Haas-Teamkollision: Keine Konsequenzen für Romain Grosjean
Haas-Teamchef Günther Steiner hat die teaminterne Kollision von Silverstone abgehakt und keine Konsequenzen angekündigt
(Motorsport-Total.com) - Die teaminterne Kollision am Start von Silverstone brachte Haas-Teamchef Günther Steiner auf die Palme, doch Konsequenzen hat sie für Romain Grosjean erst einmal keine: "Es ist danach nicht viel passiert", sagt der Südtiroler. "Wir sind einfach zu dem Schluss gekommen, dass es nicht noch einmal passieren darf. Wir dürfen nicht einfach Punkte in Kurve 1 wegschmeißen, wenn wir gar nicht in Gefahr sind, überholt zu werden."
Allerdings will man seinen Piloten keine neuen Verhaltensregeln aufbrummen, die nicht eh schon existieren: "Die einzige Regel lautet, nichts Dummes zu machen oder nichts zu tun, was dem Team schadet", erklärt Steiner weiter. "Wir müssen für das Team arbeiten und so viele Punkte wie möglich holen, weil wir bereits zu viele davon verloren haben."
Vor allem Grosjean hat mit einigen Fehlern dafür gesorgt, dass Haas nicht die Punkte auf dem Konto hat, die man vielleicht haben müsste. Bis Österreich war sein Konto sogar ganz leer, bevor er sich mit einem vierten Platz scheinbar freischwamm. Doch in Silverstone folgte der Rückschlag. "Dem ist er sich bewusst", sagt Steiner und möchte in Hockenheim und Budapest noch einmal Leistung sehen.
"Wir haben noch zwei Rennen bis zum Sommer, in denen wir uns darauf konzentrieren müssen, Punkte für das Team zu sammeln", sagt der Teamchef. Eine gute Leistung könnte auch wichtig für Grosjeans Zukunft sein, denn erst in der Sommerpause möchte man sich bei Haas mit den Fahrern für 2019 beschäftigen.
Grosjean selbst ist sich seiner Fehler in Silverstone bewusst - später kollidierte er auch mit Carlos Sainz und schied aus. "Ich habe mich entschuldigt, auch wenn ich die Aufnahmen nicht gesehen habe. Aber darauf kommt es auch nicht an, denn Teamkollegen sollten nicht kollidieren - das wissen wir", sagt der Wahl-Franzose. "Das war unglücklich, aber wir schauen nach vorne."
In das gleiche Horn stößt auch Teamkollege Magnussen, der das Thema auf sich beruhen lassen möchte. "Ich möchte niemandem die Schuld geben, denn es gibt keinen Grund dafür", sagt er. "Natürlich ist niemand glücklich darüber, aber so ist es nun einmal. Wenigstens konnte ich noch ein paar Punkte holen, auch wenn es mehr hätten sein sollen. Was passiert ist, darf sich nicht wiederholen."
Für die spätere Kollision von Grosjean und Sainz gab es hingegen wenig Vorwürfe. Sainz wollte in Copse außen am Haas vorbei, als beide aneinandergerieten. Zwar sah sich Grosjean als Unschuldigen, doch er plädierte vor der Rennleitung auch mit Blick auf Sainz für eine Einstufung als Rennunfall. "Wenn es eine Strafe gegeben hätte, dann würde in der Formel 1 überhaupt nicht mehr überholt werden", ist seine Denkweise.
"Es war ein Versuch, und es hat nicht funktioniert", macht er dem Spanier keinen Vorwurf. "Shit happens, weiter geht's. Es war mutig, aber ich hatte innen keinen Platz mehr. Ich wollte meine Position nicht aufgeben, und er hat es versucht. So ist Racing manchmal", sagt Grosjean. In Hockenheim darf Ähnliches aber nicht passieren, sonst droht Haas (51 Punkte) den Anschluss auf Rang vier von Renault (70) zu verlieren.