Befreiungsschlag für Räikkönen: Endlich wieder Podium!
Kimi Räikkönen macht mit einem kämpferischen Rennen noch einmal die Ferrari-Spitze auf sich aufmerksam: Der Finne holt dringend benötigte Konstrukteurspunkte
(Motorsport-Total.com) - Endlich wieder: Zum ersten Mal seit Baku fuhr Kimi Räikkönen beim Großen Preis von Frankreich 2018 wieder auf ein Formel-1-Podium. Nach Sebastian Vettels Patzer rettete der Finne noch wichtige Punkte in der Konstrukteurswertung für Ferrari, indem er kurz vor Schluss den Red Bull von Daniel Ricciardo niederrang. Das Glück mit Löffeln gefressen hat Räikkönen dabei wahrlich nicht: Durch den von Vettel ausgelösten Unfall in der ersten Runde verlor auch er reichlich Positionen.
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Eiskalt mit Sonnenbrille: Kimi Räikkönen bewies in Frankreich endlich Kampfgeist Zoom Download
Als Vettel den Mercedes von Bottas drehte, entstand auf der rechten Seite der Fahrbahn ein Rückstau, der es mehreren Autos erlaubte, auf der Innenbahn vorbeizuziehen. Räikkönen wurde in das Knäuel verwickelt: "In der ersten Kurve war ich einfach zu weit außen und musste verlangsamen. Ich wurde durch das ganze Chaos dort blockiert. Innen sind sie vorbeigezogen." Das Ergebnis: Platz sieben für die Startnummer 7 nach der ersten Runde.
Ab dem Restart ging es wieder an die Arbeit: Charles Leclerc, Kevin Magnussen und Carlos Sainz waren leicht Opfer. Nun lag Räikkönen auf dem vierten Platz, kam auf den Ultrasofts aber nicht an die vor ihm fahrenden Red Bulls ran, die auf dem härteren Supersoft unterwegs waren. "Wir mussten im ersten Stint die Reifen gut managen", gibt der Ferrari-Pilot zu.
Nach dem Stopp ging es wieder vorwärts: Zunächst arbeitete sich Kimi Räikkönen an seinem Teamkollegen Sebastian Vettel vorbei, der auf Uralt-Softs leichte Beute war. Nun begann eine Hetzjagd gegen Daniel Ricciardo im Red Bull, der aufgrund seines Problems mit dem Frontflügel leichte Beute war. "Auf dem zweiten Satz hatte ich ein besseres Tempo", findet der 38-Jährige.
Wieder mit Biss unterwegs
Was nicht verwundert: Durch den Start auf Ultrasoft konnte Räikkönen im zweiten Stint den Supersoft verwenden. Die Red Bulls, die auf Supersoft gestartet waren, hatten nur die Wahl zwischen dem Ultrasoft und dem Soft-Reifen, der härtesten zur Verfügung stehenden Mischung. Beide entschieden sich für den harten Soft-Reifen (ein Kuriosum, das durch die vielen verschiedene Soft-Typen zustande kommt), sodass Räikkönen mit Supersoft den Jagdinstinkt einschaltete.
Sieben Runden vor Schluss war es dann so weit: Der Weltmeister von 2007 legte sich den Australier zurecht und konnte ohne Probleme auf der Mistral-Geraden vorbeiziehen. So kam sein 95. Podiumsplatz in der Formel 1 zustande. Er gönnte sich die abendliche Stimmung auf dem Podest mit einer Sonnenbrille, was auch nicht so oft vorkommt.
Schlussendlich war es auch ein Signal in Richtung der Ferrari-Verantwortlichen, die den Finnen in der kommenden Saison gegen Charles Leclerc austauschen wollen. Mit mehreren starken Rennen vor der Sommerpause könnte er noch einmal auf sich aufmerksam machen. Nach dem verkorksten Qualifying war der dritte Platz jedenfalls genau das, was er brauchte.
Ob er im Geiste schon in Österreich ist? "Erstmal geht's nach Hause", entgegnet er. Ob der Red Bull Ring dem Ferrari SF71H wieder mehr liegt? "Unmöglich, das vorherzusagen. Es ist eine andere Strecke. Es dürfte ziemlich eng werden. Da müssen wir das Beste draus machen. Zwischen den ersten drei Teams dürfte nicht sehr viel liegen, aber vielleicht liege ich ja auch daneben."