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Sergio Perez: Kampf gegen Verstappen "war nicht unser Rennen"
Racing Point darf sich über doppelte Punkte freuen: Sergio Perez wird Sechster, Lance Stroll in Baku Neunter - Vorfreude auf großes Upgrade in Barcelona
(Motorsport-Total.com) - Racing Point schreibt beim Grand Prix von Aserbaidschan zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2019 mit beiden Autos an: Sowohl Sergio Perez auf Rang sechs wie auch Lance Stroll auf Position neun punkten für das Team. Mit zehn Zählern mehr im Gepäck geht es für die Mannschaft nach Spanien, wo ein großes Upgrade wartet.
"Es hat gut ausgesehen nach der ersten Runde. Ich war vor Verstappen, konnte ihn am Start überholen", schildert Perez nach dem Rennen seine starke Anfangsphase. Der Mexikaner ging von Startplatz fünf ins Rennen und war bereits kurz danach auf Rang vier zu finden.
Doch der Red-Bull-Pilot ließ sich das nicht lang gefallen, er überholte Perez in Runde sechs zurück. "Wir haben schon früh realisiert, dass das nicht unser eigentliches Rennen ist", gibt er zu. Auch gegen Charles Leclerc im Ferrari konnte er sich nicht wehren, weshalb er auf den sechsten Platz zurückfiel.
Großer Druck von McLaren-Piloten
Als "Best of the Rest" hatte er bereits nach zehn Runden einen Rückstand von über zehn Sekunden auf die Top 5 aufgerissen, von hinten drohte außerdem Gefahr durch die beiden McLaren-Piloten Carlos Sainz und Lando Norris.
"Ich war mehr besorgt wegen der McLarens, weil die das gesamte Rennen über sehr stark waren und mich massiv unter Druck gesetzt haben. Ich war das gesamte Rennen am Limit. Das war ganz schön anstrengend." Im Rennen fühlte er sich zwar noch stärker als im Qualifying, doch die orange Konkurrenz konnte er dennoch nicht abschütteln.
"Ich denke, dass das Rennen sogar besser war, da meine Pace im ersten Stint und generell der Rennverlauf sehr gut war. Ich war im gesamten Rennen am Limit, abgesehen von der letzten Runde." Sainz hielt er schließlich sieben Sekunden auf Abstand.
Fotostrecke: Baku: Fahrernoten der Redaktion
Robert Kubica (5): Wie auch schon in China das Schlusslicht in unserer Rangliste. Crash im Qualifying, dazu das Auto im Rennen gleich in der ersten Kurve fast schon wieder in die Mauer gesetzt. Das mag alles auch am schwer zu fahrenden Williams liegen - aber sein Teamkollege bekommt es schließlich auch besser hin ... Fotostrecke
"Ich habe keine Fehler gemacht und hatte auch keine blockierenden Räder. Das war der einzige Weg, die McLarens hinter mir zu halten, weil die sehr viel schneller waren als wir." Racing Point und Perez haben schon in der Vergangenheit zwei Podestplätze in Aserbaidschan gefeiert.
Der Mexikaner weiß, dass er auf dieser Strecke besonders stark ist. "Ich glaube, diese Strecke liegt unserem Auto mehr als anderen." Auch für seinen Teamkollegen Stroll freut er sich, der Kanadier konnte zum zweiten Mal für sein neues Team punkten.
"Ich bin sehr zufrieden, auch dass Lance Punkte geholt hat. Alle um uns herum, abgesehen von McLaren, hatten Probleme, in die Punkte zu kommen. Es war daher ein gutes Wochenende." Dem kann Teamchef Otmar Szafnauer gegenüber 'Motorsport-Total.com' nur zustimmen.
Lawrence Stroll: "Könnte nicht glücklicher sein"
"Wenn man sich ansieht, was vor uns passiert ist, dann haben wir das Beste aus unserer Startposition herausgeholt. Die schnelleren Autos sind vor uns ins Ziel gekommen. Wir haben dennoch alles richtig gemacht." Und auch Teambesitzer Lawrence Stroll ist zufrieden mit seiner Truppe.
"Ich könnte nicht glücklicher sein", verrät der Vater von Lance Stroll im exklusiven Gespräch. "Wir sind dort ins Ziel gekommen, wo wir verdient haben zu stehen. Wir wissen, dass die sechs Autos vorn in einer anderen Liga fahren. Daher hätten wir nicht mehr erwarten können."
Stroll junior stimmt in den Tenor mit ein: "Ich bin zufrieden. Es ist gut, in den Punkten zu sein - mit beiden Autos. Diese Strecke lässt keine Fehler zu. Da die Konzentration aufrechtzuerhalten, ist der Schlüssel, und das ist uns heute gelungen."
Er schaffte es mit einem frühen Boxenstopp in Runde zehn von Platz 13 auf Rang neun. "Das hat Spaß gemacht, ich habe ein paar Gegner überholt. Wir waren am Anfang richtig schnell, und dann ist das Tempo ein bisschen eingebrochen, noch im ersten Stint."
Zwar sei sein Boxenstopp "schlecht" gewesen (tatsächlich der langsamste am Sonntag), sodass Daniel Ricciardo ihn überholen konnte, doch der Kanadier profitierte wenig später vom Ausfall des Renault-Piloten. "Danach ging es nur noch darum, das Auto nach Hause zu bringen." Der RP19 habe sich "gut" angefühlt.
Durch seinen Crash am Freitag hinkte Stroll am Wochenende etwas hinter Perez hinterher, wie er später zugibt: "Ich konnte nicht so viel wie er trainieren, und so spürte ich erst im Rennen nach und nach, wie das Auto für mich immer lebendiger wurde."
Ausblick Barcelona: "Eine der schwierigsten Strecken für uns"
Mit diesem Schub an Selbstvertrauen fährt das Team Richtung Europa zurück. Für Barcelona ist ein erstes großes Upgrade geplant. "Hoffentlich bringen uns die Upgrades ein ganzes Stück weiter nach vorn und wir können in der Mittelfeldgruppe konkurrenzfähiger sein", so Perez. Er prophezeit allerdings ein schwieriges Wochenende in Spanien.
"Barcelona wird wohl eine der schwierigsten Strecken für uns. Mal sehen, wo wir dort sind mit unserem neuen Paket. Wir haben ein sehr gutes Upgrade für Barcelona, wie auch alle anderen. Hoffentlich bringt uns unser Paket mehr als den anderen." Auch Stroll weiß: " Die bringen aber alle. Es wird ein Entwicklungsrennen bis zum Ende der Saison."
Nach der "stärksten Vorstellung" des bisherigen Jahres sieht Szafnauer "schön langsam das Potenzial des RP19, was zuversichtlich stimmt. Das Auto war die meiste Zeit des Wochenendes gut ausbalanciert, das sollte uns ein gutes Gefühl geben für die kommenden Rennen."