TV-Quoten USA: Deutschland sieht lieber "Tatort" als Formel 1
Der "Tatort" konnte in Deutschland deutlich mehr Zuschauer vor den Fernseher locken als der US-Grand-Prix - WM-Situation macht sich deutlich bemerkbar
(Motorsport-Total.com) - Formel 1, 20:10 Uhr, Primetime. Das verspricht traditionell eigentlich starke Quoten, doch der beinah entschiedene WM-Kampf zugunsten Lewis Hamiltons lässt das Interesse an der Königsklasse in Deutschland sinken. 4,29 Millionen Zuschauer waren beim ersten Sieg von Kimi Räikkönen seit 2013 im Durchschnitt bei RTL dabei - und damit gut halb so viele wie beim parallel laufenden "Tatort" (8,48 Millionen).
Das ergibt einen Marktanteil von immerhin guten 12,2 Prozent um diese Uhrzeit. In der Gruppe der werberelevanten Zuschauer holte man mit der Übertragung aus Austin jedoch nur 10,5 Prozent ab. Im Schnitt wurden 1,23 Millionen 14- bis 49-Jährige gemessen.
Zwar ist Deutschland sonntags traditionell "Tatort"-Land, doch ein Vergleich mit dem Kanada-Grand-Prix zur gleichen Zeit zeigt den Quoten-Rückgang. Im Juni waren abends noch 5,71 Millionen Fans vor dem Fernseher, obwohl das Sommerwetter eher für außerhäusliche Aktivitäten gesprochen hat. Auch die 18,3 Prozent Marktanteil waren deutlich höher.
Die Zuschauerzahl in Austin war somit auch schwächer als die meisten Nachmittagsrennen: Lediglich die Rennen parallel zur Fußball-WM und das Russland-Gastspiel holten weniger Fans ab. Allerdings muss man auch festhalten: Im Vergleich zum Vorjahr mit einer ähnlichen WM-Situation stieg die Quote zumindest etwas an - von 4,25 auf 4,29 Millionen.
Keinen negativen Einfluss hatte der WM-Verlauf hingegen auf die Zahlen in Österreich. ORF fuhr mit 605.000 Zuschauern die fünftstärkste Quote des Jahres ein - Kanada war dort nur knapp besser. 18 Prozent Marktanteil bedeuteten jedoch den schwächsten Wert des Jahres.