• 20. November 2018 · 14:20 Uhr

Nach Sirotkin-Zwischenfall: Darum gab es keine Untersuchung gegen Hamilton

Charlie Whiting erklärt nach der Kritik, warum gegen Lewis Hamilton nach dem Qualifying-Zwischenfall mit Sergei Sirotkin keine Untersuchung eingeleitet wurde

(Motorsport-Total.com) - Warum gab es in Q2 in Interlagos keine Untersuchung gegen Lewis Hamilton? Diese Fragen stellten sich zahlreiche Experten, nachdem der langsam fahrende Mercedes-Pilot beinahe mit Sergei Sirotkin kollidierte, weil er im letzten Moment die Spur wechselte. "Der langsamere Fahrer muss immer aufpassen", ist für Ex-Formel-1-Pilot Alex Wurz die Schuldfrage klar. "Er hat hier die Verantwortung, dem anderen nicht im Weg zu stehen - auch wenn beide - Hamilton und Sirotkin - in der Einführungsrunde waren."

Foto zur News: Nach Sirotkin-Zwischenfall: Darum gab es keine Untersuchung gegen Hamilton

Zwischen Hamilton und Sirotkin wäre es fast zu einem heftigen Crash gekommen Zoom Download

Dass nicht einmal eine Untersuchung gegen den Weltmeister eingeleitet wurde, bringt Wurz "zum Schmunzeln", denn das Manöver sei "einfach eine wirklich gefährliche Situation" gewesen, sagt er gegenüber dem 'ORF'. Doch wie reagiert FIA-Rennleiter Charlie Whiting auf die Vorwürfe? Und warum wurde Hamilton - zumindest wenn man Wurz' Ausführungen recht gibt - mit Samtpfoten angefasst?

"Für mich war das einfach ein unglückliches Missverständnis", erklärt Whiting seine Sicht der Dinge. "Mir war sofort klar, was passiert war. Niemand hat einen Fehler gemacht." Er habe die Angelegenheit sofort mit den Rennkommissaren besprochen und gefragt, ob sie eine Untersuchung einleiten wollen, "aber auch sie dachten, dass keine Untersuchung notwendig sei", auch wenn der Zwischenfall "beängstigend" ausgesehen habe und es bei einer Berührung "wohl zu einem ziemlich heftigen Abflug gekommen wäre".

Whiting: Hamilton war auf Sirotkins Tempo nicht vorbereitet

Aber wie kommt Whiting zu seinem Urteil? "Der beherrschende Fakt war, dass beide Fahrer auf einer Outlap draußen waren", argumentiert der Brite, dass es sich nicht um eine klassische Behinderung gehandelt habe und es sich schon in Q1 vor Kurve 12, also dem Eck vor dem langen Bergauf-Vollgasstück, gestaut habe.

Foto zur News: Nach Sirotkin-Zwischenfall: Darum gab es keine Untersuchung gegen Hamilton

FIA-Rennleiter Charlie Whiting hat Verständnis für Hamiltons Verhalten Zoom Download

Und obwohl Hamilton per Funk mitgeteilt wurde, dass Sirotkin hinter ihm sei, zeigt er Verständnis dafür, dass Hamilton derartig verlangsamte. "Ich verstehe, dass Lewis das gemacht hat. Er spulte seine übliche Routinevorbereitung ab und wollte einen Abstand auf den Vordermann halten. Und Sergei dachte, er musste viel schneller fahren, denn es gab wohl ein Problem mit den Heizdecken, wie ich hörte. Und er kam durch Kurve 11 mit Vollgas."

So sei es zum großen Geschwindigkeitsunterschied gekommen. "Lewis sah ihn herankommen und dachte: 'Scheiße. Da ist ein Auto auf einer schnellen Runde. Das Team sagte mir nichts davon'. Er zog also rüber, um ihn vorbeizulassen. Und Sergei hat sich da schon für die linke Seite entschieden."

Wurz kritisiert Hamilton für weiteren Beinahe-Crash

Eine Untersuchung hätte nur Sinn ergeben, wenn man sich von den Ausführungen der Piloten weitere Aufschlüsse erhofft hätte, die die Beurteilung vereinfachen. "Aber ich zweifle, dass das Ergebnis anders ausgefallen wäre", meint Whiting.

Die Beinahe-Kollision zwischen Hamilton und Sirotkin war übrigens nicht der einzige Zwischenfall, in den der Brite in Q2 in Interlagos verwickelt war. Wenig später, als der Mercedes-Star seine schnelle Runde bereits hinter sich gebracht hatte, irritierte er auch noch den rasch herannahenden Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen, als er auf der Gegengerade in der Fahrbahnmitte fuhr und zuerst leicht nach links zog, dann aber nach rechts fuhr.

"Wenn man mit Tempo 280 ankommt, muss man vorreagieren und den Fahrer vor dir lesen. Wenn der aber zwei Manöver macht, bei denen man die Absicht nicht mehr klar identifizieren kann, dann ist das saugefährlich", übt Wurz ein weiteres Mal Kritik an Hamilton. "In Wirklichkeit muss man einfach auf einer Seite bleiben. Und wir haben ja 19 Fahrer gesehen, die das auch gut gemacht haben. Und zwei Mal hat es der Lewis nicht weltmeisterlich gelöst. Hoffentlich hat er etwas daraus gelernt."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Foto zur News: Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams
Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams

Foto zur News: Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari
Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari

Foto zur News: Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke
Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke

Foto zur News: Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Foto zur News: Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)
Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)

Foto zur News: Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium
Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium

Foto zur News: Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
 
AnzeigeFormel-1 Tickets 2025 kaufen