Kimi Räikkönen mit Alfa Romeo auf P8: "Das Auto hatte guten Speed"
Kimi Räikkönen in Melbourne auf P8 beim Comeback mit den Schweizern - Kühlproblem der Bremsen sorgt für unfreiwillig frühen Boxenstopp
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen holt in seinem ersten Rennen für Alfa Romeo auf Platz acht solide Punkte. Im Grand Prix von Australien (Formel-1-Paddock live: Der Sonntag in Melbourne!) wurde der Finne allerdings durch ein Kühlproblem der Bremsen beeinträchtigt. Der "Iceman" absolvierte den ersten regulären Boxenstopp im Rennen und kämpfte sich daher durch einen langen zweiten Rennabschnitt. Im Mittelfeld duellierte er sich mit Renault, Racing Point, Toro Rosso und Red Bull. Teamkollege Antonio Giovinazzi erlebt einen schwierigen Sonntag.
Räikkönen startete sein Comeback im ehemaligen Sauber-Team auf der neunten Position und konnte sich trotz Gerangels im Mittelfeld gegen Lando Norris im McLaren durchsetzen. Er behielt seine Platzierung, bis er aufgrund eines Kühlproblems früh an die Box geholt wurde. "Ich denke, wir hatten ein kleines Kühlproblem bei den Bremsen", schildert der 39-Jährige nach den 58 Rennrunden.
"Ein Abreißvisier [meines Helms] hat sich im Bremsschacht verfangen, daher musste ich früher stoppen, als ursprünglich geplant", verrät Räikkönen. Vom gebrauchten Soft wechselte er auf einen frischen Medium-Reifen. Damit absolvierte er die restlichen 45 Runden. Obwohl er am Ende noch von Sieger Valtteri Bottas überrundet wurde, freut sich der Routinier über die Leistung bei seinem Einstand. "Meiner Meinung nach hat das Auto sehr viel Speed. Allerdings ist es hier schwierig zu überholen."
"Überholen sehr schwierig": Eine Sekunde fehlte auf Renault
Daran konnten auch die Regeländerungen nichts ändern, die dazu gedacht waren, das Überholen zu vereinfachen. Das sei teilweise auch gelungen, so Räikkönen. "Es ist zwar einfacher, näher ranzufahren, aber dennoch ist es auf dieser Strecke schwierig, das Manöver auch auszuführen." Trotz seiner suboptimalen Strategie kämpfte er auch nach dem Boxenstopp am Ende der Top 10 um wertvolle Punkte.
In einem Paket mit Nico Hülkenberg (Renault), Lance Stroll (Racing Point), Daniil Kwjat (Toro Rosso) und Pierre Gasly (Red Bull) konnte sich Räikkönen behaupten. Im Ziel fehlte ihm nur rund eine Sekunde auf Hülkenberg, den er am Ende nicht mehr überholen konnte. Hat er sich sein erstes Rennen mit dem neuen Team so vorgestellt? "Nicht ganz, aber das nehmen wir gerne mit."
Während Kevin Magnussen - ebenfalls Ferrari-Kunde - den Titel "Best of the Rest" einheimste, war Räikkönen davon in Melbourne weit entfernt. Dennoch ist er zufrieden mit der Performance des C38. "Ich bin glücklich mit dem Gefühl im Auto, aber generell hätten wir mehr herausholen können, hätten wir ein paar Dinge besser hinbekommen. Aber für das erste Rennwochenende mit dem Team bin ich zufrieden."
Giovinazzi: Beschädigter Frontflügel sorgte für Untersteuern
Nachsatz: "Keine großen Schnitzer - daher nehmen wir das mal so mit und versuchen, das Auto für das nächste Rennen schneller zu machen." Sauber-Teamchef Frederic Vasseur stimmt seinem Nummer-1-Piloten zu: "Für das erste Rennen der Saison war das okay. Wir hatten ein paar kleinere Schwierigkeiten, die wir nicht vorhersehen konnten und beide Fahrer haben sehr hart gekämpft. Mit vier Punkten kehren wir nun nach Hause zurück, was positiv ist. Die Saison mit einem Auto in den Top 10 zu beginnen, das ist eine gute Leistung und wir werden hart pushen, um in Bahrain mehr Punkte zu holen."
Räikkönens Teamkollege Antonio Giovinazzi erlebte hingegen einen durchwachsenen Saisonauftakt. Der Italiener startete von Position 14, büßte allerdings bereits in der Startphase drei Positionen ein. Der Grund dafür war schnell gefunden: "Mein Frontflügel wurde in der ersten Runde beschädigt. Ich glaube, ich habe einen McLaren berührt. Danach war das einfach ein schwieriges Rennen, speziell im ersten Stint."
Giovinazzi blieb trotz Beschädigung auf der Strecke und bog erst in Runde 27 zum Boxenstopp ab, davor hielt er im Mittelfeld eine Gruppe von Fahrern auf - wovon Räikkönen und Hülkenberg davor stark profitierten. "Beim Boxenstopp haben wir dann versucht, den Frontflügel ein wenig zu reparieren, um nicht zu viel Zeit zu verlieren." Aber das Auto war dennoch beschädigt, wodurch der Neuling mit Untersteuern kämpfte. "Gegen Ende hin wurde die Pace besser." Er kam schließlich auf dem 15. Rang vor den beiden Williams-Fahrern - aber 21 Sekunden hinter Rookie Alexander Albon (Toro Rosso) - ins Ziel.