Zum ersten Mal Le Castellet: Verstappen rechnet nicht mit Pole
Red-Bull-Pilot Max Verstappen erklärt, warum sein Team in Frankreich nicht Topfavorit auf die Pole-Position ist - Kritik an seiner Person treibt ihn an
(Motorsport-Total.com) - Drei Rennen konnte Max Verstappen in seiner Karriere bereits gewinnen, eine Pole-Position blieb ihm bislang verwehrt. Geht es nach dem 20-Jährigen soll es auch am Comeback-Wochenende in Frankreich nichts mit dem Platz an der Sonne werden. Der Red Bull sei vor allem im Qualifying noch einen Schritt hinter Ferrari und Mercedes, daher sind seine Erwartungen gedämpft. Zumindest sein Manager Raymond Vermeulen wird in Le Castellet wieder an der Seite seines Schützlings sein, nachdem dieser und Vater Jos Verstappen in Kanada zuletzt abwesend waren.
"Es ist schwierig zu sagen", traut sich Verstappen keine Prognose für das bevorstehende Wochenende zu. "Es hängt viel davon ab, wie sehr man vorbereitet ist auf die Strecke. Morgen werden wir noch nicht alles sehen, weil sich die Teams vom Freitag auf Samstag noch steigern können", ist er überzeugt. War Red Bull in Monaco und zuletzt auch in Montreal sehr konkurrenzfähig, könnte das Streckenlayout von Paul Ricard das Team nun vor eine größere Herausforderung stellen.
"Hoffentlich läuft es gut für uns. Es gibt allerdings viele lange Geraden auf der Strecke, das ist sicherlich nicht ideal. Hoffentlich passen die Kurven dieser Strecke zu unserem Auto." Insgesamt werden fast vier lange Geraden gefahren, hinzukommen einige langgezogene Kurven. Insgesamt 15 Kurven müssen die Piloten in einer Runde mit zwei DRS-Zonen passieren.
Qualifying wird "schwieriger als in Monaco"
Wird der Red-Bull-Pilot am Samstag womöglich eine perfekte Linie durch die moderne Strecke finden können und sich so die Pole-Position - seine erste - schnappen? "Ich denke nicht. Durch die Geraden wird es sicherlich schwieriger als, sagen wir, in Monaco." Allerdings konnte sich der Niederländer 2018 seinen bisher besten Startplatz auf der Motorenstrecke in Kanada (Platz drei) sichern.
Den 5,842 Kilometer langen Kurs hat er bereits im Simulator studiert. "Ich bin noch nie auf der Strecke gefahren. Ich musste den Kurs erst lernen. Morgen wird außerdem noch ein lehrreicher Tag werden." Am Freitag werden die Temperaturen voraussichtlich auf knapp 30 Grad Celsius steigen, auch eine Herausforderung für die schwarzen Gummis von Pirelli, gibt Verstappen zu bedenken. "Es wird warm, also mal sehen, wie sich die Reifen verhalten werden."
In Montreal konnte der Niederländer mit viel Selbstvertrauen die Antwort auf die wachsende Kritik an seiner Person auf der Strecke geben - mit dem zweiten Podium in dieser Saison. Deshalb reist er mit viel Selbstbewusstsein nach Le Castellet, wo er an seine zuletzt wieder steigende Formkurve anknüpfen möchte. "Es scheint, dass ich, je mehr Druck sie mir machen, besser abliefere. Vielleicht sollten sie das also jedes Mal machen. Nein, das war natürlich ein gutes Wochenende. Ich werde hier versuchen, das Gleiche abzuliefern."
Spekuliert wurde im Zuge dessen auch, dass das Fernbleiben von Manager Vermeulen und Vater Verstappen in Montreal den jungen Red-Bull-Fahrer zu seiner soliden Leistung getrieben hat. "Natürlich hatte ich ein paar extra Minuten, um mit meinen Ingenieuren zu sprechen, aber das macht für mich keinen Unterschied. Sie waren auch dabei, als ich Rennen gewonnen habe, daher denke ich auch nicht, dass da etwas dahinter ist", tut Verstappen selbst diese Theorie ab. Er stellt auch klar: "Ich bin 20 Jahre alt, niemand braucht mehr meine Hand zu halten."