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Max Verstappen: Für Vettels Pole-Rekord läuft ihm die Zeit davon
Der Niederländer hofft in Austin auf ein starkes Auto im Rennen, schreibt es aber ab, sich noch zum jüngsten Formel-1-Pole-Setter zu küren - Es müsste 2018 passieren
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen sollte sich sputen. Will der Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettels Rekord, der jüngste Formel-1-Pole-Setter aller Zeiten zu sein, knacken, muss er noch 2018 zuschlagen. Die Rechnung ist simpel: Verstappen ist jetzt 21 Jahre und 19 Tage alt. Als der Deutsche 2008 in Monza auf Startplatz eins fuhr, war er 21 Jahre und 73 Tage alt. In der Winterpause ist das Thema also vom Tisch.
© Sutton
Vettels Rekord wackelt nicht mehr lange: Verstappen muss 2018 auf Pole fahren Zoom Download
Doch Verstappen ahnt, dass die Aussichten trübe sind. "Sehr unwahrscheinlich" sei eine Pole-Position für ihn auf allen vier Kursen, aber besonders beim US-Grand-Prix. Zu groß ist Red Bulls Powerdefitzit durch Renaults fehlende Boost-Modi im Qualifying, zumal die zahlreichen Vollgas-Kurven in Austin das gute Chassis des RB14 nicht so zur Geltung kommen lassen. Es sei denn, es regnet - so wie damals, als dem milchgesichtigen Vettel im unterlegenen Toro Rosso die Sensation glückte.
"Aber sogar im Nassen lässt sich hier noch vieles mit Vollgas fahren", befürchtet Verstappen, dem die Wetteraussichten eigentlich Mut machen könnten, schließlich sind für Samstag Niederschläge angekündigt. Er schielt aber lieber auf das Renntempo seines Autos, das die Reifen wohl besser als der Mercedes und der Ferrari schont. "Wir haben zuletzt konkurrenzfähig ausgesehen", weiß Verstappen. "Wenn andere Bläschenbildung bekommen und wir nicht, dann wäre es ein Vorteil."
Fotostrecke: Top 10: Pole-Position-Quote in einer Saison
#10 Mika Häkkinen 1999: Der fliegende Finne stellt seinen McLaren-Mercedes MP4/14 im Jahr seines zweiten WM-Titels bei 16 Rennen elfmal auf die Pole, was einer Quote von 68,75 Prozent entspricht. Fotostrecke
Sein Plan zur Kompensation der erwarteten Ohrfeige im Qualifying: Mit der weicheren Mischung - wohl Hypersoft - den ersten und einzigen Boxenstopp nach Rennstart so lange und mit so hohem Tempo wie möglich herauszögern, um an Mercedes und Ferrari vorbeischlüpfen. "Im vergangenen Jahr waren wir alle überrascht", erinnert sich Verstappen an seine Austin-Aufholjagd 2017, die ohne Zeitstrafe für das illegale Überholmanöver gegen Kimi Räikkönen auf Rang drei geendet wäre.
Damals ließ sich mit einem langen ersten Stint erstaunlich viel Boden gutmachen - auch mit Hilfe des Safety-Cars. Apropos 2017: Dass in den Kurven 16 und 17, wo er sich Räikkönen in der letzten Runde schnappte, ein höherer Randstein aufgeschraubt wurde, lässt Verstappen kalt. "Purer Zufall, dass es dort passiert ist", erinnert er sich an seine Aktion und glaubt, dass Track-Limits erneut ein Thema würden: "Es geht hier doch überall und man die anderen Kurven immer noch schneiden."
Bleibt die Frage, ob Verstappen es bedauern würde, wenn er Vettels Rekord als jüngster Pole-Setter aller Zeiten nicht knackt. "Dann schlafe ich deshalb auch nicht weniger", antwortert er amüsiert.