• 02. September 2018 · 21:50 Uhr

Nach Magnussen: Auch Gasly beschwert sich über Alonso

Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly und Fernando Alonso kommen sich im Italien-Rennen in die Quere - Mag der "aggressive" Spanier Toro Rosso wegen Honda nicht?

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso ein Gott? Unfair und respektlos? Das denkt zumindest Haas-Pilot Kevin Magnussen über den Spanier. Nach dem Grand Prix von Italien schließt sich ein weiterer Fahrer diesen Aussagen an. Pierre Gasly erlebte beim Restart zu Beginn des Rennens eine ähnliche Szene wie sein dänischer Kollege. Alonso würde aktuell aggressiver zu Werke gehen, "weil er jetzt schon weiß, dass er nächstes Jahr nicht mehr Formel 1 fahren wird", glaubt der Franzose.

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Gasly hob in Runde vier in Kurve 1 nach dem Zwischenfall mit Alonso ab Zoom Download

"Er hat mir keinen Platz gelassen und meinen Unterboden zerstört", funkt der Toro-Rosso-Pilot in Runde vier. Zuvor war Gasly in der Anfangsphase von Startplatz neun auf Rang elf zurückgefallen und musste unter anderem Alonso im McLaren passieren lassen. Beim Restart nach der frühen Safety-Car-Phase witterte er seine Chance. Im Windschatten positionierte er sich links neben Alonso, um ihn in Kurve 1 zu überholen.

"Nach dem Restart sind wir Seite an Seite in die erste Kurve gefahren. Ich war auf der Außenseite und er hat mich einfach von der Strecke gedrückt. Ich habe versucht, innerhalb der Strecke zu bleiben, er hat mir aber einfach keinen Platz gelassen", poltert Gasly. "Ich musste über die Randsteine hüpfen, dann hat er mich auch noch berührt. Er hat die rechte Seite meines Unterbodens komplett zerstört."

"Das war ein sehr langer Sonntag"

Tatsächlich schlitterte Gasly hart über die Randsteine in Kurve 1. Der Überholversuch misslang, stattdessen musste er sich bis zu Rennende mit einem beschädigten Unterboden herumschlagen. "Ich bin nur noch herumgerutscht." Durch die Aktion habe er viel Abtrieb verloren. Dadurch konnte er nach seinem Boxenstopp in Runde 36 auch nicht an Stoffel Vandoorne vorbeigehen.


Grand Prix von Italien - Sonntag

"Ich habe schon allein Abtrieb verloren, als ich allein gefahren bin. Aber als ich anderen hinten nach gefahren bin, war es unmöglich, nahe ranzukommen. Das war ein sehr langer Sonntag", resümiert er. Alonso zog sich damit den Ärger des nächsten Mittelfeldfahrers auf sich. Gasly wollte nach dem Zwischenfall aber nicht mit Rennleiter Whiting über die Sache sprechen, denn: "Das ändert gar nichts. Vielleicht werde ich noch mit Fernando sprechen. Sie können ihm zwar eine Strafe geben, mein Rennen ändert das dadurch aber auch nicht mehr."

Angesprochen auf Magnussens Wutrede kann Gasly nur zustimmen: "Seine Herangehensweise ist bestimmt etwas anders, weil er jetzt schon weiß, dass er nächstes Jahr nicht mehr Formel 1 fahren wird. Es scheint, als sei er nun aggressiver als früher. Was er heute mit mir gemacht hat, das war nicht fair. Wir wissen alle, wenn wir neben jemandem fahren, müssen wir ihm eine Wagenlänge Platz lassen. Das hat er heute nicht gemacht." Nachsatz: "Ich weiß, dass er uns nicht mag, weil wir den Honda-Motor fahren."

Boxenstopp und erste Runde ebenso vermasselt

Max Verstappen wurde für ein ähnliches Vergehen an Valtteri Bottas im Rennen mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt. Die fehlende Konstanz bei der Regelauslegung ist auch Gasly schon aufgefallen. "Das ist mir bewusst. Ich war in diesem Jahr schon betroffen. Es ist schwierig, aber klar ist manchmal keine Konstanz erkennbar. Aus meiner Sicht war es nicht fair. Ich muss mir erst die Bilder dazu ansehen. Nach diesem Zwischenfall war mein Rennen jedenfalls hinüber."

"Ich weiß, dass er uns nicht mag, weil wir den Honda-Motor fahren."Pierre Gasly
Doch schon der Start in den Italien-Grand-Prix lief nicht nach Plan. Von Startplatz neun aus ging Gasly in das Rennen, die erste Kurve verließ er als Zehnter, die zweite als Elfter. "In der ersten Runde wurde ich durch einen Force India in der ersten Kurve etwas blockiert. Da habe ich zwei Positionen verloren. In der zweiten Schikane ist das Gleiche passiert, wieder habe ich eine Position verloren - das Rennen hat schon nicht wirklich gut begonnen."

Beim Boxenstopp klemmte schließlich noch ein Hinterrad, dabei habe er "fünf oder sechs Sekunden" verloren und dadurch Positionen an Charles Leclerc und Vandoorne eingebüßt. Ohne diese ganzen Missgeschicke wäre Platz zwölf das Höchste der Gefühle gewesen, glaubt er.

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