Carlos Sainz hadert: Auto "55 von 70 Runden unfahrbar"
Carlos Sainz hatte im Rennen von Spielberg überhaupt keinen Spaß und war fast nur mit einem unfahrbaren Auto beschäftigt: Renaults Reifenproblem exponiert
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz ist geschockt von der Performance seines Renaults am Sonntag und fand sein Auto für die meiste Zeit des Rennens "unfahrbar", was vor allem an den Reifen lag, die beim Spanier eine starke Blasenbildung aufwarfen. Zwar mussten auch andere Piloten wie Lewis Hamilton oder Daniel Ricciardo zusätzliche Boxenstopps einlegen, doch bei Sainz trat das Problem wohl am schlimmsten auf.
Sainz wechselte nach 15 Runden von Ultrasoft auf Soft, brachte diese aber bereits nach 19 Runden wieder in die Box und holte sich Supersofts. "Leider kamen die Blasen bei jeder Mischung nach fünf Runden, außer beim Supersoft", hadert Sainz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben den Soft aufgeschnallt und nach fünf Runden Performance verloren."
Er fordert von Renault eine umfassende Analyse der Situation, "denn heute war das Auto in 55 von 70 Runden unfahrbar. Es hat überall vibriert, ich konnte die Bremspunkte nicht sehen und ich konnte nicht einmal das Lenkrad drehen", so der Spanier, der überrascht vom starken Auftreten des Problems war. Denn im Wochenendverlauf war Blasenbildung kein Thema, und er hat seine Reifen stärker gemanagt als am Freitag. "Aber trotzdem hat es keinen Unterschied gemacht."
Hätte er das ganze Rennen über die Balance vom Rest des Wochenendes gehabt, dann wäre er wohl auf Rang sechs gelandet, glaubt er - hinter den Haas, aber vor den Force Indias. "Aber wir hatten den Grip nicht und auch die Sicht nicht, um zu pushen. Ich bin den ganzen Tag nur rumgefahren."
Auch Teamchef Cyril Abiteboul sagt, dass die Probleme eine "riesige Überraschung" waren, weil sie sich nicht angedeutet hatten. Pirelli hatte jedoch schon erklärt, dass es am Sonntag deutlich wärmer war und vor allem die Soft-Reifen zu warm wurden, weil sie zu geringen Verschleiß hatten. Allerdings ist der Renault 2018 generell etwas härter zu den Reifen als die Konkurrenz. "Das haben wir auch heute wieder gesehen", so Abiteboul.
Er sieht das derzeit als Hauptsorge an, weil in der kommenden Woche Silverstone auf dem Programm steht, wo viele lange und schnelle Kurven warten, was dem Reifenproblem Renaults nicht zuträglich sein dürfte. Carlos Sainz sieht jedoch die Möglichkeit, dass man das bis zum Wochenende in den Griff bekommt - auch weil Pirelli dort wieder die dünneren Reifen mitbringt. "Aber heute hat sich unser Hauptdefizit mehr gezeigt als bei anderen."