• 21. Juli 2018 · 17:31 Uhr

Hydraulik-Defekt bei Hamilton: Ausritt Folge, nicht Ursache

Der wilde Ausritt von Lewis Hamilton in Kurve 1 beim Qualifying der Formel 1 in Hockenheim war eine Folge des Hydraulik-Defekts und nicht dessen Ursache

(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um den WM-Titel in der Formel-1-Saison 2018 musste Lewis Hamilton (Mercedes) am Samstag beim Qualifying zum Grand Prix von Deutschland auf dem Hockenheimring Formel 1 im Live-Ticker einen weiteren Rückschlag einstecken. Während sein WM-Rivale Sebastian Vettel (Ferrari) auf die Pole-Position fuhr, rollte Hamiltons Auto am Ende von Q1 auf der Strecke aus, womit das Qualifying für ihn vorzeitig beendet war. Damit wird der amtierende Weltmeister am Sonntag im Rennen voraussichtlich nur von Platz 14 starten.

Foto zur News: Hydraulik-Defekt bei Hamilton: Ausritt Folge, nicht Ursache

So hatte sich Lewis Hamilton das Ende seines Qualifyings nicht vorgestellt Zoom Download

Grund für den Ausfall war ein Defekt im Hydraulik-System, wie Mercedes-Sportchef Toto Wolff nach dem Qualifying bei 'RTL' erklärte. "Was wir auf den Daten sehen ist, dass er an der Lenkstange ein Hydraulikleck hatte, das genau in dem Moment aufgetreten ist, als er über den Randstein gesprungen ist", sagt er.

In Kurve 1 war Hamilton untersteuernd weit herausgetragen worden. Bei der Fahrt über den Randstein und die Kante zum Rasen musste sein Mercedes einige harte Schläge einstecken. Dieser Ausritt war jedoch nicht die Ursache des Defekts, sondern eine Folge. "Es ist schon vorher kaputt gegangen", sagt Hamilton. "Ich nehme den Randstein in jeder Runde mit. Kurz bevor ich über den Randstein gefahren ist, ging die Lenkung kaputt."

Daten zeigen: Hydraulikdruck fällt vor dem Ausritt ab

Nach einer ersten Untersuchung des Autos bestätigte Mercedes später, dass der Hydraulik-Druck schon kurz vorher beim normalen Überfahren des Randsteins abgefallen war und Hamliton ohne die Unterstützung der Servolenkung anschließend weit nach außen getragen worden war."

Nachdem der Mercedes zunächst langsam gerollt und schließlich am Einfang des Motodroms stehengeblieben war, stieg Hamilton aus dem Auto und versuchte es in purer Verzweiflung in Richtung Box zurückzuschieben. Nicht ganz ungefährlich, denn zu diesem Zeitpunkt lief Q1 noch unter Grüner Flagge.

"Ich dachte einfach nur, ich schiebe das Auto zur Box, damit es repariert werden kann, falls das möglich wäre", sagt Hamilton. "Aber dann merkte ich: Das Auto war beschädigt, es ging nicht. Selbst wenn ich es zurückgeschafft hätte, das hätte auch nichts mehr gebracht." Denn da auch Streckenposten das Auto schoben, hätte Hamilton wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe ohnehin nicht weiterfahren dürfen. "In der Verzweiflung hupfst du raus, willst gar nicht glauben, was passiert ist und machst alles, was notwendig ist", zeigt Wolff Verständnis für die Reaktion seines Fahrers.

Toto Wolff: "Wir kriegen brutal Watschen im Moment"

Nachdem das Auto von der Strecke geschoben wurde, zeigte Hamilton eine bemerkenswerte Reaktion und kniete sich wie schon in Silverstone neben seinen Mercedes. Was steckt hinter dieser Geste? Während Hamilton im TV-Interview nach sekundenlanger Denkpause auf diese Frage lediglich "so war es" antwortet, macht sich Rosberg um seinen früheren Teamkollegen Sorgen.

"So kenne ich Lewis nicht", sagt er bei 'Sky Sports F1'. "Eine solche Körpersprache habe ich bei ihm noch nie gesehen. In Silverstone hat man das zum ersten Mal gesehen. Jetzt wieder, für ziemlich lange Zeit. Es wirkt fast, als könne er es nicht fassen oder dergleichen. Natürlich ist das hart, aber diese Körpersprache ist neu", meint der Weltmeister von 2016.

Allerdings sei diese Reaktion menschlich verständlich findet Wolff, denn nach dem Defekt beim Rennen in Österreich und der Kollision mit Kimi Räikkönen in Silverstone musste Hamilton nun beim dritten Rennwochenende in Folge einen Rückschlag einstecken. "Wir kriegen schon brutal Watschen im Moment", meint Wolff. "Ein Rennen nach dem anderen, das durch unser eigenes Verschulden, einen Mangel an Pace oder das Verschulden anderer nicht so läuft, wie wir es wollen. Das ist schon charakterbildend."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026

Foto zur News: Der Formel-1-Kalender 2025 zum Durchklicken
Der Formel-1-Kalender 2025 zum Durchklicken
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
formel-1-countdown