Reifen und Frontflügel: Haas-Probleme gehen in China weiter
Romain Grosjean erleidet im zweiten Freien Training in China erneut einen Frontflügel-Defekt, Teamkollege Kevin Magnussen kämpft mit den Reifen
(Motorsport-Total.com) - Das US-amerikanische Haas-Team erlebt einen durchwachsenen Freitag in China. (Formel 1 2019 live im Ticker!) Während Kevin Magnussen erneut mit den Pirelli-Pneus zu kämpfen hat, brach der Frontflügel an Romain Grosjeans VF-19 bereits zum zweiten Mal in dieser Saison. Das Team sucht nun nach schnellen Lösungen, obwohl man die Ursache für das Gebrechen nicht kennt.
"Der Frontflügel brach in Kurve 1, daher war die gesamte Runde dahin. Bis ich in Kurve 13 war, wurde es zu einem echt großen Problem", schildert Grosjean. Der Franzose bemerkte zunächst nicht, dass der rechte Teil des Frontflügels abgeknickt war. Erst als er sich in die Haarnadel (Kurve 14) hinein verbremste, fragte er bei seinem Team nach.
"Ich bin dort von der Ideallinie abgekommen und wusste nicht warum. Dann sagten sie mir, dass ich ein Problem mit dem Frontflügel habe." Warum der Flügel erneut gebrochen ist, weiß der Franzose nicht. "Ich weiß nicht, was es war. Ich glaube nicht, dass ich einen Randstein getroffen habe."
Fokus liegt auf der Rennpace
Bereits im Freien Training in Bahrain ereignete sich ein solcher Vorfall, wie Teamchef Günther Steiner bestätigt: "Wir hatten das Problem schon in Bahrain. Die Frontflügel sind auf dieselbe Art und Weise gebrochen. Wir schauen uns an, was passiert ist, aber hoffentlich hat sich das morgen erledigt."
Haas wird nun über Nacht versuchen, die Frontflügel zu verstärken. "Wir haben genügend Ersatzteile, das ist also kein Problem." Dennoch ist Steiner frustriert, dass der Defekt erneut aufgetreten ist. "Wir dachten, dass das in Bahrain eine einmalige Sache gewesen ist. Aber offensichtlich nicht."
Grosjean merkt an, dass seit seinem ersten Tag im Haas, dem Filmtag 2016 in Barcelona, immer wieder Teile am Auto gebrochen sind. Zumindest die Qualitätskontrolle habe sich seither "sehr stark" verbessert. "Wir versuchen, das Auto so leicht wie möglich zu bauen, nur manchmal kann man es übertreiben. Vielleicht ist das aber auch gar nicht der Grund dafür, ich bin kein Designer."
Er mache sich keine großen Gedanken darüber, da seine Crew bereits in der Vergangenheit alle Probleme gelöst habe. Dennoch weiß Teamchef Steiner, dass das Problem "permanent" gelöst gehört. Denn nur so können die Piloten auch das Potenzial aus dem Auto herausholen.
Am Freitag war man davon weit entfernt. Grosjean konnte sich im zweiten Training erst gar nicht verbessern. Seine persönlich schnellste Zeit von 1:35.507 Minuten in FT1 reichte nur für den 17. Gesamtrang. Teamkollege Kevin Magnussen war um sieben Zehntelsekunden schneller, landete mit einer Zeit von 1: 34.788 Minuten allerdings ebenfalls nur auf Platz 16.
"Der Longrun hat sich ein bisschen besser angefühlt", versucht Grosjean positiv zu bleiben. Er weiß: "Es gibt noch Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen." Dennoch macht er sich "keine großen Sorgen" über die Pace im Qualifying. Schließlich habe Haas bislang immer eine gute Quali-Leistung hingelegt. "Es geht eher darum, die Rennpace hinzukriegen. Darauf fokussieren wir uns speziell nach Bahrain."
Magnussen über Reifen: "Immer noch problematisch"
Denn im Nachtrennen kämpfte Magnussen mit stumpfen Waffen. Der Däne fiel bis auf Position 13 zurück. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Haas mit zu viel Anpressdruck unterwegs war und die Reifen nicht ins Temperaturfenster brachte. Auch am Freitag kämpfte Magnussen wieder mit den Reifen.
"Es ist immer noch ein wenig problematisch", gesteht er. "Es sah so aus, als hätten wir heute erneut Probleme mit den Reifen. Wir müssen uns das am Abend ansehen, weil wir uns darauf fokussieren müssen, die Reifen zum Arbeiten zu bringen." Ob im Longrun oder auf einer Runde, er habe die Pirelli-Pneus nicht in das "schmale" Arbeitsfenster bringen können.
Sowohl die Vorder- als auch die Hinterreifen bereiten ihm Probleme. "Es ist schwierig zu verstehen, wo das Arbeitsfenster liegt." Denn das würde wiederum von den Bedingungen und Temperaturen beeinflusst werden. Der neue Heckflügel, der in China für weniger Anpressdruck sorgen soll, wurde im Freien Training von Magnussen getestet. Zumindest auf den Geraden konnte er daher "recht gut" mithalten.