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Haas mit Magnussen "Best of the Rest" auf P6: "Das Positive überwiegt"
Kevin Magnussen liefert eine fehlerfreie Leistung in Australien ab und wird mit P6 belohnt - Haas plant erste Updates in Barcelona und will "Best of the Rest" bleiben
(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen schnappt sich zum Formel-1-Saisonauftakt in Australien mit Platz sechs den Titel "Best of the Rest" und unterstreicht Haas' Stärke zu Saisonbeginn. Der Däne schwärmt von einem sehr starken VF-19. Teamchef Günther Steiner sieht trotz der Boxenstopp-Misere bei Romain Grosjean das Positive überwiegen. Dank Magnussen holte die Truppe acht Zähler, womit man sich als viertes Team hinter den Top 3 in der WM-Wertung einreiht.
"Das war ein gutes Rennen. Ich freue mich sehr darüber. Natürlich ist es für das Team schade, dass nicht beide Autos ins Ziel kamen. Sicherlich hätte Romain eine gute Position geholt, er ist ein großartiges Qualifying gefahren", versteht Magnussen den Ärger in der zweiten Garagenhälfte, merkt aber zu seinem eigenen Rennen an: "Platz sechs ist für mich wirklich sehr gut."
Bereits am Start konnte er seinen Teamkollegen überholen und auf den sechsten Platz nach vorne fahren. Danach hielt er seine Position. Er reagierte auf den frühen Boxenstopp von Kimi Räikkönen und kam bereits in Runde 14 zum Reifenwechsel an die Box. Mit frischen Mediums ging er auf Rang zwölf zurück auf die Strecke. Dort musste er sich an Antonio Giovinazzi vorbeiarbeiten, der noch nicht gestoppt war, um nicht aufgehalten zu werden und den Vorteil der frischen Reifen ausnutzen zu können.
"Nichts Außergewöhnliches bei": Platz sechs als Pflichtübung
Das Manöver folgte schließlich vier Runden später, wodurch Magnussen sich wieder freie Fahrt verschaffte. Infolgedessen profitierte er von den Boxenstopps der Konkurrenz, die ihn wieder auf den sechsten Rang spülten. "Mein Start war gut und ich hatte von Beginn an ein gutes Auto. Ich konnte das gesamte Rennen über pushen und auf meine Reifen aufpassen. Ich hatte wirklich keine großen Probleme", bilanziert der 26-Jährige.
Er berichtet, dass sich der Haas-Renner im Longrun sogar "noch ein wenig" besser angefühlt habe als im Qualifying, das Grosjean auf Platz sechs und Magnussen auf Platz sieben beendeten. "Im Rennen konnte ich einfach immer noch weiter pushen, das war ein gutes Gefühl. Das Auto war wirklich sehr stark." Zumindest auf dem Albert Park war das Team - wie schon im Vorjahr - das stärkste im Mittelfeld.
"Das waren wir, aber natürlich kann ich nicht sagen, dass wir das für die restliche Saison auch sein werden." Mit dem Titel "Best of the Rest" kann auch Teamchef Günther Steiner zufrieden sein. Er hat bereits mit dem sechsten Rang für Magnussen gerechnet. "Er hat eine solide Fahrt hingelegt - da war nichts Außergewöhnliches bei. Als Räikkönen die Boxenstopps im Mittelfeld eröffnet hat, war es noch sehr früh und alle haben reagiert. Wenn man auf den Plätzen sechs und sieben liegt, kann man nicht viel machen und muss reagieren", erklärt er die Strategie. Sonst hätte der Finne mit einem Undercut an den Haas womöglich vorbeigehen können.
"Acht Punkte mehr als im Vorjahr"
"Magnussens Rennen war sehr gut und solide, er hat nie einen Fehler gemacht und Giovinazzi überholt, als er es musste, um nicht zurück in die Gruppe zu fallen. Das war perfekt gemacht." Zwar hege er nach dem Saisonauftakt gemischte Gefühle aufgrund des Ausfalls von Grosjean, jedoch würde das Positive überwiegen. "Positiv zu vermerken ist: wir sind konkurrenzfähig. Kevin ist ein fantastisches Rennen gefahren. Das Auto läuft gut. Wir haben uns auf den Rängen sechs und sieben qualifiziert und haben den sechsten Platz nach Hause gebracht. Acht Punkte - im Vergleich zum Vorjahr sind das acht Punkte mehr."
Auch mit der Zeitdifferenz zur Konkurrenz ist er zufrieden. Magnussen lag im Ziel knapp 29 Sekunden hinter Ferrari-Mann Charles Leclerc, Nico Hülkenberg als Siebter hatte fast sieben Sekunden Rückstand aufgerissen. Schon im Qualifying fehlten auf den Motorenpartner nur vier Zehntelsekunden. Ist man also näher an Ferrari dran? "Es sieht so aus, aber Ferrari hatte hier auch ein ausgesprochen schlechtes Wochenende. Ich glaube kaum, dass das die Norm sein wird. Aber das war das Ziel: näher an die Topteams heranzukommen. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg."
Besonders zuversichtlich stimmt Steiner die Tatsache, dass der VF-19 in der Handhabe sehr einfach erscheint und nicht nur im Barcelona-Test im Longrun aufzeigen konnte. "Manchmal hat man ein Auto, mit dem man unter perfekten Bedingungen eine Runde zusammenbringt. Das ist fantastisch, aber dieses Auto scheint immer gut und solide zu laufen. Die Fahrer fühlen sich wohl, die Balance stimmt. Hoffentlich können wir das so beibehalten." Man habe "einige Teams" unter Kontrolle halten können, so der Südtiroler.
Erstes Upgrade für Barcelona geplant
Für Magnussens Erfolg entscheidend war mitunter sein Überholmanöver gegen den langsamen Alfa Romeo von Giovinazzi. Grundsätzlich sei das Überholen zwar durch die veränderte Aerodynamik besser möglich, jedoch lädt der Albert Park von der Streckencharakteristik her nicht dazu ein. "Es war ein wenig besser. Ich hätte dennoch gehofft ... Ich weiß es nicht, was ich gehofft hätte. Aber in den Wintertests dachte ich, das Folgen sei kein Problem. Es ist aber immer noch schwierig, dennoch wurde es besser", resümiert Magnussen.
Insgesamt steht Haas nach dem ersten von 21 Entscheidungen deutlich solider da, als noch vor einem Jahr. Zumindest mit einem Auto konnte das Team die Leistung umsetzen. In Bahrain wartet die nächste Herausforderung. Da Steiner nicht davon ausgeht, dass die unmittelbare Konkurrenz große Updates an den Start bringen wird, geht er davon aus, auch in Sahir wieder um die Ränge ab Position sechs zu kämpfen.
"In Bahrain werden nicht alle großartige Upgrades an den Start bringen. Der Entwicklungswahnsinn startet in Barcelona." Dort möchte auch das US-Team das erste große Update an die Strecke bringen. "In diesem Jahr muss man seine Herangehensweise ein wenig abändern, weil man durch die neuen Regularien größere Sprünge mithilfe von Upgrades machen kann. Alles ist neu, daher kann man zu Beginn größere Schritte aufholen", ist ihm bewusst.