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Beinahe-Crash mit Hamilton: Gasly ärgert sich über Verwarnung
Wieso Pierre Gasly mit der Verwarnung für den Beinahe-Auffahrunfall mit Lewis Hamilton nun doch nicht einverstanden ist und wie er den Zwischenfall erlebte
(Motorsport-Total.com) - Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly gab nach dem brenzligen Zwischenfall mit Lewis Hamilton im ersten Training seine Schuld zu und kam so bei den Rennkommissaren mit einer Verwarnung davon. Ganz einverstanden ist er damit nun aber doch nicht: "Es stimmt schon, dass ich ihn blockiert habe, aber das kommt ehrlich gesagt so oft vor. Und andere Fahrer erhalten dafür keine Verwarnung", hadert er mit der Entscheidung der Rennkommissare um Le-Mans-Legende Tom Kristensen.
Allein in diesem ersten Freien Training sei er unter anderem mit McLaren-Star Fernando Alonso "in einer ähnlichen Situation" gewesen. Aber nur, "wenn einen die Kameras gerade verfolgen, wird man erwischt und bestraft". Gasly hatte Glück im Unglück, denn hätte der Zwischenfall im Qualifying oder im Rennen stattgefunden, dann hätte der Toro-Rosso-Pilot mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung rechnen müssen.
Auch das findet er nicht in Ordnung: "Wenn man für so etwas um zehn Startplätze zurückversetzt wird, dann ist das sehr hart, denn es ist keine große Sache. Vor allem war es nicht meine Absicht."
Aber wie ist es nach rund 35 Minuten des ersten Trainings überhaupt zum Beinahe-Auffahrunfall gekommen? "Ich war wirklich langsam und habe mich auf meine Runde vorbereitet, als mein Ingenieur funkte, dass Lewis fünf oder sechs Sekunden hinter mir ist", schildert Gasly, der zu diesem Zeitpunkt hinter einem langsam fahrenden Williams-Piloten lag. "Als ich die Nachricht erhielt, war Lewis aber nur mehr 2,5 oder drei Sekunden hinter mir, denn er war mit Tempo 300 unterwegs, während ich nur 60 km/h fuhr."
Da war es laut dem zukünftigen Red-Bull-Piloten bereits zu spät, um die Situation noch zu retten: "Ich sah Lewis im Rückspiegel und wusste, dass ich nun in einer beschissenen Lage bin: Wenn ich nun von der linken Seite hinüberlenke, dann überrasche ich ihn komplett, und es könnte noch schlimmer ausgehen. Also fuhr ich links ran, und war sogar mit einem Reifen auf der Wiese Das war zu diesem Zeitpunkt noch das sicherste Manöver. Ich war einfach am falschen Ort."
Hamilton konnte gerade noch ausweichen, fuhr in der Schikane durch den Notausgang und gab Gasly verärgerte Handzeichen. Der Zwischenfall könnte für den Toro-Rosso-Piloten Konsequenzen haben, obwohl er nur mit einer Verwarnung davonkam: Da er bereits bei seinem Heimrennen in Le Castellet für die Startkollision mit Landsmann Esteban Ocon verwarnt wurde, droht bei einer weiteren Verwarnung eine Rückversetzung um zehn Startplätze.