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Lewis Hamilton: Freie Trainings in Bahrain sind vergeudet
Die Kritik am Zeitplan beim Großen Preis von Bahrain reißt auch im Jahr 2019 nicht ab - Muss der Zeitplan beim ersten Nachtrennen der Saison geändert werden?
(Motorsport-Total.com) - Man konnte bereits die Uhr danach stellen, als der Zeitplan für den Großen Preis von Bahrain 2019 (Im Live-Ticker!) bekanntgegeben wurde. Beschwerden über die nicht vorhandene Aussagekraft des ersten Freien Trainings konnten vorn herein einkalkuliert werden, denn am Zeitplan hat sich trotz aller Kritik in der Vergangenheit nichts geändert.
© LAT
Wer braucht denn sowas? Trainings am helllichten Tag machen bei Nachtrennen wenig Sinn Zoom Download
Das heißt, dass das erste und das dritte Freie Training bei Tageslicht stattfinden. Bei über 50 Grad Celsius Streckentemperatur lassen sich kaum relevante Daten für die Zeit gewinnen, zu der mit Qualifying und Rennen die relevanten Sitzungen stattfinden: Den Abend mit nur noch rund 30 Streckentemperatur. Somit lassen sich nur Erkenntnisse aus dem zweiten Freien Training heranziehen. Das Problem ist seit dem Wechsel auf ein Flutlichtrennen im Jahre 2014 bekannt, einzig geändert hat sich bislang nichts.
Lewis Hamilton erhöht nun den Druck auf den Veranstalter: "Es ist eine vergeudete Session, offen gesagt. Der Temperaturunterschied liegt bei 15 bis 20 Grad. Du lernst da nichts - außer, dass es wirklich schwierig ist, die Reifen am Leben zu halten, wenn der Asphalt so heiß ist. Es ist völlig irrelevant. Erst wenn du ins zweite Training kommst, kriegst du ein Gefühl dafür, wie es im Rennen werden könnte."
Hamilton fordert, schon das erste Training zumindest in die Dämmerung zu verschieben. Das ist eine etwas andere Forderung als in der Vergangenheit, als einige Partien Donnerstagstrainings ins Spiel gebracht haben. Die MotoGP haderte bei ihrem Auftaktrennen in Katar in der Vergangenheit mit ähnlichen Problemen und probierte zum Teil Zeitpläne aus, in denen Warm-up-Sitzungen nach dem Qualifying am Samstag stattfanden. Der Zeitplan wurde mehrere Jahre lang immer wieder verändert.
Ein weiteres Problem für die Formel-1-Piloten im ersten Training: Der Wüstensand auf der Strecke. "Die Strecke war echt dreckig. Und die Temperatur sehr hoch. Das sind ganz andere Bedingungen als im Qualifying", schimpft Rookie Antonio Giovinazzi, der in seiner gesamten Karriere noch nie auf dem Bahrain International Circuit gefahren ist. Zumindest scheint ein wenig von Kimi Räikkönen auf ihn bereits abgefärbt zu sein, als er hinzufügt: "Ist halt so. Es ist eh für alle gleich."
Auch Valtteri Bottas, Teamkollege von Lewis Hamilton, klagte nach dem ersten Training über Balanceprobleme. Doch als die Temperaturen einmal heruntergekommen waren, ging es wie von selbst: "Im zweiten Training war es viel besser." Mit mehr Fahrzeugen aus Rahmenrennen auf der Strecke wäre die Piste im ersten Freien Training bereits sauberer, wenn die Formel-1-Boliden erstmals ausrücken. Allerdings müsste dann die Formel 2 leiden, die nur ein einziges Freies Training absolviert.