Windschatten: Max Verstappen relativiert Red-Bull-Topspeeds
Red Bull hatte im Rennen von Australien die höchsten Topspeed-Werte, doch Max Verstappen nimmt diese nicht ernst - Große Hoffnungen vor Rennen in Bahrain
(Motorsport-Total.com) - Wie gut ist die Kombo Red Bull und Honda wirklich? In Australien reichte es gleich beim ersten Rennen zu einem Podestplatz, doch im Team weiß man, dass Melbourne eine ungewöhnliche Strecke ist. Bahrain sollte an diesem Wochenende ein besserer Gradmesser sein.
Trotzdem war das Rennen in Melbourne ein gelungener Auftakt. Herrschten vor dem Saisonbeginn Fragezeichen über dem neuen Motorenpartner, geben die Fakten ein gutes Bild ab: Man konnte einen Ferrari auf der Strecke überholen und war überraschend auch bei den Topspeeds weit vorne: Pierre Gasly lag mit 321,9 km/h ganz vorne, Max Verstappen folgte dahinter auf Rang zwei.
"Es sieht schon besser aus", sagt Verstappen auf die langen Geraden angesprochen. "Ich möchte nicht sagen, dass wir schon auf dem gleichen Niveau sind. Da müssen wir immer noch zulegen. Aber es war ein guter Anfang, der Spaß gemacht hat."
Die hohen Topspeed-Werte möchte der Niederländer jedoch nicht so hoch hängen. Sowohl er als auch Gasly seien häufig im Windschatten gewesen und hätten auch von DRS profitiert. Der Beleg dafür findet sich im Qualifying, als man nur auf zwölf und 16 der Tabelle lag. "Im Qualifying hat uns noch ein bisschen Power und Topspeed gefehlt. Daran müssen wir noch arbeiten, um das aufzuholen", so Verstappen.
Zumindest ein Manko ist für 2019 behoben: Während die Konkurrenz zuvor immer im entscheidenden Moment in den vielzitierten "Partymodus" schalten konnte, war das bei Red Bull mit Renault nicht möglich. Bis jetzt. "Wir haben den Schalter", bestätigt Verstappen.
Somit besitzt man auch in Bahrain Chancen, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Mercedes geht zwar nach den Eindrücken von Australien als Favorit in das Rennen, doch insbesondere gegen Ferrari konnte man zeigen, dass Red Bull mithalten kann. Und jetzt kommt man auf eine Strecke, auf der Honda im Vorjahr ganz besonders gut aussah: Gasly schaffte 2018 im Toro Rosso überraschend Rang vier.
Fotostrecke: Australien: Fahrernoten der Redaktion
Robert Kubica (5): Sein Comeback ist ein Märchen. Und das bleibt es. Auch ohne Happy End. Kubica war das ganze Wochenende der Langsamste im Feld. Im Freien Training krachte er in die Boxenmauer. Im Qualifying flog er in der schnellen Schikane ab. Und am Start wurde er ins Gerangel verwickelt. Da ist noch Luft nach oben. Fotostrecke
Auch Red Bull sei laut Verstappen nicht so schlecht unterwegs gewesen, bis es gleich früh im Rennen zu zwei Ausfällen kam. "Wir werden es dieses Jahr wieder versuchen. Hoffentlich läuft es mit der Extra-Power, die wir jetzt haben, noch besser", sagt er, meint aber auch: "Im Moment fällt es mir schwer, da konkrete Prognosen abzugeben."
Verstappen weiter: "Es hängt alles davon ab, wer welche Updates bringt, und wie diese anschlagen. Sowohl beim Motor wie auch beim Chassis."