Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
"Kleinigkeiten": Mercedes sucht Gründe für "überraschend" langsamen Bottas
Valtteri Bottas konnte im Rennen in Bahrain nicht mit Lewis Hamilton mithalten - Bei Mercedes glaubt man, dass eine Verkettung mehrerer Dinge die Ursache dafür war
(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas führt die WM auch nach dem zweiten Rennen der Formel-1-Saison 2019 weiterhin an. Nach seinem Sieg beim Auftakt in Australien wurde der Finne in Bahrain Zweiter und liegt dank des Zusatzpunktes für die schnellste Runde in Melbourne nun noch einen Zähler vor Lewis Hamilton. Während Bottas im Albert Park allerdings noch einen überlegenen Sieg einfuhr, war er in der Wüste deutlich langsamer als sein Teamkollege.
War es das also schon wieder mit dem "neuen" Bottas? Auch bei Mercedes gesteht man, dass man ihn in Bahrain schneller erwartet hatte. Technikchef James Allison erklärt: "Nachdem Valtteri in Melbourne sehr stark war, war es auch für uns eine kleine Überraschung, dass er in Bahrain so ein schwieriges Rennen hatte, nachdem er einen sehr guten Start hatte. Anschließend hatte er im Vergleich zu Lewis aber ein paar Probleme."
Tatsächlich hatte Bottas sogar noch eine Menge Glück. Ohne die Probleme bei Charles Leclerc und Sebastian Vettel wäre er am vergangenen Wochenende höchstwahrscheinlich gar nicht aufs Podium gefahren. "Warum das so war? Es ist schwer, das genau zu wissen", grübelt Allison und verrät: "Nach dem Rennen hat er gesagt, dass sich das Auto nicht wirklich gut anfühlte."
"Er hatte kein gutes Gefühl für das Auto, die Balance war sehr inkonstant und änderte sich von Kurve zu Kurve", sagt der Technikchef und ergänzt: "Ich denke, an dem Tag hatten es alles schwer. Es war ein sehr, sehr windiges Rennen, und es waren alles andere als leichte Bedingungen." Allison erklärt: "Wind hat immer Einfluss auf ein Formel-1-Auto, aber in der Wüste von Bahrain verdoppelt sich der Effekt sogar."
Wie wichtig werden die Zusatzpunkte?
Dort habe der Wind nicht nur den üblichen Einfluss auf Aerodynamik. Zusätzlich werde durch ihn auch noch Sand auf die Strecke geweht. "Normalerweise erwarten wir an einem Sonntag, dass die Strecke während des Rennens immer sauberer wird." In Bahrain sei dadurch aber das Gegenteil der Fall gewesen, so Allison. Zudem sei die Strecke in der Wüste sowieso immer hart zu den Reifen.
Klar ist aber auch: Mit diesen Faktoren hatten alle Fahrer zu kämpfen - nicht nur Bottas. Allison glaubt, dass es ein Zusammenspiel aus mehreren Dingen und "keine einzelne Sache" gewesen sei. "Kleinigkeiten können ganz schnell zu einem sehr großen Unterschied bei der Performance führen, weil sich die Effekte addieren", erklärt er und ergänzt: "[Es war] tatsächlich fast ein Spiegelbild davon, was wir bei Lewis in Melbourne gesehen haben."
Fotostrecke: Bahrain: Fahrernoten der Redaktion
Sebastian Vettel (5): Vom Speed her konnte er Leclerc das Wasser nicht reichen, und er konnte nicht wirklich erklären warum. Das ist im Duell eines viermaligen Weltmeisters gegen einen Ferrari-Newcomer kein gutes Zeichen. Dass er am Dreher im Duell mit Hamilton selbst schuld war, gibt Vettel offen zu. Fotostrecke
Bottas selbst spricht von einem "super schwierigen Rennen" und erklärt: "Ich bin glücklich, letztendlich so viele Punkte mitgenommen zu haben. Konstanz wird der Schlüssel [in der WM] sein." Umso wichtiger ist da auch der Zusatzpunkt, den er in Melbourne eingesackt hat. "Wir haben bereits viele Meisterschaften gesehen, die mit ganz engen Abständen entschieden wurden", erinnert der Finne.
Auf die Frage, ob die Bonuspunkte für die schnellsten Runden am Jahresende einen Unterschied machen können, antwortet er: "Da stimme ich voll zu. Diese Punkte werden am Ende der Meisterschaft wichtig sein." Klar ist aber auch, dass sich Bottas nicht mehr so viele Wochenenden wie in Bahrain leisten kann, wenn er in dieser Saison um den Titel mitkämpfen möchte.