• 12. November 2018 · 18:19 Uhr

Warum war Red Bull im Rennen plötzlich so schnell?

Im Qualifying noch abgeschlagen, doch im Rennen obenauf: Red Bull war am Sonntag in Brasilien plötzlich das Maß aller Dinge - Zweiter Sektor als großer Trumpf

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying hatte Red Bull gegen Mercedes und Ferrari nichts zu bestellen. Eine halbe Sekunde bekamen die Bullen von der Konkurrenz aufgebrummt - auf der kurzen Strecke von Interlagos schon eine Welt. Eine Überraschung war das für den Rennstall nicht, denn man hatte schon damit gerechnet, dass man die Performance von Mexiko nicht würde wiederholen können. Doch im Rennen hatte man urplötzlich das schnellste Auto von allen.

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Red Bull befand sich am Sonntag im Rennen auf dem Vormarsch Zoom Download

"Ich würde selbst gerne eine intelligente Antwort darauf geben", rätselt Teamchef Christian Horner über die Gründe. Dass Red Bull im Qualifying meist keine Chance hat, ist hinlänglich bekannt. Während Mercedes und Ferrari im entscheidenden Moment den Partymodus anschmeißen, kommt in dieser Hinsicht von Motorenpartner Renault nicht viel. Im Rennen ist man meist näher dran, doch in Brasilien war der Sprung besonders stark.

"Wir hatten schon das ganze Jahr über ein gutes Rennauto, und auf Strecken, auf denen der Reifenverschleiß grenzwertig ist, waren wir sehr, sehr stark", meint Horner. Während die Konkurrenten früh zum Boxenstopp mussten, konnte Red Bull auf den Supersoft-Reifen deutlich länger fahren und sich so einen Vorteil für die zweite Rennhälfte erarbeiten. Lewis Hamilton musste im zweiten Stint auf Mediums setzen, während Verstappen und Ricciardo die schnelleren Softs aufschnallen konnten.

Das hat Red Bull vor allem im kurvenreichen zweiten Sektor geholfen, wo man das Maß aller Dinge war. "Im Durchschnitt waren wir im ersten Sektor zwei Zehntelsekunden langsamer und haben weitere Zehntelsekunden im dritten Sektor verloren, der nur aus einer Kurve und einer Geraden besteht", sagt Teamchef Horner. "Aber die sieben, acht Zehntelsekunden, die wir im zweiten Sektor kompensieren könnten, waren schon ziemlich gewaltig", freut er sich.


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Dadurch konnten die Piloten auch nah an die Konkurrenten herankommen, um dann auf der langen Start-/Zielgeraden im Windschatten zu sein und sich nach vorne zu arbeiten. Vor allem Max Verstappen fuhr ein beherztes Rennen und lag aussichtsreich in Führung, bevor Esteban Ocon sein waghalsiges Entrundungsmanöver probierte und den Niederländer drehte.

Weil dadurch der Unterboden beschädigt wurde und Verstappen laut den Red-Bull-Oberen 50 Abtriebspunkte oder knapp eine Sekunde an Pace verlor, konnte er Lewis Hamilton am Ende nicht mehr bezwingen. Trotz des Defizits konnte er aber Boden auf den Mercedes-Piloten gutmachen und Red Bull mit einer ermutigenden Pace abreisen lassen.

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