• 27. April 2019 · 18:15 Uhr

Vettel startet in Baku von P3: Beinahe wäre auch er in der Mauer gelandet

Nach Crash seines Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc muss sich Sebastian Vettel in Q3 in Baku beiden Mercedes geschlagen geben, hat aber letztlich großes Glück

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat im Qualifying für den Grand Prix von Aserbaidschan 2019 in Baku keines seiner beiden Autos in die erste Startreihe gebracht. Während sich Pole-Favorit Charles Leclerc mit Crash in Q2 selbst aus der Entscheidung um die vorderen Startplätze nahm, die Schuld sofort und auch anschließend uneingeschränkt bei sich selbst sah und am Sonntag nur aus der fünften Reihe starten wird, zog Sebastian Vettel als Drittschnellster in Q3 immerhin einen Platz in der zweiten Reihe an Land.

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Um ein Haar wäre Vettel im Baku-Qualifying ebenso gecrasht wie Teamkollege Leclerc Zoom Download

Dabei wäre Vettel in Q2 kurz vor Leclercs Crash beinahe selber an dieser Stelle - der engen Kurve 8 auf dem Weg in die Altstadt - abgeflogen. "Man versucht auf dieser Strecke natürlich so nah wie möglich an die Mauern heranzufahren, um so viel Schwung wie möglich mitzunehmen", sagt Vettel.

"Ich glaube nicht, dass man den Abstand zur Mauer zentimetergenau einschätzen kann. Ich berührte mit dem Hinterrad ganz leicht die Mauer. Dadurch wurde das Auto unruhig, aber ich konnte es abfangen. Das war natürlich entscheidend", so der Ferrari-Pilot.

Konkret auf die tückische Kurve 8 angesprochen, sagt Vettel: "Es stimmt schon, dort gab es zwei Zwischenfälle. Es gibt auf dieser Strecke aber auch eine Menge anderer Stellen, an denen man Fehler machen kann. Letzten Endes erlebt hier wohl jeder mal den einen oder anderen Moment, in dem es auch hätte schiefgehen können."

Asphalttemperatur von Q1 bis Q3 um elf Grad Celsius gesunken

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Der Asphalt kühlte in Baku während des Qualifyings um elf Grad Celsius ab Zoom Download

Für die erste Startreihe haben sich die beiden Mercedes-Piloten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton qualifiziert. Dass es für ihn am Ende nicht ganz gereicht hat, macht Vettel zum einen an der Streckentemperatur fest.

"Das Qualifying dauerte sehr lang", spricht Vettel auf die beiden Unterbrechungen aufgrund der Crashs von Kubica und Leclerc an, und erklärt: "Die Sonne ging unter und die Strecke wurde kühler. Dadurch war das Auto schwieriger zu fahren." Hatte die Asphalttemperatur zu Beginn des dreiteiligen Qualifyings laut FIA-Sensor noch bei 36 Grad Celsius gelegen, so waren es am Schluss nur noch 25 Grad Celsius.

Kein Windschatten auf letzter Runde: "Abstand hätte geringer sein können"

Dass er die erste Startreihe verpasst hat, sieht Vettel aber auch im (fehlenden) Windschatten begründet. "Rund eine halbe Sekunde", schätzt er, was ein Windschatten auf der langen Start/Ziel-Gerade bringt. Auf die Pole-Zeit von Bottas fehlten unterm Strich nur 0,302 Sekunden. "Am Schluss hatte ich eine gute Runde, aber keinen Windschatten. Das hat ein wenig gekostet. Hätte ich jemanden vor mir gehabt, hätte der Abstand geringer sein können", so der Ferrari-Pilot.

Die Zahlen belegen das. Im Vergleich zu Polesetter Bottas war Vettel auf seiner letzten Q3-Runde im ersten Sektor 0,033 Sekunden schneller, im zweiten Sektor 0,083 Sekunden langsamer und im dritten Sektor mit der langen Geraden sogar 0,252 Sekunden langsamer. Allerdings hatte Bottas ebenfalls keinen Windschatten.

Somit tut sich Vettel schwer damit, die reine Mercedes-Reihe ganz vorn als silbernen Glückstreffer zu bezeichnen: "Ich weiß nicht, ob man von Stehlen sprechen kann. Ich glaube, sie waren heute einfach ein bisschen schneller als wir."

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