• 29. Oktober 2018 · 04:08 Uhr

"Wirklich schmerzhaft": Dichtungsring stoppt Sergio Perez beim Heimspiel

Sergio Perez scheidet in seinem wichtigsten Rennen des Jahres aus - Force-India-Teamchef poltert: "Das haben wir das ganze Jahr nicht gehabt!"

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet beim Heimspiel: Sergio Perez musste beim Großen Preis von Mexiko 2018 einen bitteren Ausfall hinnehmen. Auf Punktekurs liegend und dank virtuellem Safety-Car auf einer perfekten Strategie unterwegs, musste der Lokalmatador zum Entsetzen der zahlreiche Fans seinen Force India VJM11 kurz nach Rennhälfte abstellen.

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Kein Glück beim Heimrennen: Sergio Perez musste einen bitteren Ausfall hinnehmen Zoom Download

Der Übeltäter: Eine kleine Gummidichtung in der Bremsanlage des Boliden. Der Dichtungsring am Bremssattel erfüllt zwei Aufgaben: Zum einen verhindert er das Austreten von Bremsflüssigkeit, zum anderen zieht er die Bremskolben zurück, wenn die Bremse gelöst wird. Perez verlor aufgrund des Lecks Bremsflüssigkeit und musste seinen pinken Boliden nach 38 Runden parken.

"Es ist wirklich schmerzhaft, selbst wenn es nur ein siebter oder achter Platz war", sagt der 28-Jährige. "Es tut so weh, denn man bereitet sich gewissenhaft vor, alles ist in Ordnung, wir überstehen die chaotische erste Runde, managen die Reifen, die Strategie vom Team geht voll auf, wir können Druck machen, es ist mein Heimrennen - und dann lässt einen die Maschine im Stich. Aber das ist unser Sport."

Defekt ohne Vorwarnung

Perez und sein Teamkollege Esteban Ocon hatten am Samstag bewusst auf das Q3 verzichtet und starteten daher auf dem Supersoft-Reifen, der an diesem Wochenende die härteste aller Mischungen war. Während Ocon bereits nach der ersten Runde den Flügel tauschen lassen musste, lag Perez in aussichtsreicher Position. Noch besser wurde es, als für den Ausfall von Carlos Sainz in Runde 31 das virtuelle Safety-Car ausgerufen wurde. Jetzt konnte Perez seinen Routinestopp mit weniger Zeitverlust absolvieren.

"Wir hatten mindestens Platz sieben in der Tasche, weil sich die Strategie voll ausgezahlt hat", hadert er. "Ich hatte eine starke erste Runde, bin an Fernando [Alonso] vorbeigekommen und hatte dann ein paar gute Kämpfe mit den Sauber-Piloten. Ich bin mein Rennen kontrolliert gefahren, habe die Reifen geschont und bin schon davon ausgegangen, dass wir ein paar gute Punkte einfahren." Doch dann kam alles anders. "Es kam ganz plötzlich", erinnert er sich. "Wir wollten die Bremsen kühlen und haben die Balance verstellt, aber es hat nicht funktioniert."

Teamchef Otmar Szafnauer ist bedient: "Das ganze Jahr über hatten wir keine Probleme mit der Dichtung und dann passiert es hier. Schrecklich! Wir hatten ein gutes Auto und konnten keine Punkte holen. Sergio wäre mit Leichtigkeit Siebter geworden und vielleicht sogar Sechster. Das ist wirklich enttäuschend. Was für ein bitterer Tag."

Ocon: Schlimmstes Rennen meiner Karriere

Teamkollege Ocon spricht gar vom schlechtesten Rennen seiner gesamten Formel-1-Karriere: "Es ist einfach alles gegen uns gelaufen. Das war einfach ein schrecklicher Nachmittag." Seine Version des Unfalls in Kurve 3: "Ich hatte einen sehr guten Start und war schon an beiden Sauber vorbei, aber das war auch schon das einzig Positive heute. Ich bin neben Carlos [Sainz] gefahren, aber habe gesehen, dass er die Tür zu schmeißen wird. Ich habe gebremst, um eine Kollision zu verhindern, aber er ist mir trotzdem über den Fronflügel gefahren."

Während die Trümmerteile auch Fernando Alonso aus dem Rennen rissen, musste Ocon dem Feld mit neuem Flügel hinterher fahren. Nun blieb er im Verkehr stecken, später legte er sich mit Intimfeind Pierre Gasly an. Nach der Kollision waren seine Waffen endgültig stumpf. Letztlich wurde er mit zwei Runden Rückstand Elfter und verfehlte die Punkteränge um 4,540 Sekunden.

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