Neues McLaren-Update: "Keinen großen Unterschied gespürt"
Die McLaren-Piloten sind etwas unentschlossen, was das neue Upgrade in Barcelona angeht: "Zumindest ist die Balance nicht schlechter geworden", meint Lando Norris
(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren stand der heutige Freitag ganz im Zeichen eines großen Updates. Wie alle anderen Teams hat auch McLaren für Spanien ein umfangreiches Paket mitgebracht, das zunächst Lando Norris und am Nachmittag auch Carlos Sainz fahren durfte (Formel 1 2019 live im Ticker). Sainz fuhr damit auf den neunten Platz (+1,374 Sekunden), Norris wurde jedoch nur 16. (+1,757).
Sorgen macht sich der Youngster deswegen aber keine: "Ich war zu dem Zeitpunkt mit Rennsprit unterwegs. Ich lag nur vier Zehntelsekunden hinter Carlos, und er war fast zehn Plätze vor mir", erklärt Norris. Er habe seine erste fliegende Runde einfach nicht richtig hinbekommen. "Im zweiten Versuch konnte ich mich etwas verbessern, aber der erste war nicht gut. Hätte ich das hinbekommen, würde es besser aussehen."
Der Brite weiß, dass er es im Qualifying besser hinbekommen muss, wenn es zählt, denn das Mittelfeld ist eng und verzeiht keine Fehler. "Wenn wir in Q3 kommen könnten, wären wir glücklich", sagt Norris. Sainz ergänzt: "Wir müssen sicherstellen, dass wir für das Qualifying noch ein paar Zehntel finden. Das wäre gut, damit Q3 nicht auf Messers Schneide steht. Q3 wird jedenfalls nicht leicht."
Was bringt das Update?
Um das Vorhaben zu erreichen, hat McLaren ein großes Update-Paket mitgebracht. Dieses besteht unter anderem aus einer größeren Finne am Ende der Motorenabdeckung, um den Luftstrom zum Heck etwas linearer zu gestalten. Hinzu kommen neue Windabweiser, die im ersten Training gegen die alte Spezifikation getestet wurden.
Auch ein neuer Frontflügel wurde ausprobiert, der ähnlich wie bei Ferrari ist. Die Flügelelemente gehen nun in negativer V-Stellung nach unten und die Spitzen des Innenbereiches sind enger beisammen, um die Wirbel zu verstärken. An den Endplatten ist zudem ein kleiner quadratischer Ausschnitt zu sehen - alles soll den Auswasch-Effekt verstärken und dazu führen, dass das Auto die Unterboden-Aerodynamik effizienter nutzt.
Bei den Fahrern kam der Effekt jedoch nur bedingt an: "Um ehrlich zu sein, habe ich gar keinen großen Unterschied gespürt", sagt Norris, sieht das aber als positiv an: "Zumindest haben sie das Auto nicht schlechter gemacht!" Soll heißen: Die Balance ist gut geblieben, auch wenn Norris immer wieder mit Untersteuern zu kämpfen hatte. "Von der Seite her können wir glücklich sein, aber wir müssen noch etwas Speed finden."
McLaren muss sich auf eine Runde steigern
"Es ist immer noch ein McLaren, aber es fühlt sich schon ein bisschen anders an", zieht Sainz seine eigene Bilanz. Jetzt gelte es für ihn erst einmal zu analysieren, wie sich die Neuerungen genau auf die Balance ausgewirkt haben. "Sobald wir das verstehen, können wir morgen hoffentlich alle Einzelteile zusammensetzen und uns auf eine Runde noch ein bisschen steigern."
Denn das sei definitiv nötig. McLaren sieht sich aktuell eher bei der Rennpace stärker als im Qualifying und kann auch durch einen verbesserten Renault-Motor nur bedingt daran etwas ändern. "Ich glaube, es ist wichtig zu verstehen, dass sich dieses Update von Renault nur auf die Haltbarkeit der Motoren bezieht", sagt der neue Teammanager Andreas Seidl. Für morgen sollen beide Fahrzeuge auf die neue Spezifikation umgerüstet werden.
"Nichts wird uns eine Sekunde schneller machen", will Norris das gesamte Paket nicht überbewerten. Trotzdem betont er, dass die Upgrades das Team besser machen werden. "Man möchte aber natürlich immer so viel wie möglich haben." Am Samstag wäre das Q3, denn die Fahrer wissen, dass Überholen in Barcelona sehr schwierig ist. Umso wichtiger ist eine gute Pace im Qualifying und damit verbunden eine gute Startposition.