• 26. April 2019 · 16:30 Uhr

Formel 1 Baku 2019: Ferrari gibt den Ton an - Stroll und Kwjat crashen!

Das zweite Freie Training in Aserbaidschan sorgt für Unterhaltung: Viele Verbremser und zwei Unfälle - Ferrari an der Spitze deutlich vor Mercedes und Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Schlägt das Pendel in Baku jetzt wieder in Richtung Ferrari aus? Nachdem Mercedes in Australien und China die Nase vorne hatte, und Ferrari dazwischen in Bahrain schneller war, scheint der Straßenkurs in Aserbaidschan nun wieder den Roten entgegenzukommen. Zumindest landeten Charles Leclerc und Sebastian Vettel im zweiten Training am Freitag deutlich vor der Konkurrenz.

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Charles Leclerc war am Freitag der schnellste Mann Zoom Download

Der Monegasse setzte die Bestzeit in 1:42.872 Minuten, 0,324 Sekunden vor Vettel. Lewis Hamilton (Mercedes) auf Rang drei fehlten bereits 0.669 Sekunden auf die Bestzeit. "Wir versuchen zu verstehen, ob mir mit viel Drag fahren sollen oder weniger", grübelt Mercedes-Teamchef Toto Wolff im 'ORF'. Ferrari scheint beim Set-up bereits einen guten Kompromiss gefunden zu haben.

Die Roten fahren mit mehr Abtrieb als ihre Gegner und haben dadurch in den Kurven einen Vorteil. Den Nachteil, der dadurch auf den Geraden entsteht, kann man durch den Powervorteil des Motors ausgleichen. Zumindest am Freitag ging dieser Plan auf einer schnellen Runde auf. Man hatte nicht nur Mercedes sondern auch Red Bull im Griff.

Einziger kleiner Schreckmoment für die Scuderia: Leclerc hatte zu Beginn der Session am Ausgang von Kurve 7 nach einem Rutscher eine kleine Berührung mit der Mauer. Sein SF90 wurde dabei allerdings nicht beschädigt.

Red Bull auf Augenhöhe mit Mercedes?

Max Verstappen (+0,921 Sekunden) schob sich im Red Bull als Vierter vor Valtteri Bottas (+1,131). "Wenn wir noch die Feinabstimmung hinkriegen, sollten wir zumindest auf Mercedes-Höhe sein", gibt sich Helmut Marko angriffslustig. Allerdings ruhen die Hoffnung wohl wieder einmal nur auf Verstappen. Teamkollege Pierre Gasly (+1,368) wurde nur Neunter.

Zu allem Überfluss droht dem Franzosen auch noch Ärger, weil er am Ende von FT2 nicht zum Wiegen angehalten hat. Geburtstagskind Daniil Kwjat (+1,305) machte sich mit Platz sechs als "Best of the Rest" selbst ein kleines Geschenk. Trotzdem war es auch für ihn kein rundum gelungenes Training. In der letzten halben Stunde setzte er seinen Toro Rosso am Ausgang von Kurve 7 in die Mauer.

Zuvor war bereits Lance Stroll (Racing Point) in Kurve 3 gecrasht, weshalb es am Nachmittag zwei Rotphasen gab. Für die Teams ein Problem, nachdem man am Vormittag effektiv bereits das ganze erste Training verloren hatte, weil sich ein Gullydeckel gelöst und das Auto von George Russell beschädigt hatte. Der Brite konnte deswegen nicht an FT2 teilnehmen.

"Das spielt niemandem in die Karten", grübelt Wolff im Hinblick auf die stark reduzierte Streckenzeit am Freitag. "Ich glaube, wir sind alle unter Druck, dass wir die Sachen, die wir am Auto probieren wollten, nicht probieren konnten in der ersten Session. Jetzt wird es noch kürzer. Das ist nicht gut", erklärt er. Der Crash von Kwjat sorgte zudem dafür, dass die Teams ihre obligatorischen Longruns am Ende von FT2 unterbrechen mussten.

Mittelfeld: Toro Rosso und McLaren vorne

Dadurch werden am Sonntag alle nicht optimal vorbereitet ins Rennen gehen. Auffällig: Am Nachmittag gab es zahlreiche Verbremser. Das Aufwärmen der Reifen scheint für alle Teams in Baku ein Problem zu sein. "Das ist tatsächlich ein Thema", bestätigt Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei 'Sky' und erinnert: "Die Reifentemperatur war schon im vergangenen Jahr ein Faktor hier."

Neben Toro Rosso sortierte sich am Freitag auch McLaren an der Spitze des Mittelfelds ein. Carlos Sainz (+1,311) wurde Siebter vor Alexander Albon (1,344), Lando Norris (+1,423) komplettierte als Zehnter die Top 10. Dahinter folgt eine größere Lücke, Kevin Magnussen (Haas) hatte als Elfter bereits 2,029 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Leclerc.

Der Däne war in der Schlussphase des Trainings zudem für eine unnötige Berührung mit Hamilton verantwortlich. Der Weltmeister wollte innen überholen, doch Magnussen schlug die Tür zu. Möglicherweise werden sich die Rennkommissare auch das noch einmal ansehen. Kein guter Freitag war es auch für Renault mit den Plätzen 15 und 17 für Daniel Ricciardo (+2,611) und Nico Hülkenberg (+3,845).

Ricciardo hatte am Ende sogar gar keinen Longrun mehr, weil er sich gleich mehrfach verbremste und dabei seine Reifen ruinierte - am Ende der Session hatte er keine Pneus mehr übrig. Schlusslicht war wieder einmal Williams. Robert Kubica wurde mit 5,239 Sekunden Rückstand deutlich Letzter, und Russell konnte bekanntlich gar nicht fahren.

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