• 01. Oktober 2018 · 09:35 Uhr

Daniel Ricciardo: Wegen stark beschädigtem Auto so langsam

Der Australier erwischte in der ersten Runde ein Trümmerteil und verlor mit einem kaputten Frontflügel 30 Punkte Abtrieb - Ein Reparaturstopp wäre Unsinn gewesen

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Papier sah das Kräfteverhältnis zwischen den Red-Bull-Piloten beim Russland-Grand-Prix am Sonntag ziemlich eindeutig aus. Max Verstappen kam als Fünfter 49,4 Sekunden vor Teamkollege Daniel Ricciardo ins Ziel, doch die Misere des sechstplatzierten Australiers kam nicht von ungefähr. Er hatte sich sein Auto auf der Startrunde beschädigt und fortan mit Problemen zu kämpfen.

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Daniel Ricciardo musste lange warten, bis er die Nase endlich durfte Zoom Download

Nach einem ordentlichen Start von Position 18 war Ricciardo im Begriff, sich durch das Feld zu tanken. Doch dann: "In Kurve 10 bin ich aus dem Windschatten eines McLaren gegangen und es war ein Trümmerteil vor mir. Es gab keine Zeit zu reagieren", sagt er. "Ich habe es voll erwischt und mir den Frontflügel zerstört. Doppeltes Pech in Runde eins. Es hat mein ganzes Rennen ruiniert."

Laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner fehlten Ricciardo fortan 30 Punkte an Abtrieb, weil ein komplettes Element des Frontflügels in Fetzen herunterhing. In Sotschi, wo das Überholen per se schwierig ist, war es für ihn fast unmöglich, sich durch das Mittelfeld zu kämpfen. "Das Auto untersteuerte wie verrückt. Damit musste er klarkommen und deshalb war er so langsam", weiß Horner und sagt voller Mitgefühl: "Die aerodynamische Balance des Autos war nur noch der Wahnsinn."

Red Bull konnte Ricciardo jedoch nicht für einen Nasenwechsel an die Box holen. Sonst wäre der taktische Trumpf, einen langen ersten Stint auf Soft-Reifen zu fahren und auf eine Safety-Car-Phase gegen Ende zu hoffen, verspielt gewesen. Er musste fast zwei Drittel des Rennens schmoren, ehe bei seinem regulären Stopp die Nase gewechselt wurde und das Auto wieder tadellos funktionierte.

Ricciardo nimmt es locker, weil es für ihn weder um einen Sieg noch um das Podium ging: "Realistisch wäre höchstens das gewesen, was Max geleistet hat", meint er. Also Platz fünf. Dennoch will er sich überlegen, warum Verstappen ein furioser Start glückte und ihm nicht. Schon vor der Bekanntschaft mit dem Trümmerteil. "Ich muss mir den ersten Teil der ersten Runde nochmal ansehen - ob ich da etwas hätte besser machen können. Oder ob es einfach nur die Umstände waren."

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