Ferrari klärt auf: Das führte wirklich zum Schaden bei Charles Leclerc
Es war doch nicht die MGU-H: Ferrari dementiert Gerüchte über einen Schaden am Hybrid-System - Der wahre Übeltäter bei Charles Leclerc war ein anderer
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat das Motorenproblem lokalisiert, das Charles Leclerc in Bahrain um seinen ersten Formel-1-Sieg gebracht hat. War zunächst die MGU-H in Verdacht, so stellt Teamchef Mattia Binotto klar, dass es sich um ein Problem mit dem Zylinder im Verbrennungsmotor gehandelt hat (Formel 1 2019 live im Ticker). "Wir hatten Fehlzündungen an einem Zylinder", bestätigt er. Die Gründe dafür gelte es aber noch herauszufinden.
"Wir untersuchen den Motor und haben noch keine genaue Erklärung dafür, was passiert ist", sagt der Italiener. Der Motor wird nun in die heimische Fabrik in Maranello gebracht werden, wo er eingehend geprüft werden soll. "Wenn so etwas passiert, dann muss man sich Zeit nehmen, um die Checks gründlich durchzuführen", so Binotto.
Zunächst hatte die Fachwelt die MGU-H im Verdacht, weil ausgestrahlte Funksprüche den Eindruck erweckt hatten, dass bei Leclerc das Energierückgewinnungssystem ausgefallen war. Auf die Gerüchte um die MGU-H angesprochen, winkt der Teamchef jedoch ab: "Ich weiß nicht, woher die Gerüchte kommen. An der MGU-H war nichts kaputt."
Ferrari habe einfach versucht, das Problem mit einem anderen Motorenmapping in den Griff zu bekommen. "Man schaut einfach, ob es irgendetwas gibt, um die Situation zu verbessern", sagt Binotto. "Das war heute nicht der Fall, von daher mussten wir das Rennen irgendwie managen."
Leclerc verlor in der Schlussphase die Führung an Lewis Hamilton und musste auch dessen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas passieren lassen. Ein spätes Safety-Car kurz vor Ende verhinderte, dass er noch weitere Plätze oder gar das ganze Rennen verlieren würde, denn der Monegasse musste durch die Probleme fürchten, dass er auch mit dem Sprit nicht über die Runden kommen würde.
Doch durch die Neutralisation hatte Ferrari Glück im Unglück: "Es war eine mutige Entscheidung, unter solchen Bedingungen weiterzufahren", sagt Binotto. "Am Ende haben wir den dritten Platz eingefahren. Das war wichtig, von daher war es wohl die richtige Entscheidung."
Der Italiener ist zuversichtlich, dass der Schaden ein Einzelfall war und einfach gelöst werden kann. "Es hat nichts damit zu tun, wie wir den Motor oder das Mapping verwenden", stellt er klar. "Es war ein Schaden an einer Einzelkomponente, den wir herausfinden werden."
Ob Leclerc den Motor weiter verwenden kann, soll sich im nächsten Training in China klären. Dort soll der Motor noch einmal zum Einsatz kommen. "Wir haben dann den ganzen Freitag Zeit, um sein Verhalten, seine Funktionalität und seine Performance einzuschätzen."