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Haas überrascht in Suzuka: Stark genug für einen Mercedes-Poker
Soft statt Supersoft in Q2 und eiserne Nerven unter Druck bescherten Grosjean als Fünftem eine perfekte Ausgangsposition - Magnussen stark, aber im Pech
(Motorsport-Total.com) - Gemischte Gefühle bei der Haas-Truppe nach dem Qualifying zum Japan-Grand-Prix am Samstag (Formel 1 2018 live im Ticker): Während Romain Grosjean an einem - so wörtlich - "großartigen Wochenende" Platz fünf belegte, kam Teamkollege Kevin Magnussen über den 13. Rang nicht hinaus. Schlüssel zum Erfolg des Franzosen war eine Set-up-Änderung nach dem Abschlusstraining.
Grosjean meint: "Von der ersten Runde im Qualifying an wusste ich, dass das Auto schnell wäre." Entsprechend mutig war die Entscheidung, in Q2 wie sonst nur Mercedes auf Soft statt Supersoft zu setzen und sich den vermeintlichen besseren Reifen für den Start zu erpokern. Eine Taktik, die für Magnussen floppte. "Es war eine gute Strategie, denn Soft war so schnell wie Supersoft, aber ..."
"Mir wurde die erste Runde durch Verkehr zerstört", hadert der Däne. "Ein Toro Rosso kam aus der Boxengasse. Ich hatte ihn vor mir und er ist so gut es ging aus dem Weg gegangen, aber im ersten Sektor verlierst du unweigerlich Zeit." Im zweiten Versuch beging Magnussen einen Fahrfehler und als er zum dritten Mal auf die Bahn ging, waren nur Supersofts übrig, doch einsetzender Regen verhinderte eine Verbesserung. Das Aus war trotz eines "gut ausbalancierten Autos" besiegelt.
Anders bei Grosjean, der nach seinem zehnten Einzug in den Schlussabschnitt in Serie ins Rollen kam: "In Q3 haben mir einfach die Bedingungen gelegen. Ich liebe es, wenn man nur eine Runde hat, weil Regen droht", schwärmt er. "Man weiß, dass es hinhauen muss." Interessant: Hätte nicht eine feuchte Fahrbahn gedroht, hätte Grosjean ein weiteres Mal den Soft bevorzugt - weil schneller.
Dass er nicht wie Ferrari auf Intermediates ging, sei nur einer "sehr, sehr knappen Entscheidung" zu verdanken gewesen. Schließlich behielt Haas zu Beginn von Q3 die Nerven, blieb in der Box und schaute sich an, ob der Poker der Scuderia aufging oder nicht. Als Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sich Trockenreifen holten, fiel die Entscheidung. "Es hätte aber auch schiefgehen können", weiß Grosjean. "Wenn man ganze zehn Minuten nicht fährt, dann weiß man nie mehr so recht."
Grosjean befürchtet zwar, im Rennen von den hinter ihm startenden Vettel und Daniel Ricciardo aufgeschnupft zu werden, will sich aber dank der "auf dem Papier besseren Bereifung"und eines späteren Boxenstopps an der Spitze des Mittelfeldes halten. Magnussen möchte ebenfalls um WM-Punkte kämpfen. "Überholen ist schwierig, aber ich weiß, dass der Speed im Auto steckt. Ich freue mich auf das Rennen, aber du kannst hier nicht überholen. Das geht nur über die Strategie."