P11 ist "perfekt": Fernando Alonso setzt auf Reifenpoker
McLaren-Pilot Fernando Alonso zeigt sich nach dem Singapur-Qualifying hoffnungsvoll und will die seltene Chance auf ein gutes Ergebnis nutzen - Top 6 erreichbar?
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso, der den Grand Prix von Singapur in den Jahren 2008 und 2010 gewonnen hat, startet bei der 2018er Auflage des Flutlichtspektakels vom elften Startplatz. Den Einzug ins zehnköpfige Q3 hat der McLaren-Pilot am Samstag um eine Zehntelsekunde verpasst. Gemessen am Frust der bisherigen Saisonrennen zeigt sich Alonso von diesem Ergebnis positiv gestimmt, insbesondere mit der Aussicht auf das Rennen.
"Ich bin schon am gesamten Wochenende recht konkurrenzfähig. Wie gestern schon, so waren wir wieder knapp am Cut (zu den Top 10; Anm. d. Red.) dran. Ich würde sagen, die elfte Position ist gut. Ich bin zufrieden, denn morgen können wir uns die Reifen aussuchen. Hoffentlich gibt uns das die Möglichkeit, diejenigen, die direkt vor mir liegen, zu überholen", so der Spanier mit Verweis auf die freie Reifenwahl für den Start. Die Top 10 müssen bekanntlich mit dem Reifensatz aus Q2 starten.
"Um den Vorteil der Top 10 zu nutzen, muss man schon Sechster oder Siebter sein. Anstatt Neunter oder Zehnter zu sein, ist es eigentlich sogar besser, Elfter zu sein, weil man dann die Reifen frei wählen kann", unterstreicht Alonso, der somit mit Soft- oder mit Ultrasoft-Reifen starten wird, während die direkte Konkurrenz mit den weicheren und schneller abbauenden Hypersoft-Reifen losfahren muss.
Doch nicht nur aufgrund der Reifenwahl bezeichnet Alonso den elften Startplatz als "perfekt". Dieser habe nämlich im Vergleich zum zehnten noch einen Vorteil, wie der zweimalige Singapur-Sieger sagt: "Ich wollte unbedingt von der sauberen Seite starten, denn das macht auf dieser Strecke einen großen Unterschied aus. P11 ist perfekt."
Nachdem die 13. Startplätze in Spa und Monza nicht zuletzt "aufgrund der vielen Strafen gegen die anderen" zustande kamen, wie Alonso erinnert, sei das Tempo seines McLaren-Renault diesmal echt - allerdings mit einer Einschränkung. "Hier kämpfen wir ernsthaft um Q3 mit. Wir haben also einen guten Schritt vorwärts gemacht", sagt der Spanier, stellt aber auch klar, dass dies beim nächsten Rennen schon wieder anders aussehen kann: "Wir haben überhaupt nichts am Auto verändert. Es ist also die Streckencharakteristik mit weniger Geraden als in Monza und Spa. In Sotschi werden wir uns wohl wieder etwas schwerer tun, aber morgen wollen wir es genießen."
So sollen es am Singapur-Sonntag für den zweimaligen Weltmeister und zweimaligen Sieger dieses Rennens mindestens ein paar WM-Punkte werden. Insgeheim hofft Alonso aber sogar auf mehr. "Der Reifenverschleiß und die Zuverlässigkeit werden entscheidend sein. Wir haben zuletzt ein paar Mal in Folge die Zielflagge nicht gesehen. Morgen müssen wir das unbedingt schaffen", fordert der McLaren-Pilot und rechnet hoch: "Wenn die Hypersoft-Reifen sehr schnell verschließen, können wir davon vielleicht profitieren. Dann sollte P7 möglich sein. Eigentlich rechne ich aber nicht damit, dass die Top 6 alle ins Ziel kommen."
Während Alonso nur knapp am Q3-Einzug scheiterte und sich für das Rennen einiges ausrechnet, war für Teamkollege Stoffel Vandoorne einmal mehr schon in Q1 Endstation. Der Belgier startet von Platz 18 und ist längst nicht so gut drauf wie Alonso: "Es war kein guter Tag. Mein letzter Versuch mit frischen Reifen war von meiner Seite aus total chaotisch. Ich glaube, ich habe vier- oder fünfmal die Mauer berührt. Q2 hätte ich erreichen sollen. Das nötige Tempo dazu wäre da gewesen."