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Le Castellet: Fahrer nutzen Flicken für mehr Grip
Die reparierten Asphaltflicken sind laut Pirelli kein Problem für die Reifen: Fahrer nutzen sie sogar absichtlich für besseren Grip
(Motorsport-Total.com) - Vor dem ersten Freien Training machten sich viele Fahrer Sorgen über die notdürftig geflickten Streckenabschnitte, die es nach Schäden am Asphalt zu sehen gab, doch laut Pirelli-Manager Mario Isola hätten die Flicken sogar einen positiven Effekt für die Fahrer: Dort können sie sogar mehr Grip finden, ohne dass die Reifen dadurch stärker beschädigt werden.
"Die Flicken sind rauer, deswegen bin ich nicht überrascht, dass man dort mehr Grip hat", sagt der Pirelli-Mann. Der Reifenhersteller war im Vorfeld etwas besorgt, weil man die Pneus mit der dünneren Lauffläche mit nach Frankreich gebracht hat, musste allerdings schnell feststellen, dass alles halb so wild ist: "Am Morgen hatten wir kein Graining, keine Blasenbildung. Das hat sich am Nachmittag bestätigt", so der Italiener.
Die Fahrer hätten keine Wahl gehabt, als die Flicken mit einzubeziehen, weil viele von ihnen genau auf der Ideallinie waren. Beim Auftritt der Blancpain-GT-Serie hatte es kürzlich Probleme mit aufbrechendem Asphalt gegeben, woraufhin die Reparaturarbeiten stattfinden mussten, doch am Freitag hatte die Formel 1 noch keine Schwierigkeiten.
Was den Fahrern jedoch Kopfzerbrechen bereiten könnte, sind die blauen und roten Linien auf den Auslaufzonen. Zwar gibt es kein Kies oder Gras, was Fehler bestraft, doch sollte man in den Auslauf rutschen, könnte das unangenehme Folgen für die Reifen haben: "Wenn du in den roten Bereich rutschst, dann hast du einen ziemlich starken Bremsplatten", sagt Isola. Denn die farbig markierten Auslaufzonen sind deutlich rauer als der Rest der Piste - Rot noch einmal deutlich stärker als Blau.
Fotostrecke: Paul Ricard: Hochglanz mit Verwirr-Faktor
Die Formel 1 ist zurück in Le Castellet. 1990 fand der letzte Formel-1-Grand-Prix auf dem Circuit Paul Ricard statt. Seitdem ist der Kurs kaum wiederzuerkennen. Aus der veralteten Anlage ist eine der modernsten Strecken der Welt geworden, die aber ihre Probleme mit sich bringt. Die Reaktionen der Fahrer: Fotostrecke
"Es ist schon stark, wenn du in Blau rutschst. Die Fahrer, die sich gedreht haben, hatten schon einen deutlich sichtbaren Bremsplatten. Und wenn du in den roten Bereich rutschst, dann glaube ich, dass du in die Box fahren und deine Reifen wechseln musst, weil du auf der Karkasse bist", so der Pirelli-Mann weiter.
Trotzdem verteidigt er die Entscheidung des Herstellers, die dünneren Reifen nach Le Castellet zu bringen: "Der Asphalt ist ähnlich wie in Barcelona, wenn auch etwas rutschiger mit weniger Grip. Trotzdem ist es wohl die richtige Entscheidung, denn bei reduzierter Dicke kann es zu Problemen beim Aufwärmen kommen, aber niemand hat über Probleme damit oder über Blasenbildung geklagt."