• 23. Juni 2018 · 21:13 Uhr

Magnussen rastet aus, doch Räikkönen kriegt keine Strafe

Kimi Räikkönen entgeht einer Strafe für ein Duell mit Kevin Magnussen auf der letzten Runde in Q3 - Der Däne schimpfte nach dem Qualifying wie ein Rohrspatz

(Motorsport-Total.com) - In den letzten Minuten des Qualifyings zum Großen Preis von Frankreich 2018 kam es abseits des Kampfes um die Pole-Position zu einem ungewöhnlich harten Duell zwischen Haas-Pilot Kevin Magnussen und Ferrari-Ass Kimi Räikkönen, das wilde Schimpftiraden nach sich zog. Räikkönen, der bereits auf zwei schnellen Runden Fehler gemacht hatte, ließ Magnussen erst vorbei, bremste ihn dann in Kurve 1 aus und brach später seine Runde ab. Dafür gab es nach einer Untersuchung durch die Sportkommissare keine Strafe.

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Kimi Räikkönen und Kevin Magnussen waren sich im Qualifying gar nicht grün Zoom Download

Magnussen war nach dem Qualifying außer sich und warf mit dem "F"-Wort um sich wie ein Gangster-Rapper. "Was macht der??? Er hat alle seine Runden verkackt, also denke ich, er geht an die Box. Aber für wie viele Runden hat der Kerl eigentlich Sprit dabei gehabt? Sonst hat man immer nur für eine Runde. Dann versucht er es erneut, gleich eine Runde später. Überholt mich, nimmt wieder Tempo raus. Da war für mich klar, dass er reingeht." Magnussen zog am Ferrari vorbei.

Zu seiner Überraschung hatte er dann plötzlich beim Beginn seiner schnellen Runde das rote Fahrzeug formatfüllend im Rückspiegel: "Dann versucht er es doch wieder. Drei schnelle Runden hintereinander. Das macht doch keinen Sinn! Dann überholt er mich in Kurve 1 und vermasselt mir meine Runde. Dann fährt er seine noch nicht einmal zu Ende. Wenn man so planlos agiert wie er, dann lässt sich nichts vorhersagen. Der ist völlig unberechenbar!"


Fotos: Grand Prix von Frankreich


Noch hat er sich nicht abreagiert: "Der hält in Kurve 14 an, dann attackiert er und dann hält er wieder an. Keine Ahnung, ob das gegen die Regeln ist, aber in meinen Augen ist das grob fahrlässig. Es ist total frustrierend und unnötig. Er hatte einfach gar keinen Plan, wusste nicht, was er tun soll, und war am Ende verzweifelt, noch eine Runde hinzubekommen. Er hat alle zuvor verkackt. Er war einfach verzweifelt." Räikkönen gab in seinen Interviews zu, dass er in seinem ganzen letzten Versuch über nichts zustande gebracht hat, sprach den Vorfall mit Magnussen aber nicht direkt an.

So begründen die Sportkommissare ihre Entscheidung

Die Rennkommissare sahen sich die Szene genau an und kamen am Samstagabend zum Ergebnis, keine Strafe gegen den Ferrari-Piloten auszusprechen. In der Begründung heißt es: "Die Stewards sind nicht der Ansicht, dass Fahrzeug #7 Fahrzeug #20 'unnötig behindert' habe (nach Artikel 31.5 des Sportlichen Reglements der Formel 1). Auch glauben die Kommissare nicht, dass Fahrzeug #7 'unnötig langsam' gefahren sei (nach Anhang L, Kapitel IV, Artikel 2e des Internationalen Sportkodex). Trotz der negativen Folgen für Fahrzeug #20 ergreifen die Stewards keine weiteren Maßnahmen."

"Die Sportkommissare haben zu Kenntnis genommen, dass der Fahrer von Fahrzeug #20 sich über die Intentionen des Fahrers von Fahrzeug #7 auf der zweiten Hälfte der vorigen Runde nicht sicher war, als Fahrzeug #20 auf einer 'Outlap' und Fahrzeug #7 auf einer abgebrochenen 'Pushlap' war. Fahrzeug #7 wurde gegen Ende der Runde langsamer, zeigte aber ein ähnliches Verhaltensmuster wie in einer vorigen Runde in Q3."

Räikkönen startet von der sechsten Position, während Magnussen einen möglichen siebten Platz verpasste und hinter Carlos Sainz und Charles Leclerc auf Rang neun zurückfiel. Für das Haas-Team war es damit zum wiederholten Mal keine saubere Session, denn Romain Grosjean flog ab und startet damit am Sonntag gemeinsam mit Magnussen auf der fünften Reihe. Fahrer-Steward ist an diesem Wochenende Yannick Dalmas.

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