenende sauer", ergänzt er. "Die haben mir vielleicht ein oder zwei Punkte gekostet. Aber als Team denke ich, dass wir das Maximale herausgeholt haben."