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Statistik: So actionreich ist der Frankreich-Grand-Prix!
Der erste Grand Prix von Frankreich nach zehn Jahren hat 2018 begeistert - Motorsport Live gräbt in den Statistiken und vergleicht diese mit anderen Strecken
(Motorsport-Total.com) - Was wäre ein Grand Prix ohne Action? Überholmanöver, Unfälle, Safety-Car-Phasen und Ausfälle sind Zutaten eines großartigen Autorennens, und Paul Ricard enttäuscht in dieser Hinsicht nie.
© Motorsport Live
Motorsport Live: Frankreich war der zweitactionreichste Grand Prix 2018 Zoom Download
Lewis Hamilton hat 2018 zwar in dominanter Manier gewonnen. Das lag aber vor allem am totalen Chaos am Start. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel - vielleicht ein Sinnbild für seine Saison - warf das Rennen am Start weg und kollidierte mit Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas im S de la Verrerie (Kurve 1).
Es mag bei anderen Europarennen mehr Crashes gegeben haben. Aber keiner hatte so weitreichende Folgen für den Titelkampf und solche Auswirkungen auf Bottas' von Pech gezeichneten Saisonstart wie Paul Ricard.
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Die Ereignisse sorgten auch im Nachhinein für heftige Diskussionen. Max Verstappen kritisierte die Medien für ihre Beurteilung der Kollision, während Mercedes-Boss Niki Lauda die Rennkommissare ins Visier nahm, die Vettel seiner Meinung nach nicht hart genug sanktioniert haben.
Das beweist: Paul Ricard erzeugt Dramen, die auch lange nach dem Grand Prix anhalten.
Esteban Ocon von Force India und Pierre Gasly von Toro Rosso crashten in der Anfangsphase bei der Virage de L'Hotel (Kurve 3). Gasly vermutete, Ocon habe ihn nicht gesehen. Beide Fahrer kassierten dafür eine Verwarnung.
Eine Statistik, in der Paul Ricard 2018 gegenüber anderen europäischen Rennen hervorstach, war das Überholen. Und das sogar ohne exzessiv lange DRS-Gerade.
Einen Anteil daran hatten die sehenswerten Aufholjagden von Vettel und Bottas. Insgesamt gab es in Paul Ricard 2018 48 Überholmanöver, die zweitmeisten der gesamten Europasaison - und 42 mehr als bei einem anderen Grand Prix in der Region, ohne Namen zu nennen (ähm, Monaco).
Statistiken lügen nicht.
Das einzige Europarennen, bei dem es im vergangenen Jahr mehr Überholmanöver gab als in Paul Ricard, war Hockenheim - allerdings bei wechselhaften Wetterbedingungen. Selbst in Deutschland wurden aber nur zwei Überholmanöver mehr notiert als in Frankreich.
Alle anderen Grands Prix folgten erst mit großem Abstand: Monza mit 37 und Spa-Francorchamps mit 21. In Paul Ricard fanden die meisten Überholmanöver weiter hinten im Feld statt. Hamilton half dabei natürlich die Kollision seiner beiden schärfsten Rivalen in der ersten Runde.
Aber wer weiß: 2019, wenn alle Spitzenfahrer nach der ersten Runde noch im Rennen sind, könnte es auch ganz vorne actionreiches Racing mit tollen Überholmanövern geben.
Safety-Cars und Unfälle tragen zu einem großartigen Grand Prix auf widersprüchliche Art und Weise bei.
Ein paar Safety-Car-Phase, die das Feld zusammenrücken, tun nie weh. Aber je weniger Ausfälle es gibt, desto besser für die Fans, weil mehr Autos auf der Strecke bleiben. Paul Ricard führte 2018 beide Statistiken an: Trotz zweier Safety-Car-Phasen gab es nur drei Ausfälle.
Sogar die Rahmenrennen trugen für die Zuschauer auf den Tribünen zu einem einzigartigen Erlebnis bei. Regen sorgte für ein hochdramatisches Formel-2-Rennen, während es in der GP3 wegen eines Verstoßes gegen das Reifenreglement zu einer Disqualifikation von Sieger Dorian Boccolacci, einem Lokalmatador aus Frankreich, kam. Neuer Sieger war Anthoine Hubert, ein weiterer Franzose.
Les Bleus: Parallel zum Grand Prix von Frankreich spielte sich die "Grande Nation" nämlich in der Fußball-WM zum Titel.
Ob Formel 1, Rahmenrennen oder die Dramen nach dem Rennen: Die, die dabei waren, werden den Grand Prix von Frankreich 2018 nie vergessen. Und 2019 verspricht noch besser zu werden.