Unglücksstrecke Melbourne: Haas hofft in diesem Jahr auf das nötige Glück
Haas feierte in Melbourne den ersten großen Erfolg der Teamgeschichte, hatte dort seitdem aber immer Pech - WM-Platz vier auch in diesem Jahr wieder im Visier
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollte man meinen, dass der Albert Park für Haas und Romain Grosjean ein gutes Pflaster wäre. Viele Fans können sich noch gut an den Jubel erinnern, als Grosjean dort 2016, im ersten Formel-1-Rennen von Haas überhaupt, einen sensationellen sechsten Platz holte. Doch tatsächlich markiert Grosjeans sechster Rang vor drei Jahren die bis heute einzigen Zielankunft eines Haas-Boliden in Melbourne.
Teamkollege Esteban Gutierrez schied 2016 aus, 2017 und 2018 sahen weder Grosjean noch sein jetziger Teamkollege Kevin Magnussen die Zielflagge. Und auch Grosjean selbst verbindet mit der Strecke eine Hassliebe, die bereits vor seiner Zeit bei Haas begonnen hat. Vor dem diesjährigen Saisonauftakt erinnert der ehemalige Lotus-Pilot daran, dass seine Bilanz in Australien "furchtbar" sei.
"2012 habe ich den Start vermasselt, nachdem ich mich als Dritter qualifiziert hatte, dann ist Pastor Maldonado in mich gecrasht und ich bin ausgeschieden", erinnert er sich zurück und ergänzt: "2013 war ein hartes Rennen [Platz zehn], 2014 schaffte ich es nicht ins Ziel. 2015 schaffte ich es nicht einmal an den Start, weil mein Motor auf dem Weg in die Startaufstellung hochgegangen ist."
Haas hofft auf mehr Konstanz als 2018
Der Rest ist schnell zusammengefasst: "2016 hatte ich sehr viel Glück, 2017 Turbo, 2018 Reifen - beziehungsweise ein Rad verloren. Ich habe mich immer in den Top 10 qualifiziert, es aber [in sieben Anläufen] nur zweimal ins Ziel geschafft." Trotzdem mag Grosjean den Kurs und das Land. "Ich liebe es, hierher zu kommen. Ich liebe die Strecke, [...] die Atmosphäre ist großartig", erklärt er.
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"Ich hoffe, dass dieses Jahr alles gutgeht", erklärt er. Zumal Haas in diesem Jahr hohe Ziele hat. "Ich denke, im Schnitt hatten wir während des Jahres das viertschnellste Auto", erinnert Magnussen an die vergangene Saison zurück. "Wir sind [in der WM aber] nicht Vierter geworden, wir waren nicht 'Best of the Rest'. [...] Wir hätten besser abschneiden können. Ich hoffe, dass wir es dieses Jahr schaffen", so der Däne.
Haas hat noch eine Rechnung offen. In der letzten Saison hatte man häufig Pech - unter anderem auch in Melbourne. 2019 hofft man auf mehr Konstanz. Die könnte in diesem Jahr sogar noch wichtiger sein, wenn man den Fahrern glaubt. Denn Grosjean erklärt, dass die Hackordnung in dieser Saison "nicht so klar wie im vergangenen Jahr" sei. Er wolle daher ein paar Rennen abwarten, bevor er eine Prognose abgibt.
Wie eng wird es 2019 im Mittelfeld?
Ähnlich sieht es sein Teamkollege. Er sieht vor allem seinen Ex-Arbeitgeber Renault als harten Gegner im Mittelfeld. "Sie sind ein Werksteam und haben ungefähr die Ressourcen wie die Top 3. Wenn wir gegen sie kämpfen können, wäre das großartig", erklärt er. WM-Platz vier hat er auf jeden Fall wieder im Auge. "Das ist leider das Beste, was wir erreichen können", erklärt er in Anspielung auf die Dominanz der drei Topteams.
Daher wäre WM-Rang vier für Haas bereits "ein Sieg", so Magnussen. Zumal er nicht nur Renault als Gegner sieht, auch Racing Point und Toro Rosso hat er auf der Rechnung. Insgesamt sei das Mittelfeld "noch härter" als 2018. Für ihn steht fest: "Wir müssen uns steigern, wenn wir weiter mit den großen Jungs im Mittelfeld kämpfen möchten." Die Voraussetzungen dafür scheinen zumindest da sein.
"Wir hatten einen guten Wintertest, und ich habe den Eindruck, dass das Auto sehr gut performt hat. Daher kommen wir mit viel Hoffnung und Enthusiasmus her", erklärt Magnussen, der "sehr hoffnungsvoll" ist. Auch Grosjean bestätigt, dass er in Barcelona bei den Testfahrten ein gutes Gefühl gehabt habe. Wenn man jetzt noch das nötige Glück hat, könnte es also endlich mal wieder ein guter Saisonauftakt für Haas werden.