Sirotkin dreht sich beim Heimspiel: "Wollte etwas Besonderes schaffen"
Sergei Sirotkin drehte sich in Q1, weil er seinem Heimpublikum etwas Besonderes präsentieren wollte - Das beeinflusste auch Teamkollege Lance Stroll
(Motorsport-Total.com) - Sergei Sirotkin wollte vor seinem Heimpublikum in Russland etwas Besonderes zeigen, doch genau das wurde dem Williams-Piloten am Ende von Q1 zum Verhängnis (Formel 1 2018 live im Ticker). Sirotkin drehte sich im entscheidenden Versuch und löste damit eine Gelbe Flagge aus, die für viele Piloten ein Handicap bei der Zeitenverbesserung war und auch der Auslöser für die Strafe von Max Verstappen war.
"Ehrlich gesagt wollte ich da einfach zu viel", gibt Sirotkin nach dem Qualifying reumütig zu. Sein Problem war, dass er die Grenzen seines Williams nicht akzeptieren wollte. Das Team hatte sich zum Ziel gesetzt, zumindest die beiden McLaren hinter sich zu lassen, doch das reichte Sirotkin nicht. "Mir war klar, dass wir es nicht (in Q2) schaffen würden, aber ich wollte nicht einfach so nach Hause, ohne es wenigstens versucht zu haben", sagt er.
Sein erster Versuch war gut und gleichmäßig, wie er sagt, doch beim zweiten wollte er noch einmal mehr herausholen. "Ich hatte ein paar wirklich gute Kurven, vielleicht die besten, die ich je gefahren bin. Aber ich bin einfach ein bisschen zu weit raus gekommen und habe etwas mehr vom Dreck erwischt", schildert Sirotkin.
Weil er wusste, dass die Runde mit Sicherheit hinüber ist, wenn er vom Gas geht, versuchte er das Auto noch irgendwie abzufangen, um eine Chance zu haben. "Ich dachte mir, ich gebe nicht auf und versuche es zu halten. Leider habe ich es nicht geschafft", hadert er, würde die Entscheidung aber wieder so treffen: "Ich wollte die Runde nicht einfach so zu Ende bringen, sondern etwas Besonderes schaffen."
Sirotkin weiter: "Leider habe ich einen Fehler gemacht, über den ich selbst enttäuscht bin und der mir leid tut." Und der vor allem auch dem Team noch einmal doppelt geschadet hat. Denn auch Lance Stroll war auf dem Weg zu einer Verbesserung, als er in die Gelbphase kam. Laut Technikchef Paddy Lowe habe ihn aber nicht die Gelbe Flagge per se behindert, weil er beim Lupfen nur einen geringen Zeitverlust hatte.
Stattdessen stand ihm ein Konkurrent im Weg. Red Bulls Daniel Ricciardo brach seine Runde beim Anblick der Flagge ab, und weil Gelb war, durfte Stroll ihn nicht überholen. "Ricciardo hat ihm die Runde versaut, weil er so stark heruntergebremst hat", hadert Lowe.
Williams wird das Rennen am Sonntag nach diversen Strafversetzungen der Konkurrenz von den Rängen 13 und 15 aus angehen.