• 14. März 2019 · 12:18 Uhr

Carlos Sainz: Instabiles McLaren-Heck macht mir nichts aus

Warum Carlos Sainz das instabile Heck des neuen McLaren keine schlaflosen Nächte bereitet, womit er in Melbourne zufrieden wäre und was an der Balance nicht passt

(Motorsport-Total.com) - McLaren steht in Melbourne (Formel 1 2019 live im Ticker) nach dem Teamumbau und dem Ende der Ära Fernando Alonso vor einem Neuanfang: Der neue MCL34 sorgte bei den Wintertests für zwei Bestzeiten, fiel aber auch mit einem instabilen Heck auf. Doch das hat Teamneuling Carlos Sainz alles andere als schockiert: "Bei Renault hatte ich eine ganze Saison lang große Mühe, das Heck zu bändigen - und das war auch die Schwäche dieses Autos. Bei McLaren hatte ich also nicht das Gefühl, dass ich plötzlich das Heck nicht wahrnehme."

Foto zur News: Carlos Sainz: Instabiles McLaren-Heck macht mir nichts aus

Bei den Tests in Barcelona wirkte das McLaren-Heck instabil Zoom Download

Der Renault R.S.18 sei zwar "wahrscheinlich das schnellere Auto gewesen, aber das Heck war instabil. Daher bin ich überhaupt nicht schockiert." Dennoch wird sich ein instabiles Heck - auch wenn es nicht so schlimm ist wie beim Renault - unweigerlich negativ auf die Rundenzeit auswirken. Doch auch das relativiert der Spanier: "Alle außer Ferrari, Mercedes oder Red Bull haben Probleme. Die Onboard-Aufnahmen zeigen, dass wir alle gerne etwas mehr Grip an der Hinterachse hätten und mehr Speed in die Kurven mitnehmen würden."

Wenn man die Aussagen der McLaren-Protagonisten analysiert, dann wird deutlich, was dem MCL34 noch fehlt: die richtige Balance. "Wir haben keine riesigen Updates hier, aber drei oder vier Dinge, mit denen wir die Balance-Probleme, die wir in Barcelona hatten, beeinflussen wollen", sagt Sainz.

Balance als Schwachpunkt

Daher sei es entscheidend, dass man den richtigen Kompromiss beim Set-up findet. "Zumal die Strecke hier ganz anders als in Barcelona ist", wirft Norris ein. "Wir könnten, nein, wir werden wahrscheinlich andere Probleme haben." Positiv sei aber, dass man die Schwächen "auf ein oder zwei Bereiche" festmachen könne. "Und wenn wir uns da verbessern, dann wird sich auch die Balance des Autos verbessern."

Während Sainz das Vorjahresauto nur vom Reifentest mit McLaren nach der Saison in Abu Dhabi kennt, war der Formel-2-Vizemeister Norris schon im Vorjahr Testpilot. Wie fällt also sein Vergleich mit dem Vorjahresauto aus, das sich 2018 in Melbourne immerhin noch an der Spitze des Verfolgerfeldes einordnete?

Norris: McLaren-Basis besser als 2018

"Die Basis ist besser als im Vorjahr", bilanziert Norris. "Das stimmt auch mit den Aussagen der Ingenieure überein. Ich glaube, dass unsere Ausgangsposition jetzt besser ist als in den vergangenen Jahren."

Das hat auch damit zu tun, dass man nach dem kurzfristigen Wechsel von Honda zu Renault im Vorjahr nun die französische Antriebseinheit bereits deutlich besser kennt. Daher konnte man beim Einbau mehr ans Limit gehen. Sind die Fortschritte von Renault auch für die McLaren-Piloten spürbar? "Beim Testen hat es sich gut angefühlt", meint Sainz, der auch den alten Renault-Motor kennt.

Er relativiert aber: "In Barcelona sind wir mit relativ wenig Abtrieb gefahren. Das ist also auch ein Grund, warum wir dort auf den Geraden konkurrenzfähig waren. Daher werden wir erst im Qualifying, wenn alle im Party-Modus sind, sehen, wie groß der Schritt von Renault wirklich ist."

Sainz mit Mittelfeld zufrieden

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Carlos Sainz könnte mit einem Saisonstart im Mittelfeld gut leben Zoom Download

Noch könne er selbst nicht sagen, wo sich McLaren einordnen wird, da man das Limit des Autos bei den Tests noch nicht ausgelotet habe. "Wenn sich das Auto im Mittelfeld befindet, dann bin ich zufrieden", sagt der Spanier. "Da kann es ruhig ein bisschen unruhig sein und untersteuern. Am Ende ist entscheidend, was die Stoppuhr anzeigt. Danach werden wir ein Entwicklungsprogramm durchführen, um uns zu verbessern."

Dabei wird es auch eine Rolle spielen, ob sich die beiden Piloten bei ihren Forderungen ans Team einig sind. Noch gibt es diesbezüglich keine großen Richtungsstreits, offenbart Norris: "Klar gibt es hier und da Unterschiede, aber wir sind nirgends in komplett gegensätzliche Richtungen gegangen. Wir haben die selben Schwächen, die selben Probleme geortet - und hatten in den meisten Fällen die gleichen Vorlieben. Das macht es für die Ingenieure einfacher." Der Brite glaubt aber, dass sich das ändern wird: "Irgendwann werde ich das eine wollen und er das andere bevorzugen."

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