McLaren-Kernproblem lokalisiert: Mit Extrem-Set-up nach Russland
McLaren hat beim Großen Preis von Italien einen möglichen Durchbruch bei der Abstimmung erzielt - In Sotschi wird man nun versuchen, das auszunutzen
(Motorsport-Total.com) - Dem McLaren-Team ist womöglich ein Coup bei der Abstimmung des bislang erfolglosen MCL33 gelungen: Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne konnten am Monza-Wochenende mit extrem flachen Flügeln die größte Schwachstelle ihres Fahrzeugs ausmerzen: Den enormen Luftwiderstand. Und so überlegt das Team nun, mit einer Monza-ähnlichen Abstimmung nach Sotschi zu fahren.
Die Strecke des Großen Preises von Russland wartet mit zwei langen Geraden auf, auf denen sich McLaren von einer Low-Downforce-Abstimmung Vorteile erhofft. Alonso ist nach seinem starken siebten Platz in Singapur guter Dinge: "Wir haben in Monza mit starker Reduktion des Abtriebs experimentiert und uns verbessert. Deshalb wird das jetzt wieder implementiert. Russland ist die erste Gelegenheit, dieses Set-up erneut zu testen." Der enge Marina Bay Circuit in Singapur schied als Testfeld natürlich aus.
'Motorsport-Total.com' erkundigte sich bei Gil de Ferran für weitere Informationen, doch der neue Rennleiter bei McLaren ziert sich: "Ich werde keine Details verraten. Wir versuchen, zu jedem Rennen ein paar aerodynamische Updates zu bringen. Das ist nicht alles; wir versuchen, neue Wege zu beschreiten. Wie Fernando bereits gesagt hat, haben wir in Monza eine komplett andere Richtung bei der Abstimmung des Fahrzeugs eingeschlagen und es hat gut funktioniert. Deshalb werden wir das in Russland wieder versuchen."
"Die Arbeit (am jetzigen Fahrzeug; Anm. d. Red.) hat nicht aufgehört", versichert der zweimalige ChampCar-Meister. "Wir arbeiten mit Volldampf am Auto für die kommende Saison, aber versuchen gleichzeitig, an jedem Wochenende etwas besser zu werden, um Punkte zu kämpfen und unsere Position in der Weltmeisterschaft zu verbessern." Alonso hat sich mit dem siebten Platz in Singapur auf Platz acht der WM-Tabelle verbessert und liegt nur noch drei Punkte hinter Nico Hülkenberg, der aktuell "Best of the Rest" hinter den sechs Piloten aus den Topteams ist.
Ein anderes Problem kann McLaren nicht mehr lösen: Die Gangabstufungen sind für den Renault-Motor auf langen Geraden unvorteilhaft. Die Übersetzungen mussten bereits im Vorfeld der Saison festgelegt werden und gelten für das ganze Jahr. McLaren hatte über den Winter von Honda zu Renault gewechselt.