• 28. Juli 2018 · 19:40 Uhr

Hülkenberg verpasst ersehnte Regenchance: Tank war leer!

Wegen eines Problems mit der Betankungsanlage schafft es Nico Hülkenberg im Qualifying zum Ungarn-Grand-Prix nicht über Q2 hinaus - Renault-Teamkollege Sainz trumpft auf!

(Motorsport-Total.com) - Großer Jubel in der Renault-Garage: Im nassen Chaos-Qualifying zum Grand Prix von Ungarn (Formel 1 2018 live im Ticker) schaffte es Carlos Sainz mit beeindruckenderer Souveränität auf Startplatz fünf! In der andren Garagenhälfte herrscht jedoch Katerstimmung. Denn Nico Hülkenberg blieb in Q2 stecken und startet nur als 13. Kurios: Ihm war das Benzin ausgegangen.

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Nico Hülkenberg sprich am Samstag von einer "vergebenen Chance" Zoom Download

"Es gab ein Problem mit der Betankungsanlage", erklärt er enttäuscht. "Wir haben vor Q2 nicht den Sprit rein bekommen, den wir rein haben wollten. Dadurch mussten wir nochmal reinkommen und haben effektiv zwei Minuten verloren. Die waren ausschlaggebend, denn die letzte Runde war gut und danach hat es angefangen viel stärker zu regnen und die Strecke wurde viel langsamer. Das hat uns heute ordentlich ein Beinchen gestellt."

Renault hatte sich zuvor schon im dritten Training unter äußerst heißen Bedingungen als viertbestes Team durchsetzen können. Als kurz vor dem Qualifying der erste Regen einsetze und klar wurde, dass sich Schauer durch die ganze Session ziehen zu würden, witterten die Mittelfeldteams Morgenluft. Denn es erwischte zum Beispiel auch Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, der sich verzockte und ebenfalls nicht in Q3 einzog.

Wo man im Nassen Zeit verlor

"Wir haben schon vor Q2 vergeblich versucht, mehr Benzin einzuspritzen, aber die Maschine gab nichts her", klagt Hülkenberg jedoch. "Dann ging uns die Zeit aus. Wir hatten nur noch Benzin für eine Runde und kannten das Risiko auf mehr Regen. Wir haben versucht, noch eine Runde auf Slicks hinzubekommen. Aber als ich rausfuhr fing es schon an zu regnen. Dann mussten wir noch einmal rein und diese 90 Minuten Verzögerung haben schließlich den Ausschlag gegeben."

Hülkenberg, der als Regenspezialist gilt, beschreibt, warum es für einen Angriff auf die Top 10 zu spät wurde: "Die letzten Kurven waren am schlimmsten. 12, 13,14 - da war es am nassesten. Weil wir aber spät draußen waren, war es aber auch schon überall anders sehr nass. Als ich dann zum letzten Sektor kam, hatte ich auf den Intermediates starkes Aquaplaning und wir haben dort viel Zeit verloren."

Teamkollege Sainz zeigte sich hingegen schon früh in Form. Nach Platz sechs in Q1 begann er Q2 wie alle anderen auch auf Intermediates-Reifen, wechselte auf abtrocknender Strecke aber rechtzeitig zurück auf Slicks. Das Ergebnis: Platz zwei hinter Sebastian Vettel!

Sainz: Hätte es noch besser werden können?

Q3 fand dann unter Regenreifenbedingungen statt und Sainz hielt seine Leistung konstant. "Platz zwei in Q2, lange Zeit Platz drei in Q3... ich war zufrieden mit meinen Runden", sagt er. "Ich bin ein Risiko eingegangen, nicht noch einmal für neue Reifen reinzukommen. Aber ich war gerade dabei, den Renault zum ersten Mal auf Regenreifen kennenzulernen. Die Runde war trotzdem nicht schlecht."

Der Spanier erklärt die Taktiküberlegung: "Das Team hat mir gesagt, dass sich alle frische Reifen holen. Aber ich war gerade auf einer sehr guten Runde. Da musste ich mir überlegen: Wechsel ich und schaue, ob die frischen Reifen mir mehr Grip geben, oder fahre ich die Runde zu Ende, die schon sehr gut aussah. Sie hat mir Platz drei eingebracht, also hat es sich wohl gelohnt. Auf der letzten Runde hatte ich dann nicht mehr genug Grip um mich zu verbessern, aber mit dem Ergebnis bin ich zufrieden."

Unzufriedener als sonst geht Hülkenberg in den elften Grand Prix der Saison, in dem wegen des Regen-Qualifyings alle die freie Reifenwahl haben werden. "Es ist natürlich enttäuschend und eine vergebene Chance. Ich denke, wir hätten heute ein gutes Qualifying haben können, denn das Auto war unter den nassen Bedingungen sehr gut. Carlos hat damit gute Arbeit geleistet. Frustrierend ist auch, dass man außerhalb der Punkte ja normalerweise wenigstens den Vorteil der freien Reifenwahl hat. Aber das fällt ja auch weg."

Aufgegeben hat er jedoch noch nicht: "Ich weiß nur, dass ich morgen im Rennen alles geben werde, um trotzdem noch gute Punkte zu holen."

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