Taktischer Motorwechsel: Hülkenberg kassiert weitere Strafe
Nico Hülkenberg nutzt seine Grid-Strafe für Monza, um einen neuen Motor in seinen Pool zu ziehen - Gemeinsam mit Daniel Ricciardo in der letzten Startreihe
(Motorsport-Total.com) - Wegen der Startkollision in Spa-Francorchamps war Nico Hülkenberg ohnehin schon "vorbestraft" in den Grand Prix von Italien (Formel 1 2018 live im Ticker) gegangen. Zusätzlich zu den zehn Positionen von Spa kommen nun weitere 15 wegen des Wechsels der kompletten Antriebseinheit dazu.
Zwar hatte Hülkenberg erst in Spa gewechselt, doch weil er in Monza ohnehin gehandicapt war, ergriff Renault die Gelegenheit, einen weiteren Motor (inklusive aller Nebenaggregate) in den Pool zu ziehen, sodass der Deutsche den Rest der Saison straffrei überstehen sollte. Allerdings handelt es sich dabei um einen frischen Spec-B-Motor und noch nicht um die neue Spec C.
Die ist an diesem Wochenende nur bei Daniel Ricciardo eingebaut, der somit in Sachen Zuverlässigkeit auf Risiko setzt, um mehr PS-Leistung zur Verfügung zu haben. Das bringt laut Renault drei Zehntelsekunden pro Runde. Max Verstappen fährt am Freitag noch mit Spec B, könnte aber - je nachdem, was die Daten ausspucken - vor dem Qualifying umrüsten.
Hülkenberg und Ricciardo werden am Sonntag folgerichtig aus der letzten Startreihe losfahren, wobei sich Ricciardo im ersten Freien Training den 19. Platz gesichert hat. Denn dadurch, dass er vor Hülkenberg auf die Strecke ging, wird seine Strafe ("back of the grid") zuerst angewendet.
Ricciardo rechnet übrigens trotz des Monza-Wechsels mit einer weiteren Motorenstrafe: "Das ist wahrscheinlich", sagt er. "Wenn wir ab Singapur ohne Strafe durchkommen, wäre das über Ziel. Ich gehe davon aus, dass wir noch einen neuen Antrieb brauchen."
Anders Teamkollege Verstappen: Der Niederländer darf noch einen Motor straffrei wechseln. Trotzdem erwartet Teamchef Christian Horner, dass auch Verstappen gegen Saisonende einmal zu oft wechseln muss und mit einer Grid-Strafe rechnen muss.