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Nico Hülkenberg: Für Q3 braucht Renault einen "perfekten Samstag"
Hoher Reifenverschleiß gibt den Franzosen mehr zu denken als der Powernachteil im Qualifying - Carlos Sainz verwirrt TV-Kommentatoren mit Fernando-Alonso-Helm
(Motorsport-Total.com) - Die Renault-Werksmannschaft kämpft beim Abu-Dhabi-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker!) anscheinend um Platz sieben als "Best of Rest" hinter den Topteams, hatte im Freitagstraining aber Reifenprobleme. Nico Hülkenberg, der Achter wurde und "nur" 0,994 Sekunden hinter der Spitze lag, klagt über starken Verschließ vorne links. "Sonst waren die Longruns aber ganz okay", sagt er.
Hülkenberg lobt die Hypersoft-Mischung auf einer schnellen Qualifying-Runde, sieht allerdings Probleme auf die Distanz - und erklärt sich so auch die kleine Lücke zu den Topautos. "Manchmal ist es so, dass die kleinen Teams mit Hypersoft mehr Rundenzeit finden als die großen. Wenn die Reifen dann verschleißen, wird die Diskrepanz größer", sagt er. Heißt: schlechterer Rennspeed.
Hinzu kommt, dass Kontrahenten mit Mercedes- und Ferrari-Power im Qualifying auf Boost-Modi setzen und Renault einheizen werden. Für Hülkenberg weniger ein Grund zur Besorgnis als der "Baguette-Randstein" in der vorletzten Kurve, der Red-Bull-Konkurrent Max Verstappen zum Verhängnis wurde. "Er bereitet mir Kopfschmerzen!", stöhnt Hülkenberg. "Wenn du da ein bisschen zu weit nach außen kommst, tut der Randstein wirklich weh. Unvorhersehbar." Wer den Abweiser einmal erwischt, ist nur noch Passagier und beschädigt sich wahrscheinlich auch den Unterboden.
Teamkollege Carlos Sainz, der auf Rang zwölf landete und einmal mehr 0,281 Sekunden langsamer war als Hülkenberg, hadert ebenfalls mit dem Verschleiß und kann sich nicht vorstellen, dass die Renndistanz mit einem Reifenwechsel zu schaffen wäre. Mit seinem Auto ist der Spanier einigermaßen zufrieden: "Es bräuchte für Q3 aber einen perfekten Samstag", weiß er. Immerhin sei der Einzug in die Top 10 realistischer als in Brasilien, wo Renault fehlende PS zum Verhängnis wurden.
Emotionaler Höhepunkt für Sainz: Er fährt beim letzten Rennen seines Vorbilds Fernando Alonso mit dessen Startnummer 14 auf seinem Helm - und verwirrte damit im Training sogar einige TV-Kommentatoren. "Das ist das Mindeste, was ich für einen Menschen, der für mein Leben und meine Karriere so wichtig war, tun kann", meint Sainz, der Alonso bei McLaren beerbt. "Es würde mich auch nicht stören, wenn ich mit Fernando hier in Abu Dhabi nochmal um WM-Punkte kämpfe."