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Newey voll motiviert: Red Bull zieht Update auf Melbourne vor
Der RB15 ist laut Helmut Marko das beste und teuerste Auto in der Geschichte des Red-Bull-Teams - Designer Adrian Newey zieht Update um einen Monat vor
(Motorsport-Total.com) - Die letzten Wochen vor dem Beginn der Formel-1-Saison 2019 in Melbourne (Australien) sind aus Sicht von Red Bull nicht optimal verlaufen. Bei den Wintertests in Barcelona musste am drittletzten Tag erst Max Verstappen seine Rennsimulation wegen eines Ausritts abbrechen. Tags darauf crashte Pierre Gasly den RB15. Und am letzten Tag konnte Verstappen nur 29 Runden drehen, weil nach den Fahrfehlern die nötigen Ersatzteile fehlten.
Trotzdem hat es das Team in Milton Keynes irgendwie geschafft, das Entwicklungsprogramm sogar noch zu beschleunigen. Eigentlich hatte Red Bull vor, mit dem RB15 der letzten Barcelona-Testtage in Melbourne zu fahren. Ein Update war erst für das dritte Saisonrennen in Schanghai geplant. Doch der laut Helmut Marko derzeit "voll motivierte" Stardesigner Adrian Newey hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Schanghai-Update vorziehen zu können.
"Teile, die für das dritte Rennen vorgesehen waren, hat er mit allem Druck und Gewalt vorgezogen, damit sie schon in Melbourne am Auto sein werden", sagt Marko im Interview mit 'ServusTV'. Obwohl Red Bull bei den Rennsimulationen der zweiten Barcelona-Testwoche hinter Ferrari und Mercedes zurücklag, glaubt der Red-Bull-Motorsportkonsulent: "Unser Optimismus ist nicht unbegründet. Ich sehe uns über die Renndistanz hinter Ferrari, aber vor Mercedes."
Der RB15 sei, "wenn man Effizienz und die technische Perfektion der Teile nimmt, sicher das beste und teuerste Auto in der Geschichte von Red Bull Racing", sagt Marko. Er unterstreicht, was er schon im Dezember gesagt hat: Es herrscht Aufbruchstimmung in Milton Keynes. Der RB15 sei nur möglich geworden, "weil in jeder Phase jeder Mitarbeiter davon überzeugt war: Jetzt geht's wieder aufwärts! Jetzt haben wir wieder eine Chance, aus eigener Kraft um Siege zu fahren."
"Es hat viele negative Stimmen gegeben, die gesagt haben, dass Honda das nicht hinkriegt. Dabei hatten wir noch nie so klaglose Testtage", lobt er den neuen Partner - und bleibt bei der Vorgabe, dass 2019 fünf Siege das erklärte Ziel sind: "Wenn wir mehr PS haben, dann ist nur logisch, dass wir dieses Jahr vorwärts schauen müssen. Voriges Jahr hatten wir vier Siege. Fünf Siege sind realistisch drinnen. Ich hoffe, dass es sogar noch mehr werden."
Allerdings räumt Marko ein, dass die zweite Barcelona-Testwoche nicht wunschgemäß verlaufen ist. Insbesondere der Crash von Gasly sei "nicht einkalkuliert" gewesen: "Uns sind schlicht und einfach die Teile ausgegangen. Max kam dadurch am letzten Tag zum Handkuss. Wir sind nicht mit dem Set-up und mit den Teilen gefahren, wie wir es geplant hatten. Es war ein Kompromiss." Daher seien auch die Rundenzeiten unterm Strich "nicht berauschend" gewesen.
Aber das soll nun das vorgezogene Schanghai-Update beheben. Max Verstappen strahlt ebenfalls Optimismus und Ruhe aus. Er räumt ein: "Ich glaube, Ferrari wird in Melbourne stark sein." Mercedes könne er schwer einschätzen. Selbst wenn Red Bull zunächst nur dritte Kraft sein sollte, wie viele Experten vermuten: In Melbourne werde "nicht die ganze Saison entschieden", stellt Verstappen klar.
"Barcelona", sagt er, "ist eine ganz andere Strecke als Melbourne. Melbourne ist das erste Rennen, ein bisschen eine komische Strecke. Letztes Jahr haben wir alle gedacht, dass Ferrari die Meisterschaft gewinnen wird. Aber das haben sie nicht gemacht. Man muss von Saisonbeginn weg konstant sein, nicht nur die ersten sechs Rennen. Wenn uns das gelingt, haben wir viele Chancen auf gute Resultate."