Greta organisiert UN-Klimaprotest: Kein Freitagstraining in China!
Das Freitagstraining für den 1.000 Grand Prix der Formel-1-Geschichte wird wegen eines Freitagsprotests rund um die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg gestrichen
(Motorsport-Total.com) - Das Programm des bevorstehenden Formel-1-Wochenendes in China wird auf unerwartete Art und Weise durcheinandergewirbelt. Wie elf Tage vor dem geplanten Auftakt des dritten Saisonevents 2019 bekannt wurde, muss das komplette Freitagstraining am Shanghai International Circuit abgesagt werden.
© Greta Thunberg (Facebook)
Greta Thunberg hat die Formel 1 als Bühne für ihre Proteste entdeckt Zoom Download
Der Grund dafür ist ungewöhnlich: Die 16-jährige Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg hat den 1.000 Grand Prix der Formel-1-Geschichte offenbar als medienwirksame Plattform für ihre Anliegen entdeckt. Gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) organisiert sie mit zehntausenden chinesischen Schulkindern anstelle der Formel-1-Trainings auf der Rennstrecke einen ihrer Freitagsproteste, die zuletzt auf der ganzen Welt an Dynamik gewonnen haben.
Thunbergs Wahl der Location ist nachvollziehbar. Die Formel 1 wird - Hybrid hin oder her - von der breiteren Gesellschaft immer noch als Klimasünder wahrgenommen. Und Schanghai ist weltweit gesehen eine der Städte mit den größten Umweltproblemen. Bereits 2017 musste ein Freies Training abgesagt werden, weil der Smog über der Rennstrecke so dicht war, dass der Rettungshubschrauber nicht starten konnte.
Die beiden Freitagstrainings 2019 werden ersatzlos gestrichen. Das Rennwochenende beginnt erst am Samstagmorgen mit dem Abschlusstraining. Fahrer und Teams haben somit nur eine statt vier Stunden Zeit, sich auf Qualifying und Rennen vorzubereiten.
Weil der Formel-1-Tross sich auf der Heimreise aus Bahrain befindet und die meisten Teamchefs gerade im Flugzeug sitzen, war bislang keiner der Entscheidungsträger für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch seitens des Rechteinhabers Liberty Media liegt kein offizielles Statement vor.
Der Verdacht liegt aber nahe, dass der Freitagsprotest den Segen der Formel-1-Obrigen hat. FIA-Präsident Jean Todt wurde im April 2015 von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum UN-Sonderbeauftragten für Sicherheit im Straßenverkehr ernannt. Todt pflegt seither enge politische Verbindungen zu den Vereinten Nationen, die die Protestveranstaltung in Schanghai organisieren.
Die chinesische Regierung steht ebenfalls hinter Gretas Protesten. Offenbar auch, weil sie den Event als Chance sieht, ihre Marktführerschaft im Bereich der umweltfreundlichen Solartechnologie auf einer weltweiten Bühne zu präsentieren.
UPDATE: April, April! (Bei dieser Meldung handelt es sich um unseren Aprilscherz 2019.)