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Magnussen ratlos: Wo hat er "Lichtjahr" auf Grosjean verloren?
Kevin Magnussen ist nach dem Qualifying zum Grand Prix von Singapur ratlos - Romain Grosjean mit Fehler auf P8 - Heikle Situation mit Sebastian Vettel in Q2
(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen ist nach dem Qualifying zum Grand Prix von Singapur ratlos. Der Däne versteht nicht, wie er 1,3 Sekunden auf Teamkollege Romain Grosjean in der Zeitenjagd verlieren konnte. Auch Haas-Teamchef Günther Steiner hat keine Antworten darauf. Während Magnussen am Sonntag nur von Platz 16 starten wird, darf sich der Schweizer über Rang acht freuen - obwohl er in Q2 Sebastian Vettel behindert hatte.
"Ich weiß es nicht", antwortet Magnussen auf die Frage nach dem Warum. "Ich habe ja nicht nur im Qualifying so viel auf meinen Teamkollegen verloren. Ich habe wirklich keine Antworten darauf, warum ich eine Sekunde zu langsam bin." Mit einer Rundenzeit von 1:39.644 Minuten hat der Haas-Pilot den Einzug in das Q2 um knappe 0,030 Sekunden verpasst.
Sein Problem: "Ich habe einfach nicht den nötigen Grip, um so schnell zu fahren. Wenn das Auto insgesamt ganz gut ausbalanciert ist, kann es nur ein grundsätzlicher Mangel an Grip sein. Warum das so ist, weiß ich nicht. Es ist frustrierend. Dieses ganze Wochenende ist ziemlich hoffnungslos", lautet sein Fazit. Er sei einfach nicht schnell genug.
Steiner: "Er war einfach nicht schnell genug"
In Q1 hatte Magnussen bereits einen Rückstand von 0,959 Sekunden auf Grosjean aufgerissen. "Eine Sekunde - das ist ein Lichtjahr und manchmal der Unterschied zwischen Pole-Position und Q3(-Einzug; Anm. d. Red.). Es ist sehr seltsam und wir müssen uns jetzt die Daten anschauen, um Antworten zu finden." Jedenfalls kann er die fehlende Performance nicht an einer bestimmten Kurve oder einem bestimmten Aspekt festmachen - "es ist einfach ein genereller Mangel an Performance."
Haas-Teamchef Günther Steiner spekuliert, dass Magnussen "einfach keine gute Runde zusammengebracht" habe. "Er hat sich nicht über etwas Konkretes beschwert. Er war einfach nicht schnell genug." Wie löst man dieses Problem schnellstmöglich? "Wie löst man das? Ich weiß es nicht."
"Wir konnten in den Daten die Temperaturen und Drücke sehen und womöglich hat er die Reifen nicht ins Arbeitsfenster bekommen", vermutet der Südtiroler. Das könnte vor allem an einer schlechten Outlap liegen. "Das müssen wir lösen, ob das beim anderen Auto auch der Fall war. Aber ich glaube nicht, dass er der einzige Pilot war mit diesen Problemen. Wir müssen uns die Daten anschauen und eine Spur finden und daran arbeiten."
Grosjean: Quersteher in Kurve 21 verhinderte P7
Weitaus erfreulicher für Teamchef Steiner war am Samstag die Vorstellung von Romain Grosjean. "Mehr kann man nicht erwarten", kommentiert er dessen Leistung knapp. Der Schweizer fuhr mit einer 1:38.320 Minuten im letzten Umlauf auf Rang acht - wobei auch Rang sieben noch in Reichweite war. "Die Runde war unglaublich, ich habe alles in die Waagschale geworfen."
Allerdings hatte er in Kurve 21 mit einem argen Quersteher zu kämpfen, wodurch er laut eigener Aussage rund drei Zehntelsekunden verloren hat. "Sonst wäre ich wohl dieselbe Zeit wie Perez gefahren", schätzt Grosjean. "Ich weiß ganz genau, dass ich die Zeit dort verloren habe. Ich bin etwas zu früh aufs Gas gestiegen und dann ist mir das Missgeschick passiert." Auf Perez fehlten am Ende 0,335 Sekunden.
Die Probleme seines Teamkollegen kann er nicht gänzlich nachvollziehen. "Das Auto war okay", berichtet der 32-Jährige. Er weiß aber aus Erfahrung: "Auf dieser Strecke ist es schwierig, den Grip aufzubauen und das Limit zu finden. In meiner ersten Runde in Q1 hatte ich viel Verkehr im letzten Sektor und habe dort drei, vier Zehntel liegen lassen. Danach habe ich einen neuen Reifensatz aufgezogen - und habe eineinhalb Sekunden aufgeholt. Ich kann aber nicht genau erkläre, warum mir das gelungen ist." Grosjeans Fazit: "Vielleicht spürt er den Grip einfach nicht so sehr, das ist schon eigenartig."
Vettel behindert: Grosjean beschuldigt sein Team
Eigenartig war auch jene Situation im zweiten Qualifying-Abschnitt, als Grosjean den herannahenden Ferrari von Sebastian Vettel erst sehr spät erkannte. Er wich schließlich aus, schiebt die Schuld für die Behinderung des Topfahrers aber dem Team in die Schuhe: "Sie sagten mir, dass niemand hinter mir sei. Und dann sah ich das rote Auto sehr schnell näherkommen auf der Outlap. Ich bin zur Seite gefahren und habe ihn vorbeigelassen. Dann erst sagten sie mir: 'Oh, er war auf einer schnellen Runde, sorry!'"
Die Darstellung von Teamchef Steiner hört sich hingegen etwas anders an: "Wir hatten Glück in diesem Fall, weil er die Informationen, die wir ihm gaben, falsch verstanden hat. Er dachte, Vettel sei auf einer langsamen Runde, aber das war er nicht. Er war im Weg, aber es war nicht schlimm." Der Südtiroler gibt zu, dass Vettel die Behinderung wohl Zeit gekostet habe - fügt aber hinzu: "Es war nicht wirklich gefährlich oder so." Grosjean erhielt keine Strafe für sein Vergehen.