• 21. Oktober 2018 · 03:01 Uhr

Vettel bis zur letzten Kurve vorne: Hamilton dank Sektor 3 auf Pole

Mercedes musste im Qualifying von Austin hart gegen Ferrari kämpfen: Hamilton sicherte sich die Pole dank eines starken dritten Sektors - in der letzten Kurve!

(Motorsport-Total.com) - "Das war sauknapp", atmet Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem Qualifying von Austin (Formel 1 2018 live im Ticker) durch. Um 61 Tausendstelsekunden schlug sein Schützling Lewis Hamilton WM-Rivale Sebastian Vettel im Kampf um die Pole-Position - mit Kimi Räikkönen nur weitere 0,009 Sekunden dahinter. Dass Ferrari so nah an Mercedes dran sein würde, hatte sich nach dem verregneten Freitag nicht abgezeichnet, doch der trockene Samstag brachte die Scuderia wieder heran.

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Lewis Hamilton konnte sich in letzter Sekunde gegen Ferrari durchsetzen Zoom Download

"Wir sind an diesem Wochenende in Sachen Performance gleichauf", meint Hamilton, der mit diesem Wissen auch in den entscheidenden Q3-Versuch ging. "Die erste Runde war in Ordnung, aber nicht gut genug." 88 Tausendstelsekunden lagen zwischen ihm und der Konkurrenz, doch er wusste, dass die Gegner noch einmal zulegen würden, weil die Strecke noch einmal deutlich besser wurde.

"Vor dem letzten Run wusste ich, dass es auf Messers Schneide zwischen uns ist", so der Mercedes-Pilot weiter. "Es gab keinen Raum für Fehler, und ich wusste, dass ich in den vergangenen Rennen zweite Versuche abbrechen musste, weil sie nicht gut genug waren. Also war ich heute sehr strikt mit mir selbst. Ich musste sicherstellen, dass ich die zweite Runde durchziehe. Glücklicherweise ist mir das gelungen."

Ferrari im ersten Sektor stark

Zunächst sah es jedoch gut für Ferrari aus: Die Roten waren im ersten Sektor besonders stark und konnten dort einiges an Zeit herausholen. "Aus irgendeinem Grund sind sie dort besonders schnell", sagt Hamilton, der sich 0,173 Rückstand einhandelte. "Das meiste kommt vermutlich aus Kurve 1. Sie haben ein Auto, das generell in Kurven wie dieser besser ist."

Auch nach Sektor zwei lag Ferrari noch vorne, weil dieser relativ ausgeglichen war und Hamilton nur 41 Tausendstelsekunden auf Vettel gutmachen konnte. "Aber Lewis hat es dann in Sektor drei rausgerissen", freut sich Wolff. Dort fuhr Hamilton nämlich knapp zwei Zehntelsekunden schneller als Vettel und rettete somit seine Pole.

Laut Technikchef James Allison war es sogar die allerletzte Kurve, die den Ausschlag gegeben hat: "Die Autos waren extrem ausgeglichen und Vettel lag auf seinem letzten Versuch bis zur letzten Kurve sogar vor Lewis", sagt er. Das bestätigt der Deutsche in gewisser Weise mit seiner Aussage: "Ich hätte vielleicht ein wenig mutiger in der letzten Kurve sein können und etwas später bremsen", so der Ferrari-Pilot. "Aber nachher ist man immer schlauer."

Wolff: Man darf Ferrari nicht abschreiben

Er habe im letzten Abschnitt etwas liegen lassen, meint er, während Hamilton betont, keinen Fehler gemacht zu haben. Die Pole war für Ferrari somit zumindest in Reichweite. "Aber es war nicht ganz einfach, alles zusammenzukriegen. Der Grip war mal da, mal nicht da. Es ist dann unheimlich schwierig einzuschätzen", sagt Vettel, für den es keine Rolle spielt, dass er bis kurz vor Schluss gegen Mercedes vorne lag. "Unter dem Strich waren sie die Schnellsten", winkt er ab.

Die drei Startplätze Strafe bringen ihn letzten Endes auf Rang fünf, doch es bleibt festzuhalten, dass Ferrari nicht so chancenlos war, wie viele nach den Eindrücken der vergangenen Wochen und vor allem des Freitags geglaubt haben. "Ich sage immer, dass man sie nicht abschreiben darf", mahnt Wolff. "Ihr habt gesagt, sie implodieren, aber so funktioniert das nicht. Es war die gesamte Saison zwischen Ferrari und Mercedes sehr eng, und das wird bis zum Saisonende so weitergehen."

Zumindest morgen rechnet man bei den Silberpfeilen mit einem stark aufgelegten Ferrari-Duo. Am Start hat Kimi Räikkönen den Vorteil der weicheren Reifen, und wenn es an das Überholen geht, sieht Wolff für sein Team schlechte Chancen, sich zu verteidigen. Denn auch die Topspeed-Werte zeigen: Ferrari ist allen anderen mit gemessenen 327,8 km/h und 326,1 km/h mindestens vier km/h voraus.

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