• 25. August 2018 · 19:47 Uhr

Batterie plötzlich leer: Darum hatte Vettel keine Pole-Chance

Sebastian Vettel erklärt, wieso er im entscheidenden Moment keine Chance auf die Pole-Position hatte und wieso Ferrari ihn zuvor lange in der Box hielt

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sprach viel für eine Pole-Position von Sebastian Vettel, der im nassen Q3 von Spa-Francorchamps lange an der Spitze lag. Doch mit seinem letzten und entscheidenden Versuch konnte WM-Rivale Lewis Hamilton kontern und dem Deutschen Platz eins entreißen. Der versuchte noch einmal zu kontern, blieb aber mehr als sieben Zehntelsekunden hinter dem Mercedes-Konkurrenten und somit nur auf Rang zwei.

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Sebastian Vettel war heute erneut Lewis Hamilton unterlegen Zoom Download

Dass der Konter misslang, macht Vettel dabei an schlechtem Batterie-Management fest. "Eigentlich haben wir uns drauf eingestellt, dass alle Runden genug Power haben", rätselt der Ferrari-Pilot im Anschluss. Vettel brach die vorletzte Runde sogar ab, um die Lücke zum vor ihm fahrenden Esteban Ocon noch einmal zu vergrößern, trotzdem hatte er fast nichts mehr in der Batterie. "Dadurch habe ich sehr viel verloren. Ich denke, das hat viel gekostet", sagt er.

Wieso die Batterie aber im entscheidenden Moment so leer war, wundert auch ihn selbst. "So wie wir es eingestellt hatten, sollte es normalerweise bis zum Ende im Grünen Bereich sein, aber ich war überrascht, als ich über die Linie gefahren bin und gesehen habe, dass die Batterie ziemlich leer war", meint er. "Normalerweise fahre ich im letzten Sektor langsam und lade das Auto auf - aber das hat nicht gereicht."

Fehlkommunikation in der Box

Zwischenzeitlich musste man sich zudem wundern, wieso sich Ferrari bei Vettel so viel Zeit gelassen hatte. Während die Konkurrenz bei beginnendem Regen schon auf Intermediates ihre Runden drehte, stand Vettel noch eine ganze Weile in der Box und hätte eine mögliche Chance auf die trockenste Piste verpassen können, wenn es nicht am Ende aufgehört hätte zu regnen.

"Das war einfach eine Fehlkommunikation und ich hing in der Boxengasse fest", räumt Vettel im Nachhinein ein. "Aber am Ende hat das keinen Unterschied gemacht, trotzdem ging es nicht so ruhig zu, wie es meiner Meinung nach hätte sein können." Denn weil es am Ende abtrocknete, wusste der Ferrari-Pilot, dass es wohl nur auf die letzte Runde ankommen würde.

"Alles andere davor war eigentlich irrelevant. Es ging nur darum, die Reifen warm zu halten - das weiß man da aber noch nicht. Du weißt nicht, ob der Regen noch einmal stärker wird", so Vettel weiter. Er steckte zwischenzeitlich in einer Zwickmühle, weil er immer stärker auf seine Vorderleute aufschloss und abwägen musste, ob er seine Runde fährt und die nächste dann beeinflusst wird, oder ob er jetzt Platz lässt, weil es später trockener wird. Denn jederzeit hätte auch ein Abbruch kommen können ...

Vettel: "Glaube, dass wir schneller sind"

"Was machst du also?", fragt der Ferrari-Pilot, der im entscheidenden Moment eine freie Runde erwischte, aber eben keine volle Batterie hatte. Trotzdem ist Vettel mit Rang zwei angesichts der Umstände nicht unzufrieden. Denn immerhin erging es ihm besser als Teamkollege Kimi Räikkönen und den beiden Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo, die zu wenig Sprit im Auto hatten und in der Schlussphase nicht mehr mitmischen konnten. "Es hätte also auch viel schlimmer sein können, und wenn man das bedenkt, dann ist Platz zwei in Ordnung."

Denn das lässt ihm für morgen im Kampf gegen Pole-Mann Lewis Hamilton alle Chancen. Der Zweitplatzierte hat durch die lange Kemmel-Gerade in den vergangenen Jahren ohnehin meist gute Karten gehabt, sodass noch alles drin ist. Zudem scheint Ferrari im ersten und im dritten Sektor stärker zu sein - und dort kann man überholen.

"Unterm Strich geben wir uns nicht viel", sagt Vettel und macht sich Mut: "Gestern sah es für uns ganz gut aus, was die Rennpace angeht, aber man weiß nie, was die anderen dann machen. Ich glaube, dass wir morgen die Pace haben. Mit Sicherheit wird der Start wichtig, und die erste Runde. Dann glaube ich, dass wir schneller sind, aber wir müssen auf jeden Fall irgendwie vorbei."

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