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Sainz und Grosjean: Frust-Brüder vergeben sich
Statt dem Zwischenfall messen Sainz und Grosjean Problemen in den eingenen Teams mehr Bedeutung zu - Versöhnung bei der Rennleitung
(Motorsport-Total.com) - Geeint im Ausfall, geeint im Team-Zoff: Carlos Sainz und Romain Grosjean haben ihre Kollision im Anschluss an die Safety-Car-Phase in Runde 38 als Rennunfall abgetan und wollen keine Schuldzuweisungen machen. Stattdessen sind beide Piloten in Frust über die jeweilige Teamleistung geeint und messen dem Unfall deshalb wenig Aufmerksamkeit zu. Im Anschluss an die erste Safety-Car-Phase hatte Sainz versucht, Grosejan in Kurve 9 außen herum zu überholen, wobei beide kollidierten und anschließend ausschieden.
Nach dem Rennen mussten Sainz und Grosjean bei der Rennleitung vorstellig werden, wo sich beide Piloten auf einen Rennunfall einigten und ohne Strafe davonkamen.
Damit folgen die Stewards den Aussagen von Grosjean und Sainz, die Pech für ihren Ausfall verantwortlich machen. Auffälig ist dabei, dass beide weniger den Zwischenfall, als vielmehr andere Probleme am Rennsonntag negativ bewerten. "Es ist einfach nur schade ... ", bleibt Grosjean mit seiner Schilderung zum Sainz-Unfall mehr als vage. Vielmehr scheint den Franzosen der Zwischenfall mit Teamkollege Kevin Magnussen am Start zu wurmen.
"Das ist der große Minuspunkt in unserem Rennen", klagt Grosejan. "Wir müssen sicherstellen, dass das nicht wieder passiert", reagiert er empfindlich auf die Frage nach dem Gerangel zwischen ihm und Magnussen. "Ab diesem Moment war unser Rennen dahin", lässt er dem Frust anschließend freien Lauf und ärgert sich nicht besonders über die Kollision mit dem Renault-Piloten.
Unfallgegner Sainz dagegen zeigt sich offener über sein vorzeitiges Rennende, aber schäumt ebenfalls wegen einem anderen Thema. "Es war ein normaler Zweikampf nach dem Safety-Car", analysiert der Spanier die Karambolage. "Aus meiner Sicht habe ich ihm genug Platz gelassen, er hat das Auto verloren und mich getroffen", schildert Sainz seine Eindrücke vom Unfall. Diese Sicht bestätigt Grosjean später auch gegenüber den Stewards und begründet den Abflug mit verwirbelter Luft. "So etwas kann im Rennen passieren. Vielmehr nervt mich, was nach dem Start passiert ist", zeigt Sainz sich wiederum gereizt und giftet in Richtung Team.
Die Frage nach dem Hintergrund beantwortet er nur vage und belässt es bei einem bissigen Verweis auf die Renntaktik. "Es sind Strategieentscheidungen, die es nicht wert sind, hier diskutiert zu werden", brodelt er. Indirekt feuert er gegen Renault nach und kritisiert auch den Boxenstopp: "Man kämpft ohne Ende um nach vorne zu kommen und verliert in der Box zwei Plätze. Genau dort will man das nicht haben. Von meiner Seite aus war es ein gutes Rennen und das Leben geht weiter."
Insgesamt ähnlich sieht es auch Grosjeans Teamchef Günther Steiner, der keinem der beiden Fahrer vollends den schwarzen Peter zuschieben möchte. "Ich weiß nicht, wer was genau gemacht hat. Von oben habe ich noch keine Bilder gesehen, nur von den Onboards der beiden Autos. Da möchte ich mich nicht festlegen", will der Haas-Teamchef niemanden vorzeitig verurteilen.