Rookie Albon gewinnt erstes Quali-Duell gegen Routinier Kwjat
Alexander Albon war in seinem ersten Qualifying in der Formel 1 schneller als sein erfahrener Teamkollege Daniil Kwjat - Kurioses Problem mit der Kopfstütze
(Motorsport-Total.com) - Das erste Qualifying der Formel-1-Saison 2019 endete am Samstag bei Toro Rosso mit einer kleinen Überraschung. Dann Rookie Alexander Albon war in Melbourne schneller als sein erfahrener Teamkollege Daniil Kwjat. Während Albon in Q2 auf Position 13 fuhr und den Einzug in Q2 nur um gut zwei Zehntelsekunden verpasste, landete Kwjat bei seiner Rückkehr in die Formel 1 mit knapp eineinhalb Zehntelsekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen auf Position 15.
Das ist umso bemerkenswerter, da Albon am Freitag im Freien Trainings einen Unfall hatte und in der Folge einem Rückstand hinterherlaufen musste. Doch passend zum Qualifying machte der mit thailändischer Lizenz fahrende Pilot dann entscheidende Fortschritte, während ihn zuvor das etwas unberechenbare Fahrverhalten seines STR14 zu schaffen gemacht hatte.
"Melbourne ist zum Auftakt nicht die schönste Strecke, denn sie ist so uneben. Wenn man dann kein Vertrauen zum Auto hat, bekommt man keine Rundenzeit zustande, denn hier muss man die ganze Strecke mit allen Bodenwellen und Randsteinen nutzen", erklärt Albon hierzu.
Finger verfängt sich an der Cockpit-Polsterung
Im Qualifying machten ihm dann aber weniger die Bodenwellen, sondern vielmehr ein kurioses Problem mit der Cockpit-Polsterung zu schaffen. "Ich halte das Lenkrad ziemlich locker und spreize meine Finger ein wenig ab. Also ich von Kurve 11 in 12 einlenken wollte, blieb ich mit einem Finger hängen", berichtet Albon über den Zwischenfall in der schnellsten Kurve des Kurses. "Ich musste die Hand loslassen und neu zugreifen. Das war etwas beängstigend, weil Kurve 11 so schnell ist. Deshalb musste ich vom Gas gehen."
Unter dem Strich war Albon mit seiner Leistung im Qualifying zufrieden, denn das Pendel hätte auch schnell in einer andere Richtung ausschlagen können. "Zwei Zehntel langsamer, und ich wäre rausgeflogen. Zwei Zehntel schneller und ich wäre in den Top 5 gewesen", rechnet Albon vor. "Im Mittelfeld geht es wirklich eng zu."
Bei Teamkollege Kwjat herrschte nach dem Qualifying ein wenig Ernüchterung "Wäre alles perfekt gelaufen, dann wäre Q3 möglich gewesen", sagt der Russe. Eine Ansicht, der sich auch der stellvertretende Technikchef Jody Egginton anschloss.
Punkte sind möglich, aber es wird nicht einfach
Doch für Kwjat lief es nicht perfekt, denn seine zweiter Versuch einer schnellen Runde in Q2 wurde durch den Ausrutscher von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel beeinträchtigt. "Sebastian ist unmittelbar vor mir von der Strecke abgekommen. Ich musste ihm ausweichen und haben dabei ein bisschen Zeit verloren", berichtet Kwjat. "Aber ich mache ihm keinen Vorwurf, er hat alles versucht."
Auch wenn von Platz 15 aus der Weg in die Punkteränge weit ist, hält Kwjat WM-Zähler beim Auftaktrennen am Sonntag (Formel 1 2019 im Live-Ticker) für möglich. "Von Platz elf aus wäre das einfacher", trauert er der verpassten Chance im Qualifying allerdings ein bisschen hinterher. "Unser Tempo bei den Longruns am Freitag sah ermutigend aus. Allerdings müssen wir Autos überholen, ob auch der Strecke oder mittels der Strategie. Dann werden wir sehen, wo wir landen."