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"Er hat seine Strafe bekommen": Verstappen-Vorfall für Bottas abgehakt
Valtteri Bottas ärgert sich zwar, dass er durch Max Verstappen eine Position verloren hat, nimmt die Strafe aber so hin - Mercedes: Keine Unsafe Release von Red Bull
(Motorsport-Total.com) - War die Fünf-Sekunden-Strafe von Max Verstappen für sein Vergehen in der Boxengasse angemessen? Das Reglement gibt diese Strafe auf jeden Fall her und hat den Niederländer im Endeffekt auch zwei Positionen gekostet. Durch die Sanktion fiel der Red-Bull-Pilot vom zweiten auf den vierten Rang zurück. "Er hat seine Strafe bekommen, und damit ist es okay", sagt Valtteri Bottas, der durch die Kollision Rang zwei verlor.
Ihm selbst nützt das natürlich nichts: "Die Position von Max habe ich zurückbekommen, aber gegen Sebastian (Vettel) habe ich die Position verloren", sagt der Finne. Vettel profitierte von dem Scharmützel vor sich und wurde so Zweiter, obwohl er zuvor nur auf Rang vier gelegen hatte.
Doch was war eigentlich passiert? Weil während der Safety-Car-Phase alle Spitzenpiloten zeitgleich an die Box kamen, hielt Bottas seine Gegner in der Boxengasse etwas auf, weil er auf den Stopp von Teamkollege Lewis Hamilton warten musste. Der Reifenwechsel selbst dauerte dann etwas zu lange: "Ich weiß auch nicht warum, aber so kam Max neben mich, obwohl er vorher hinter mir war", sagt der Mercedes-Pilot.
Bottas: Glück im Unglück
Bottas kam auf der sogenannten Fast-Lane an, als Red Bull Verstappen losschickte. Der Niederländer war etwas vor Bottas, aber noch mit dem Heck neben der Front des Mercedes, sodass es anschließend zur Berührung kam und Bottas' Fahrzeug beschädigt wurde. Mit einem Reifenschaden musste er noch einmal zur Box, während Verstappen eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam.
Durch den Stopp fiel er auf Rang vier zurück, doch Bottas ist zumindest froh, dass er nicht noch mehr an Boden verlor: "Als ich den Reifenschaden bekam und noch einmal stoppen musste, dachte ich, dass ich ans Ende des Feldes zurückfallen würde, aber glücklicherweise habe ich nur wenige Positionen verloren", sagt er. "Von daher war das Glück im Unglück. Es hätte deutlich schlimmer kommen können."
Im Endeffekt verlor er also nur eine Position gegen Sebastian Vettel, während Verstappen durch die Strafe zwei einbüßte. Die Strafe hatte also ihre Wirkung. Aber: Hätte er Lewis Hamilton überholt, hätte Verstappen das Rennen trotzdem gewinnen können. Auf der anderen Seite darf man sich fragen, ob ein Fahrer für einen Teamfehler wie "Unsafe Release" überhaupt bestraft werden sollte.
Hamilton: Man bezahlt den Preis zusammen
"Das ist hier wirklich schwierig, weil man in der Boxengasse keinen Platz hat", meint Vettel. "Ich bin kein Freund von Strafen, aber irgendwie muss man solche Aktionen auch einschränken können", sagt der Deutsche. Aus seiner Sicht sah es so aus, als ob Verstappen Bottas etwas mehr Platz hätte lassen können. "Ich weiß nicht, ob es nötig war, ihn so einzuquetschen." Wie auch immer: "Sie haben so entschieden, gut ist."
Fotostrecke: Monaco: Fahrernoten der Redaktion
Antonio Giovinazzi (5): Es ist nicht so, dass einem so ein Patzer wie in der Rascasse gegen Kubica nicht mal passieren kann. Das Problem ist: Giovinazzi passieren solche Dinge und er ist gleichzeitig zu langsam. Ferrari, hören wir, möchte ihn als Simulatorfahrer zurück. Das wäre ein sicherer Job. Das Zeug zum Weltmeister hat er eh nicht. Fotostrecke
Laut Lewis Hamilton sollte ein Fahrer sehr wohl die Konsequenzen für einen Teamfehler tragen müssen: "Es ist ein Teamsport und man bezahlt den Preis zusammen", sagt er. "Wenn wir einen Fehler auf der Strecke machen, bezahlt das Team den Preis dafür. Und wenn das Team einen Fehler macht, bezahlt der Fahrer den Preis", so seine Sicht.
Allerdings ist man nicht einmal bei Mercedes der Meinung, dass das Team einen Fehler gemacht hat. "Wir dachten, dass die Freigabe von Red Bull okay war", sagt der Leitende Renningenieur Andrew Shovlin. Stattdessen sei Verstappen mit seiner anschließenden Fahrweise alleine dafür verantwortlich: "Max hätte genug Platz gehabt, um Valtteri mehr Raum zu geben, anstatt ihn in die Mauer zu drücken."
Gefährliches Fahren statt Unsafe Release?
Das deckt sich mit den Aussagen von Bottas: "Ich habe meine Linie gehalten, aber er ist immer weiter nach rechts gekommen und wir haben uns berührt", so der Finne. "Ich habe dann die Mauer berührt, weil ich keinen Platz mehr hatte." Und dadurch sei laut Mercedes die Felge gebrochen, was zum Reifenschaden bei Bottas führte.
Dann spricht man theoretisch sogar nicht mehr von einem Unsafe Release sondern einem gefährlichen Fahren in der Boxengasse. Die Stewards haben aber eine Unsafe Release geahndet und sich dabei mit der Strafe innerhalb des Reglements bewegt.
Das hatten wir gestern in einem anderen Artikel fälschlicherweise angezweifelt, weswegen unsere Redaktion in der Kolumne "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat" diesmal selbst am Pranger steht. Zu lesen gibt es das auf unserer Schwesterseite de.motorsport.com.