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Nach Fabelrunde: Toto Wolff adelt "epischen" Hamilton
Episch, unerklärlich, Sternenstaub: Nach Lewis Hamiltons Demonstration im Qualifying schwebt Mercedes auf Wolke sieben - Spa als Schlüssel zu Singapur-Pole
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt staunt nach der Qualifikation in Singapur: Mit einer beeindruckenden Runde hat Lewis Hamilton die favorisierten Ferraris in die Schranken gewiesen und damit auch Toto Wolff verzückt. Der Österreicher kann die Fabelzeit Hamiltons noch immer nicht fassen und konstatiert: "Es ist einfach surreal."
Mercedes' Motorsportchef spart deshalb auch nicht an Lob für seinen Ausnahmefahrer, der den zweitplatzierten Verstappen um drei Zehntel und Sebastian Vettel auf Rang drei um ganze sechs Zehntel distanziert hat. "Also die Runde war wirklich Sternenstaub. Anders können wir uns das nicht erklären", schwärmt er.
Wolff legt weiter nach und adelt Hamilton: "Diese Runde war episch! So etwas habe ich von ihm noch nie gesehen. Ich glaube, er ist schneller gefahren als das Auto kann", spielt er auf das für Mercedes traditionell eher schwierige Rennen in Singapur an. Und auch der hochgelobte Hamilton zeigt sich nach der Ausnahmerunde emotional angefasst: "Sie fühlte sich magisch an!"
Hamilton: Nicht mit Pole gerechnet
Mit diesem Ausgang der Qualifikation hatte der Brite selbst nicht gerechnet, wie er zugibt: "Ich war nervös und dachte nicht, dass wir die Pace dazu haben. Wir waren eine halbe Sekunde zurück", beschreibt Hamilton seine Erwartungen vor dem entscheidenden Zeittraining. In der Fabelrunde habe dann plötzlich alles gepasst: "In 99,9 Prozent der Fälle klappt das aber nicht."
"Wir haben diese Runde wirklich gebraucht", ist er sich der Bedeutung seiner Leistung bewusst. Auf einer Strecke, die Mercedes traditionell vor Probleme stellt, könnte diese Pole zu einem Matchball in der Fahrer-WM werden. "Das war die vielleicht perfekteste Runde, die ich je gefahren bin", bilanziert der sichtlich glückliche Brite weiter. Dabei schwärmt er vom Gefühl, dass er auf der entscheidenden Runde hatte - die er nicht wie üblich im letzten Versuch, sondern schon zu Beginn von Q3 setzen konnte.
"Ich hatte nirgends durchdrehende Reifen oder ein Übersteuern. Das Auto war einfach eins mit mir und so konnte ich in jeder Kurve das meiste herausholen", schwärmt Hamilton von der Runde und macht den entscheidenden Faktor im Kampf um die Pole in Singapur aus. Auch Toto Wolff stimmt zu und glaubt, dass Mercedes die Konkurrenz in den engen Kurven des Marina Bay City Circuit geschlagen hat. Die Basis, so der Österreicher, habe man nach Spa gelegt, als Mercedes eine schmerzhafte Niederlage gegenüber Ferrari hinnehmen musste.
Sorgt Spa-Niederlage für Singapur-Sieg?
Besonders beim Beschleunigen aus engen Kurven hatte Ferrari in den letzten Rennen noch die Oberhand, aber dank harter Arbeit scheint Mercedes aufgeschlossen zu haben. "Wir haben uns wirklich Mühe gegeben zu verstehen, warum unser Auto in diesen langsamen Kurven nicht so gut liegt", erklärt Wolff. "Spa hat uns dann einen Schritt weitergeholfen." betont er die Schlüsselrolle der Ardennenachterbahn. Besonders zufrieden stimmt ihn dabei, dass die Silberpfeile so aus eigener Kraft den Anschluss geschafft haben und wissen, "wo in der Vergangenheit unsere Fehler beim Set-up lagen."
Dass Hamilton dennoch der entscheidende Faktor in Singapur war, will Wolff nicht leugnen. "Nur er wird wissen, was er auf dieser Runde geschafft hat", zollt er ihm deshalb Respekt. Die Runde sei so außergewöhnlich gewesen, dass Wolff sogar seine übliche Routine verlassen habe: "Normalerweise gehe ich nicht an den Boxenfunk. Heute schon. Weil ich so etwas noch nie erlebt habe."
Auch Mercedes' technischer Direktor James Allison kann die einzigartige Runde noch nicht fassen und stimmt in Wolffs Lob ein: "Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sich ein Tag wie dieser anfühlt. Er war in vielerlei Hinsicht überwältigend", schwärmt auch er von der 79. Pole-Position Hamiltons. "Das war eine atemberaubende Leistung von Lewis", adelt auch er seinen Landsmann.
Der geschlagene Ferrari-Pilot und WM-Kontrahent Sebastian Vettel zeigt sich nach dem enttäuschenden Qualifying zerknirscht und widerspricht den Lobeshymnen von Mercedes. "Ich denke, der Rückstand ist verdammt groß. Klar, Lewis hatte eine ziemlich gute Runde und ich gratuliere ihm, aber unschlagbar war sie nicht", hält er dagegen und hofft auf das Rennen. "Morgen wird alles anders aussehen", gibt er sich der Heppenheimer kämpferisch.