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Abkürzen im Zweikampf: Warum wurde Bottas nicht wie Ocon bestraft?
FIA-Rennleiter Charlie Whiting erklärt, warum Valtteri Bottas' Abschneider im Duell mit Max Verstappen nicht einmal untersucht wurde, während Ocon bestraft wurde
(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidungen der Rennkommissare sorgten in Abu Dhabi einmal mehr für Verwunderung: Warum wurde Esteban Ocon eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt, weil er sich im Kampf um Platz elf gegen Stoffel Vandoorne durch das Abkürzen in Kurve 17 einen Vorteil verschafft habe, während Valtteri Bottas bei seiner Abkürzung vor Max Verstappen verschont blieb?
© Sutton
Fehler ohne Folgen: Valtteri Bottas kürzt nach seinem Verbremser die Strecke ab Zoom Download
Der Mercedes-Pilot hatte sich verbremst und fuhr geradeaus durch die Asphalt-Auslaufzone, die Aktion wurde aber nicht einmal von den Rennkommissaren untersucht, obwohl der Red-Bull-Pilot womöglich sogar vorbeigekommen wäre, hätte Bottas das Streckenlayout eingehalten. "Man hat natürlich einen Vorteil, wenn man in so einer Situation vorne bleibt", gibt Rennleiter Charlie Whiting zu. "Er hätte ja den Platz auch verlieren können -, aber unter diesen Umständen wissen die Teams, dass wir normalerweise beim ersten Mal ein Auge zudrücken."
Unter diesen Umständen erhalten die Teams laut Whiting normalerweise eine Warnung von der Rennleitung. "Und wenn es noch einmal passiert, dann hätten wir die Rennkommissare eingeschaltet", erklärt er. Das sei der Ablauf, solange das Manöver nicht eindeutig zu einer Positionsverschiebung führe. "Hätte Max ihn wirklich attackiert - und er war nicht einmal annähernd neben ihm, sondern hinten, als sich Valtteri verbremste -, dann hätten wir gesagt, dass er nur deswegen vorne blieb, weil er die Strecke verlassen hat", stellt Whiting klar.
Genau das sei aber beim Manöver von Ocon gegen Vandoorne der Fall gewesen. Laut Meinung der Rennkommissare habe der Force-India-Pilot zwar "keinen Platz gewonnen, aber seine Position verteidigt, was nicht möglich gewesen wäre ohne die Strecke zu verlassen".
Warum man in diesem Fall den Franzosen nicht gebeten habe, die Position an den McLaren-Piloten zurückzugeben? "Esteban wurde gebeten, den Platz zurückzugeben, aber als wir die Nachricht abgaben, hatte Vandoorne bereits eine weitere Position verloren", offenbart der Brite die Hintergründe. "Wir konnten also nicht verlangen, dass er sich um zwei Plätze zurückfallen lässt. Daher ging der Fall an die Rennkommissare."
Whiting selbst könne gar nicht "anordnen, dass sich jemand um einen Platz zurückfallen lässt", stellt der FIA-Rennleiter klar. "Wir können ihnen nur raten, dass es das Gescheiteste wäre, das zu tun", um zu verhindern, dass die Rennkommissare eingeschaltet werden. Im Fall Ocon kam die Nachricht an Force India allerdings zu spät.