• 16. März 2019 · 10:24 Uhr

"Echter Schock": Hamilton von Mercedes-Stärke überwältigt

Dass man Ferrari derart deklassieren und so souverän auf Pole fahren konnte, ist selbst für Lewis Hamilton eine große Überraschung - Nächste Rekorde für den Briten

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton jagt von einem Rekord zum anderen: Seine souveräne Pole-Position beim Qualifying in Australien (Formel 1 2019 live im Ticker) war bereits seine sechste in Folge in Melbourne. Gleichzeitig war es die achte auf der Strecke im Albert Park, womit er in Sachen Startplatz 1 auf einer Strecke mit Michael Schumacher (Suzuka) und Ayrton Senna (Imola) gleichgezogen ist. Und natürlich stellte er dabei gleich noch einen neuen Streckenrekord auf.

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Lewis Hamilton kann sich bei seinem Mercedes für die Pole bedanken Zoom Download

"Was für ein toller Tag", strahlt er nach dem Qualifying. Viel wichtiger als die Rekorde ist jedoch die Erkenntnis, dass Mercedes wohl doch nicht deutlich hinter Ferrari liegt, wie man es - auch aus dem Lager der Silberpfeile - nach den Testfahrten in Barcelona prognostiziert hatte. Im Gegenteil. "Ich bin wirklich überwältigt", zeigt sich Motorsportchef Toto Wolff sehr überrascht vom großen Vorsprung auf die Roten.

Mehr als sieben Zehntelsekunden nahm Hamilton seinem vermeintlichen WM-Rivalen Sebastian Vettel und dem Rest der Welt ab, lediglich Teamkollege Valtteri Bottas konnte mit 0,112 Sekunden Rückstand mithalten. "Das ist ein echter Schock", muss der amtierende Weltmeister zugeben. Denn bis auf Q1 hat Hamilton bislang jede einzelne Session für sich entscheiden können.

Hamilton schlägt nach durchwachsener Runde zurück

Die einzigen Zweifel gab es zu Beginn von Q3. Dort meldete Hamilton plötzlich Probleme am rechten Vorderrad beim Bremsen. Seine anschließende Runde war auch nicht auf dem üblichen Niveau, denn auf Teamkollege Bottas fehlte ihm plötzlich eine halbe Sekunde. "Ich habe auf der ersten Runde einen Fehler gemacht - eigentlich unüblich für mich", erklärt er hinterher. "Aber das habe ich abgeschüttelt und weitergemacht." Und wie.

Hamilton fuhr im ersten und im dritten Sektor absolute Bestzeit und holte sich die schnellste Runde, was für ihn die 84. Pole-Position seiner Formel-1-Karriere bedeutet - natürlich ebenfalls Rekord. Dass er dabei keine perfekte Aufwärmrunde hatte, weil er auf zwei Konkurrenten auflief und im letzten Sektor langsam machen musste, war für ihn kein Problem. "In Q1 und Q2 hatte ich keine saubere Runden, aber die letzte war gut und es gab keine Schwierigkeiten."

Und so musste die Formel-1-Welt einsehen, dass Mercedes wohl doch nicht so schwach ist, wie man sich selbst vor der neuen Saison geredet hatte. Von der angeblich halben Sekunde, die laut Hamilton selbst auf Ferrari fehlt, war nichts zu sehen. "Wir haben in den vergangenen Tagen große Fortschritte gemacht. Wir haben alles analysiert und kleine Korrekturen vorgenommen - ohne jedoch einen großen Unterschied in der Performance zu erwarten", so Hamilton.

Ferrari am Samstag plötzlich weg

"Ich fühlte, dass wir ein ordentliches Paket haben, aber uns war klar, dass wir vielleicht ein Stück zurück sein würden. Das haben wir wirklich gedacht, als wir uns die Analyse von den Testfahrten angesehen haben", sagt er weiter. Seit den Testfahrten habe man zwar keine neuen Upgrades an das Auto gebracht, aber das Auto etwas besser verstanden.

Auch nach den Trainingssessions am Freitag hatte Hamilton noch nicht das Gefühl, dass man einen so großen Vorsprung haben würde. Ferrari sah in Sachen Benzinmenge für ihn recht schwer aus und sei auch mit wenig Benzin nah dran gewesen. "Es sah enger aus als bei den Testfahrten, aber heute Morgen haben sie ein wenig Performance verloren - das haben wir nicht erwartet", meint der Brite.

Denn der Ferrari lag in Barcelona super in den Kurven. "Ich habe ihn (Vettel; Anm. d. Red.) dann gefragt, ob er nur noch mit den Benzindämpfen unterwegs ist, aber das hat er verneint", erinnert sich Hamilton. Doch warum sind die Roten aus Maranello dann so weit weg?

"Es ist eine schwierige Strecke, und es ist ziemlich böig", sucht Hamilton nach Erklärungen. "Es könnte an vielen Dingen liegen. Ich bin aber einfach nur echt dankbar, wo unser Auto ist und was es uns heute ermöglicht hat."

Mercedes gewarnt: Blick auf 2016, 2017 und 2018

Das Rennen gewonnen hat Hamilton aber noch lange nicht: In den vergangenen drei Jahren hieß der Sieger jeweils anders, obwohl der Brite den Grand Prix von Pole aus angegangen war. 2018 konnte Sebastian Vettel das Blatt noch wenden, weil Mercedes in der Safety-Car-Phase einen Fehler gemacht hatte und Hamilton nicht an die Box holte. "Das war ein 'Oops'", erinnert sich Wolff, "aber hoffentlich machen wir Fehler nur einmal."

Es wird auf die Longruns ankommen, von denen es bislang wenig Anhaltspunkte gibt - schließlich ist es das erste Rennen des Jahres. Am Freitag sah es diesbezüglich gut aus für die Silberpfeile, doch Wolff warnt: "Es wird ein langes Rennen über 58 Runden. Die Zuverlässigkeit ist immer ein Thema, außerdem muss man gut starten. Wir sollten uns heute nicht zu sehr freuen. Mit dem Qualifying können wir zwar glücklich sein, aber Punkte gibt es morgen."

Auch Hamilton möchte Ferrari niemals abschreiben: "Wir wissen, dass Ferrari enorm hart pushen und sich morgen verbessern wird. Ich bin sicher, dass sie uns einen guten Kampf liefern werden, weil sie im Rennen immer stark sind." Doch das ist Zukunftsmusik. Im Moment bleibt erst einmal die souveräne Pole hängen. Hamilton: "Es hätte keinen besseren Start in das Jahr geben können."

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